Ernst Albert Klette
Ernst Albert Klette (* 19. August 1811 auf dem Rittergut Potschappel, heute Freital; † 24. April 1885 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt als Direktor des sächsischen Equipierungs-Depots im Rang als Oberst der Kavallerie sowie ein Dresdner Hausbesitzer.
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[Bearbeiten] Familie
Ernst Albert Klette entstammte der sächsischen Familie Klette. Er war der Sohn des königlich-sächsischen Premierleutnants und späteren Bergwerksbesitzers und Besitzers der Kletteschen Vitriolwerke zu Potschappel, Johann Gustav Klette (* 1775; † 5. März 1845 in Dresden).[1] Sein Vater war vormaliger Erb- und Lehnsherr auf Tauscha und kaufte 1809 das Rittergut Potschappel und die dazugehörigen Grubenfelder und Schachtanlagen im heutigen Freital für 340.000 Taler von der Familie von Schönberg.[2] 1836 verkaufte Klette das Grubenfeld an den Potschappler Aktienverein.[3][4] Sein Vater war außerdem Rittergutsbesitzer in Mittelsaida sowie Ober- und Nieder-Lichtenau im Erzgebirge.[5]
Klettes Bruder war der Gustav Theodor Klette (1815–1892). Dieser diente in jungen Jahren ebenfalls in der sächsischen Armee, war dort zuletzt Premier-Lieutenant im 1. leichten Reiterregiment, wurde aus dem aktiven Dienst 1843 entlassen und im November 1866 in den Verwaltungsrat der Sächsischen Gussstahlfabrik in Döhlen gewählt.[6] Er wohnte zuletzt in seinem Haus in der Wasserstraße 14.[7]
Ernst Albert Klette heiratete Marie Amalie Wilhelmine Auguste geb. Seebe (* 12. September 1818; † 19. Oktober 1884 in Dresden) verheiratet. Seine Ehefrau kaufte 1871 von dem Inhaber eines Pensionats und einer Erziehungsanstalt, Gustav Moritz Freygang das Haus in der Prießnitzstraße 40.[8][9] Nach der Umnummerierung der Prießnitzstraße war dies die Hausnummer 53.[10] die gemeinsamen Kinder des Ehepaares Klette waren:
- Anna Amalia Julie Auguste Klette (* 11. April 1840 in Dippoldiswalde; † 27. Januar 1905 in Dresden) ⚭ 1861 Gustav von Sahr (1824–1915), zuletzt Kommandeur des königlich-sächsischen 1. Reiterregiments in Großenhain im Rang als Oberst.
- Ernst Oscar Klette (* 1843 in Marienberg; † 24. Mai 1920 in Dresden), anfangs Forst-Ingenieur-Assistent in der königlichen Forsteinrichtungsanstalt, später königlich-sächsischer Oberförster in Bärenfels, zuletzt Oberforstmeister in Dresden, erbte zusammen mit seiner Schwester das Haus in der Prießnitzstraße.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Ernst Albert Klette schlug wie sein Vater eine militärische Karriere ein und trat am 1. April 1828 als Kadett in die sächsische Armee ein. 1830 wurde er zum Portepee-Fähnrich und damit zum Offiziersanwärter ernannt.
Am 31. März 1832 erhielt Klette sein Offizierspatent als aggregierter (überzähliger) Secondè-Lieutenant in der 4. Schwadron des 1. Leichten Reiterregiment „Prinz Ernst“. Seine Einheit hatte ihr Standquartier zur damaligen Zeit in Marienberg. 1834 versetzt zur 1. Schwadron nach Dippoldiswalde. Am 22. Juli 1838 erhielt er unter gleichzeitiger Versetzung zur 3. Schwadron nach Freiberg seine Beförderung zum Premier-Lieutanant. 1840 wurde er wieder nach Dippoldiswalde versetzt, 1841 dann in die 6. Schwadron nach Marienberg, 1844 in die nach Freiberg verlegte 1. Schwadron, 1846 dort in die 3. Schwadron.
21. Dezember 1847 wurde Klette zum Rittmeister befördert und zum Kommandeur der 2. Schwadron des 1. leichten Reiterregiments in Freiberg ernannt. Dort wurde er auch 1851 zum Wirtschaftschef des Reiterregiments ernannt. Zu dieser Zeit wohnte Klette in Freiberg im Haus 82 in der dortigen Petersstraße.[11] In dieser Dienststellung wurde er am 31. Dezember 1856 zum Major und am 9. Februar 1865 zum Oberstleutnant befördert. Im Dezember 1863 wurde Klette - zu dieser Zeit noch als Major - als Beisitzer am königlichen Appellationsgericht zu Dresden, als Lehnhofe eigetragen.[12]
1867 wurde Klette zum Direktor der sächsischen Militär-Vorrats-Anstalt in Dresden ernannt. Er übernahm das Amt vom Major der Artillerie Carl Friedrich Schmiedt. Als Direktor unterstanden Klette mit dem damaligen Hauptmann Traugott Wilhelm Mucke ein Assistent und drei weitere Offiziere als Sektionschefs. Am 17. September 1867 wurde Klette in dieser Dienststellung zum Oberst befördert, weiterhin als Direktor des sächsischen „Equipierungs-Depots“ dienend. Er ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1868 verzeichnet und wohnte anfangs in der Antonstraße 151,[13] zog aber noch im gleichen Jahr in die Bautzner Straße 5,[14] wo er bis 1869 wohnte.
Am 21. Mai 1869 wurde Klette als Direktor des mittlerweile zum Montierungs-Depots umbenannten Amtes im Rang als Oberst z.D. (zur Disposition) unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit in den einstweiligen Ruhestand versetzt. Er zog im gleichen Jahr in die Glacisstraße 1c. Nach dem Deutsch-Französischen Krieg wurde Klette als Oberst a.D. (außer Dienst) in den endgültigen Ruhestand versetzt. Ostern 1872 zog er in das Haus Prießnitzstraße 40, das seiner Ehefrau gehörte. Nach deren Tod erbte er das Haus.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1866: Ritterkreuz (1. Klasse) des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Angaben aus Ancestry
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1807 bis 1849, Digitalisierte Bände der SLUB
- Ranglisten der Königlich-Sächsischen Armee, 1850 bis 1914, Digitalisierte Bände der SLUB
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Rittergüter und Schlösser im Königreiche Sachsen: Potschappel auf Wikisource
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Erdmuthenschacht“
- ↑ Verkauf des Rittergutes Potschappel mit Zubehör von Johann Gustav Klette an den Potschappler Aktienverein, Datensatz in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- ↑ Walter von Boetticher: Geschichte des Oberlausitzischen Adels und seiner Güter, Dresden 1919, Digitalisat auf Google Books, S. 344
- ↑ Leipziger Zeitung, 1866, Digitalisat auf Google Books, S. 5783
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, S. 1329, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1871, S. 575, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, S. 593, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 643, SLUB
- ↑ Adressbuch Freiberg 1853, S. 31, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung, 1864, Digitalisat auf Google Books, S. 97
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, S. 162, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, S. 154, SLUB