Blockhaus
Das Blockhaus ist ein quadratisches, dreigeschossiges Gebäude am Neustädter Markt auf der rechtselbischen Seite von Dresden in der Neustadt, das als Unterkunftsgebäude für die Neustädter Stadtwache diente. Seinen Namen bekam das Gebäude erst nach der vollständigen Fertigstellung aufgrund seiner würfelähnlichen Bauform.
Das Blockhaus wurde als Wachgebäude am rechten Elbufer, direkt an der Augustusbrücke, als Zielpunkt der Achse aus der Hauptstraße von der Dreikönigskirche kommend, gebaut. Das Haus war ursprünglich von Zacharias Longuelune (1699–1748) von 1727 bis 1731 als beidseitig der Brückenachse spiegelsymmetrisches „Pyramidenhauß“ mit einem stufenförmig ansteigenden Dach geplant. Das Erdgeschoss des Blockhauses wurde schließlich von 1732 bis 1739 mit hohen Rundbogenöffnungen erbaut. Nach einer etwa zehnjährigen Bauunterbrechung wurde ab 1749 durch Johann Christoph Knöffel (1686–1752) ein niedriges zweites Geschoss und ein Mansarddach mit Dachgauben und Dreiecksgiebel aufgesetzt.
1945 bei den Luftangriffen auf Dresden wurde es beschädigt, stand das Gebäude 35 Jahre lang als Ruine und wurde erst zwischen 1978 und 1982 instandgesetzt. Bis 1989 wurde es als „Haus der DSF“ (Deutsch-Sowjetische Freundschaft) genutzt. Dies war zu DDR-Zeiten ein Schwarzbau, das u. a. auch eine gute Gaststätte beherbergte. Heute haben hier die Sächsischen Akademie der Wissenschaften und die Sächsische Landesstiftung Natur und Umwelt ihren Sitz.[1]
2012 wurden im Eingangsbereich zwei Balken aus Sandstein angebracht, die das Übernachten eines Obdachlosen in der wettergeschützten Vorhalle verhindern sollen. [2]
Beim Hochwasser 2013 wurde das Blockhaus stark in Mitleidenschaft gezogen und steht seitdem leer. In einigen Jahren soll das „Archiv der Avantgarden“ einziehen, die Kunstsammlung, die der deutsch-italienische Mäzen Egidio Marzona der Stadt Dresden 2016 schenkte. Dazu soll das Blockhaus entkernt werden. Im Anschluss wird es nach den Plänen der spanischen Architekten Fuesanta Nieto und Enrique Sobejano umgebaut. Ab Ende 2022 kann dann die Sammlung Egidio Marzonas mit etwa 1,5 Millionen Kunstobjekten einziehen. Im Inneren wird ein schwebender Betonkörper eingebracht werden. Mit etwa 1.900 Quadratmetern Nutzfläche wird das Blockhaus für die Bereiche des Archivs, der Forschung und Ausstellung nutzbar sein. Das Blockhaus mit dem Archiv der Avantgarde gehört dann zum Verbund der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden SKD.[[1]]
Jetzt 2023, nach vier Jahren des Umbaus, Sanierung und der Einsatz von 29 Millionen € wurde das Blockhaus an die Staatliche Kunstsammlungen Dresden (SKD) übergeben. Es wird das Archiv der Avantgarden (AdA).
[Bearbeiten] Quellen
- Das alte Dresden, Geschichte seiner Bauten, Fritz Löffler, Sachsenverlag Dresden 1958
- 1756 Dresden – Dem Mythos auf der Spur, Asisis monumentales 360°-Panorama der Barockzeit in Dresden, Kathrin Francik/ Ulla Heise, Asisi Visual Culture GmbH, 2. Auflage 2009, ISBN 978-3-00-029599-7
- Dresden Stadtlexikon, edition Sächsische Zeitung, Siegmar Baumgärtel/Klaus Gertoberens, 1. Auflage 2009, ISBN 978-3-938325-61-2
- Christine Pönisch: Außen Barock, innen Avantgarde. In: Wochenkurier 7.2.2018, S. 1
- [SZ vom 08.09.2023]
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Das Blockhaus auf aktuell.meinestadt.de
- ↑ Info auf www.dnn-online.de