Erhard Kleinstück
Dr. phil. Rudolf Erhard Kleinstück (* 8. April 1890 in Zwätzen bei Jena; † ?) war ein deutscher Lehrer, zuletzt im Rang eines Studienrates.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Erhards Vater starb bereits ein Jahr nach seiner Geburt, womit seine Mutter mit ihren sechs Kindern worauf seine Mutter mit ihren sechs Kindern nach Dresden übersiedelte, wo mit dem Bürgerschullehrer a. D. Hermann Moritz Kleinstück († 1892 in Dresden)[1], ein ehemaliger Lehrer an der 4. Bürgerschule zu Dresden,[2] ein Verwandter der Familie wohnte. Johannes zog mit seiner Mutter in eine Wohnung in der Pillnitzer Straße 42 im dritten Obergeschoss.[3] In Dresden besuchte er wie seine Brüder ab Neujahr 1896 bis Ostern 1899 die I. Bürgerschule und anschließend das Gymnasium zum Heiligen Kreuz, wo er Ostern 1908 die Reifeprüfung ablegte.
Kleinstück nahm ab 1908 ein Studium der Mathematik und Physik an der Technischen Hochschule in Dresden auf, das er im fünften Semester an der Universität München und ab dem sechsten Semester an der Universität in Leipzig fortsetzte. Dort erlangte er am 29. Juli 1913 an der philosophischen Fakultät der Universität Leipzig mit seiner Inaugural-Dissertation:
- „Über das Verhalten von Taschenuhren“
die Würde zum Doktor der Philosphie (Dr. phil.). Die Doktorarbeit war auf Anregung des Geheimen Hofrats Prof. Dr. Heinrich Bruns (1848–1919) entstanden, der die Arbeit von Kleinstück auch begutachtete.
Erhard Kleinstück ist erstmals 1925 im Dresdner Adressbuch als Dr. phil. im Rang eines Studienrates in der Arnstaedtstraße 9 im vierten Obergeschoss verzeichnet,[4] wo er bis zum Ende des Krieges 1945 wohnte.[5]
[Bearbeiten] Familie
Rudolf Erhard Kleinstück entstammte der Gelehrtenfamilie Kleinstück. Er war der jüngste Sohn des Lehrers an der Großherzoglichen Carl-Friedrich-Ackerbauschule in Zwätzen, Dr. phil. Otto Kleinstück († 1891 in Zwätzen bei Jena) und dessen Ehefrau Hulda Therese († 1933 in Dresden).[6] Otto Kleinstück war Mitglied des Zweigvereins Jena des Thüringisch-Sächsischen Vereins für Erdkunde, dem u. a. als korrespondierendes Mitglied auch Dr. Alfons Stübel aus Dresden angehörte. Dr. Otto Kleinstück veröffentlichte u. a. 1888 das Buch
- „Über die Bestimmung des spezifischen Gewichts fester Körper in grösseren Mengen“ [7]
Erhard Kleinstück hatte noch folgende Geschwister:
- Otto Alexander Kleinstück (* 16. Mai 1880 in Zwätzen bei Jena; †). Er studierte von Ostern 1900 bis 1904 an der Gewerbschule in Chemnitz.[8]
- Oskar Martin Kleinstück (* 1882 in Zwätzen bei Jena; †). Er studierte Chemie und veröffentlichte 1905 seine Dissertation „Über Kondensationsprodukte aus Aldehyden und Dinitrilen“ an der philosophischen Fakultät der Friedrich-Alexanders-Universität Erlangen und erlangte damit den Grad eines Dr. phil.[9] Er unternahm eine Weltreise, arbeitete nach seiner Rückkehr nach Sachsen als Chemiker und war Privatdozent an der Kreuzschule und gab dort auch Musikaufführungen. Er wohnte ab 1922 in Dresden in der Müllerbrunnenstraße 1 im Erdgeschoss.[10]
- Gustav Johannes Kleinstück, auch Hans Kleinstück (* 24. September 1884 in Zwätzen bei Jena; † 1958). Er studierte deutsche und klassische Philologie und war langjähriger Lehrer sowie Rektor des Vitzthumschen Gymnasiums in Dresden, zuletzt im Rang eines Oberstudiendirektors.
- Elsa Hildegard Kleinstück (* 6. Dezember 1885 in Zwätzen bei Jena; †), Volksschul-Oberlehrerin. Sie wohnte zuletzt 1939 in der Mackensenstraße 23 [11] und reiste am 13. Mai 1939 ab Bremen mit der Deutschen Levante-Linie nach Istanbul zu einer Rundreise in die Türkei.[12] Sie stand in regem Briefkontakt mit Hermann Tögel (1869–1939).[13]
- Gertrud Kleinstück [14] Die beiden Schwestern wohnten 1933 zusammen mit ihrer Mutter in der Stephanienstraße 97.
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Letztmalig im Dresden 1892, SLUB, S. 351
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 351
- ↑ Adressbuch Dresden 1925, SLUB, S. 1925
- ↑ Die Straße wurde 1935 in Hugo-Göpfert-Straße umbenannt und trägt heute den Namen „Mansfelder Straße“.
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1933, SLUB, S. 427
- ↑ Über die Bestimmung des spezifischen Gewichts fester Körper in grösseren Mengen auf onlinelibrary.wiley.com
- ↑ Findbuch Gewerbschule auf www.tu-chemnitz.de
- ↑ Martin Kleinstück auf abebooks.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1922/23, SLUB, S. 497
- ↑ Adressbuch Dresden 1939, SLUB, S. 528
- ↑ Bremer Passagierlisten in der Gesellschaft für Familienforschung e. V. Bremen, „Die Maus“
- ↑ Hildegard Kleinstück im Kalliope-Verbund
- ↑ Letztmalig im Adressbuch Dresden 1935, SLUB, S. 516