Werner Kutzsche
Prof. Dipl.-Ing., Dr.-Ing. h.c. Werner Kutzsche (* 14. Mai 1911 in Niederlößnitz bei Radebeul; † 1. Februar 2000 in Dresden) war ein deutscher Ingenieur, ehemaliger Hochschullehrer und Ehrendoktor der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) "Friedrich List" in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Werner Kutzsche wurde am 14. Mai 1911 als Sohn des Postboten Ernst Kutzsche in Niederlößnitz in der dortigen Winzerstraße 9 geboren.[1]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Werner Kutzsche studierte von 1935 bis 1939, nach dem Besuch der Oberschule an der Technischen Hochschule in Dresden Technische Physik und begann nach dem Ablegen des Diploms als Dipl.-Ing. als wissenschaftlicher Assistent an der Hochschule in Dresden. Dabei wurde er von zwei seiner Lehrer, den Professoren Heinrich Barkhausen und Wolmann, entscheidend geprägt. Bei Professor Nikolaus Joachim Lehmann arbeitete er bis 1945 bei der Entwicklung des ersten elektronischen programmgesteuerten Digitalrechners mit.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Werner Kutzsche ab dem 15. Februar 1946 Entwicklungsleiter im volkseigenen RFT-Funkwerk Dresden, was er bis 1965, zuletzt im Rang des Technischen Direktors blieb. Am 1. September 1957 erfolgte seine Berufung zum Professor für Hochfrequenztechnik und Elektroakustik an die Hochschule für Elektrotechnik Ilmenau. Dieses Amt übte er bis 1961 nebenamtlich aus und wurde dort ab 1958 zudem Direktor des Instituts für Hochfrequenztechnik und Elektrotechnik. Ab Ende 1967 war er außerdem Leiter des Instituts für Schwachstromtechnik an der TH Ilmenau.[2]
1969 erfolgte die Ernennung von Werner Kutzsche zum ordentlichen Professor für Informationstechnik an der Technischen Hochschule in Ilmenau. Seine Schwerpunkte bei der wissenschaftlichen Lehr- und Forschungstätigkeit lagen auf den Gebieten der Elektroakustik, der Hochfrequenztechnik und der Baugruppentechnik.
1974 wurde Professor Kutzsche als korrespondierendes Mitglied an die Akademie der Wissenschaften der DDR berufen. Am 1. September 1976 erhielt Kutzsche seine Emeritierung, stand aber noch für viele Jahre der Hochschule in Ilmenau mit Rat und Tat zur Verfügung. Seinen Lebensabend verbrachte er in Dresden.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
Am 8. September 1966 erhielt Werner Kutzsche, verliehen durch Fakultät für Verkehrstechnik, die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Dresden zum Dr.-Ing. h.c. in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen bei der wissenschaftlich-technischen Entwicklung und Produktion neuartiger elektrotechnischer und elektroakustischer Geräte sowie seiner ausgezeichneten Ergebnisse bei der Verbindung zwischen Hochschule und volkseigener Industrie.
1968 wurde Kutzsche für seinen Anteil bei der Schaffung der wesentlichen Voraussetzungen zur Automatisierung und ökonomischen Fertigung mikroelektronischer Bausteine und ihrer koordinierten Einführung mit dem Nationalpreises der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik ausgezeichnet.[3]
Am 6. September 1976 erhielt Professor Kutzsche die Humboldt-Medaille in Gold.[4]
[Bearbeiten] Quellen
- Geschichte der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden, Prof. Dr. sc.oec. Werner Gross und Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein, Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, 1. Auflage, ISBN 3-344-00324-0
- Ehrendoktoren der HfV auf www.tu-dresden.de
- Zum Gedenken an Professor Werner Kutzsche, in: Ilmenauer Uni-Nachrichten Heft 43, 2/2000, S. 18, Online-pdf auf zs.thulb.uni-jena.de
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden und seine Vororte, 1911, SLUB Dresden, S. 2876
- ↑ Neues Deutschland vom 3. Februar 1968, S. 12
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Träger des Nationalpreises der DDR II. Klasse für Wissenschaft und Technik (1960–1969)“
- ↑ Verleihungsliste zur „Humboldt-Medaille“ in Gold von 1975 bis 1989, Online-pdf auf www.deutsche-gesellschaft-fuer-ordenskunde.de
[Bearbeiten] Weblinks
- Werner Kutzsche im Personen-Wiki der SLUB Dresden