August-Bebel-Straße
Dieser Artikel behandelt die August-Bebel-Straße in Strehlen. Für weitere Straßen dieses Namens siehe August-Bebel-Straße (Begriffsklärung). |
Die August-Bebel-Straße im Stadtteil Strehlen verbindet den Strehlener Platz mit dem Wasaplatz. Sie ist nach dem sozialdemokratischen Politiker August Bebel benannt. An ihr befinden sich zahlreiche Einrichtungen der TU Dresden.
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[Bearbeiten] Geschichte
Die heutige August-Bebel-Straße gehörte ursprünglich zum auf Strehlener Flur gelegenen westlichen Teil der nach Dohna führenden Landstraße. Weil diese die unmittelbare Verbindung Strehlens mit der Residenzstadt herstellte, wurde sie seit 1875 Residenzstraße genannt.[1] Sie begann damals an der Tiergartenstraße.
Im Dezember 1922 wurde die Straße umbenannt in Gerhart-Hauptmann-Straße nach dem Dichter Gerhart Hauptmann.[2] Vermutlich geschah das im Zusammenhang mit der Eingemeindung von Blasewitz. Dort gab es ebenfalls eine Residenzstraße, die heutige Loschwitzer Straße. Am anderen Ende führte die Straße bis zum damaligen Friedrich-August-Platz (heute Altstrehlen). Das Stück vom Wasaplatz bis zur Einmündung der Lannerstraße wurde später der Kreischaer Straße zugeschlagen. Nördlich der heutigen August-Bebel-Straße befand sich ein Gartengrundstück, auf dem sich die Königliche Villa befand. Die Villa selber wurde 1945 durch Bomben zerstört.
An der Bahnunterführung neben der heutigen Franz-Liszt-Straße wurde 1897 ein Eisenbahnhaltepunkt für die königliche Familie errichtet. Das Gebäude, der Königliche Bahnhof Strehlen, steht heute noch. In der Gartenanlage wurden ab 1935 Gebäude für das Luftgaukommando der Wehrmacht errichtet. In dem Zusammenhang wurde die Straße im Juni 1937[3] umbenannt in General-Wever-Straße nach dem deutschen Offizier Walther Wever (von ca. 1938[4] bis mindestens Juni 1945). Wahrscheinlich bezog sich das nur auf die heutige Ausdehnung der August-Bebel-Straße.
Das Stück zwischen Tiergartenstraße und Strehlener Platz behielt seinen Namen und heißt heute noch Gerhart-Hauptmann-Straße. Ab dem Wasaplatz wurde die Straße der Kreischaer Straße zugeschlagen. Im Zuge der Straßenumbenennungen 1946 wurde die General-Wever-Straße umbenannt in August-Bebel-Straße nach dem Sozialdemokraten August Bebel.
Verschiedene Objekte der August-Bebel-Straße wurden ab 1930 für militärische Zwecke genutzt. Nach der Gründung der DDR wurden die Villen und Gebäude der August-Bebel-Straße weiter für die Nutzung der Offiziere der Hochschule der Kasernierten Volkspolizei (KVP) und ab 1953 der Militärakademie Friedrich Engels konfisziert. Ab Oktober 1956 wurde sie in Hochschule für Offiziere der NVA umbenannt. Zu DDR-Zeiten wurden zwei Sperrzäune über die Straße gebaut.[5] Dadurch war sie nicht mehr durchgängig für die Bevölkerung nutzbar. Nach der Wende wurden die militärischen Sperrzäune auf der August-Bebel-Straße abgebaut, sodass die Straße für den Verkehr und die Bevölkerung frei zugänglich war.
[Bearbeiten] Ausgewählte Adressen
- Nr. 10: Außenstelle des Eisenbahn-Bundesamtes
- Nr. 12: Studentenhaus Tusculum mit Studentenclub Wu5 (Kulturdenkmal)
- Nr. 19: ehem. Königliche Villa, 1935–38 Neubau Luftgaukommando IV der Wehrmacht, zu DDR-Zeiten Militärakademie „Friedrich Engels“, 1990–November 2012 Kreiswehrersatzamt, ab Dezember 2012 Karrierecenter der Bundeswehr[6]
- Nr. 18: Zweigbibliothek Erziehungswissenschaften (SLUB)
- Nr. 20: Gebäude „August-Bebel-Straße“ (ABS) der TU Dresden (Haus 83 & 94) mit Kino im Kasten
- Nr. 29: um 1920 Privatklinik[7]
- Nr. 30: „blaues Haus“ der TU Dresden, Haus 116
- Nr. 33: Ärztehaus, Wasa-Apotheke
[Bearbeiten] Fotos
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18. - ↑ Letztmalig als Residenzstraße im Adressbuch Dresden 1922/23, erstmalig als Gerhart-Hauptmann-Straße 1924/25.
- ↑ Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze im Süden der Stadt Dresden. Manuskript, 2001.
- ↑ Adreßbuch für Dresden und Vororte 1938.
- ↑ August-Bebel-Straße auf www.dresdner-stadtteile.de (Archivversion)
- ↑ DNN 16.11.2012, S. 13
- ↑ historische Ansichtskarte