Reinhard Krüger
Carl Reinhard Krüger (* 20. März 1794 in Rochwitz; † 20. Februar 1879 in Rochwitz) war königlich-sächsischer Münzgraveur und Medailleur an der Münzstätte Dresden. Er wirkte unter den vier Königen Friedrich August I., Anton, Friedrich August II. und Johann.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Reinhard Krüger wurde 1809 an der Dresdner Kunstakademie immatrikuliert.[1] Später setzte er sein Studium in Berlin fort. Von 1817 bis 1857 arbeitete Krüger als Graveur an der königlichen Münze in Dresden. Er wurde in Dresden auch als Münzkrüger bekannt.
Mit seinen Porträt- und Gedenkmedaillen erwarb sich Krüger einen Ruf als bedeutender Stempelschneider, der insbesondere die Individualität der porträtierten Personen hervorragend darstellen konnte. Sein Bildnis von Carl Maria von Weber wurde als besonders wirklichkeitstreu gerühmt.[2] Die Dresdner Kunstakademie ernannte ihn zum Ehrenmitglied.[3]
Krüger gehörte dem Altertumsverein [4] an und war mit Ludwig Richter und Eduard Leonhardi befreundet. Von Richter ließ er sich auch porträtieren, von der Fotografie hielt er wenig.[5] Krüger wohnte und arbeitete im Münzgebäude hinter der Frauenkirche. Nach seiner Pensionierung war er in der Pillnitzer Straße 35a ansässig [6], in Loschwitz besaß er einen Weinberg mit Sommerhaus. Die Krügerstraße trägt seit der Eingemeindung von Loschwitz zu Dresden seinen Namen.
[Bearbeiten] Werke
- 1817 Denkmünze zur 300-Jahr-Feier der Reformation
- 1818 Denkmünze zum 50-jährigen Thronjubiläum von Friedrich August dem Gerechten
- 1819 Denkmünze zur Goldenen Hochzeit von Friedrich August dem Gerechten und Marie Amalie von Pfalz-Zweibrücken [7]
- 1822 Porträtmünze Nikolaus Ludwig von Zinzendorf und Denkmünze 100 Jahre Herrnhuter Brüdergemeine
- 1826: Porträtmünze Carl Maria von Weber [8]
- Porträtmünze Ludwig Tieck
- 1829: Porträtmünze Christian Friedrich Samuel Hahnemann
- 1830: Porträtmünze Karl August Böttiger
- 1830: Denkmünze Säkularfeier zur Übergabe der Augsburger Konfession
- 1833: Denkmünze auf Gustav Adolph's Tod [9]
- 1838: Denkmünze auf die Wiedererbauung der Johanniskirche in Zittau
- 1839: Denkmünze 300 Jahre Reformation in Sachsen mit Bildnis Heinrich des Frommen
- 1840: Denkmünze auf die Säkularfeier der Buchdruckerkunst
- 1846: Friedrich August II. und Maria Leopoldine von Bayern
- 1854: Friedrich August II. [10]
- Gestaltung des Wappens für die Königin von Griechenland
[Bearbeiten] Familie
Krüger entstammte einer über mehrere Generationen in Dresden tätigen Künstlerfamilie, die nach 1700 aus Danzig zugezogen war. Sein Vater war der Münzgraveur und Medailleur an der Münzstätte Dresden Christian Joseph Krüger (1759-1814), der Kupferstecher Ferdinand Anton Krüger war sein Bruder.[11] Krüger selbst blieb unverheiratet.
[Bearbeiten] Quellen
- Neues allgemeines Künstler-Lexicon, Georg Kaspar Nagler, 1839, S. 181
- Carl Reinhardt Krüger bei numispedia.de
- Über einige Denkmünzen von Carl Reinhard Krüger in der Dresdner Abendzeitung
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Kunstakademie Dresden - Studentenordnung 1778-2012, Immatrikulationen im Bereich der bildenden Kunst anhand der archivierten Matrikelbücher der heutigen Hochschule für Bildende Künste Dresden
- ↑ Weber, Max Maria von: Carl Maria von Weber. Ein Lebensbild. Band 2, Leipzig: Ernst Keil, 1866, S. 603.
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden
- ↑ Mittheilungen Sächsischer Altertumsverein, 1871
- ↑ Paul Mohn: Ludwig Richter, BoD – Books on Demand, 2012
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden, 1861
- ↑ Noch einige Medaillen von Krüger in der Dresdner Abendzeitung
- ↑ Caecilia, Bd. 5, Verlag Schott, 1826, S.134
- ↑ Numismatischer Verlag Fritz-Rudolf Künker: Künker Auktion 145 - Schweden und Europa, Die Sammlung der Freiherren Bonde auf Schloss Ericsberg Teil 2
- ↑ Münzkabinett Berlin
- ↑ Artikel „Krüger“ von Carl Clauß in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 17 (1883), S. 223–224
[Bearbeiten] Weblinks
- Werke bei SKD-Online
- Eintrag im Personenwiki der SLUB
[Bearbeiten] Literatur
- Künstler am Dresdner Elbhang, Bd. 1, Elbhang-Kurier-Verlag Dresden 1999, S. 97
- Karl Reinhard Krüger. Ein Dresdener Medailleur des 19. Jahrhunderts. In: Dresdener Kunstblätter, H. 5, 1993, S. 156-161
- Der Medailleur Carl Reinhard Krüger. In: Dresdner Numismatische Hefte, H. 3
- Heinz Glodschei: Der Einsiedler von Loschwitz: Das Leben von Carl Reinhard Krüger, Königlicher Münzgraveur in Dresden. 2012