Eugen von Kirchbach
Hans Kurt Eugen von Kirchbach, auch Hans Curt Eugen von Kirchbach (* 1. Dezember 1835 in Cunnersdorf bei Königstein; † 10. Februar 1911 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Generals der Kavallerie.
[Bearbeiten] Familie
Hans Kurt Eugen von Kirchbach entstammte dem sächsischen Adelsgeschlecht Kirchbach, das wahrscheinlich aus dem Dorf Kirchbach (heute Ortsteil von Oederan in Sachsen) stammt und erstmals im Jahr 1472 in Roßwein und Döbeln auftritt. Stammvater ist Paul Kyrpach (Kirchbach), im Jahr 1490 Hausbesitzer und Tuchmacher, im Jahr 1515 Ratsherr in Roßwein.[1]
Eugen von Kirchbach war der Sohn des Königlich Sächsischen Kammerherrn, Oberlandforstmeisters und Geheimen Finanzrates, Hans August Karl von Kirchbach (* 29. Januar 1799 in Grimma; † 4. Februar 1893 in Dresden), Rittergutsbesitzer auf Lauterbach und dessen 1832 geheirateter erster Ehefrau Mathilde Wilhelmine geb. von Sprenger (* 2. November 1813; † 20. Juli 1869). Eugen von Kirchbach hatte noch einen Bruder und drei Halbgeschwister:
- Hans Karl Hugo von Kirchbach (1833–1914),[2] Beamter, u.a. in der Amtshauptmannschaft Dresden, zuletzt im Rang eines Geheimen Rates.
- Hans Friedrich Karl von Kirchbach (1847–1929), Königlich-Sächsischer Geheimer Rat und Generaldirektor der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.
- Rudolph Bodo Hans von Kirchbach (1849–1928), Königlich Sächsischer Generaloberst der Artillerie.
- Johanne Charlotte Elisabeth von Kirchbach.[3]
Eugen von Kirchbach heiratete am 10. Januar 1887 in Dresden Priscilla Freiin von Humboldt (* 23. Januar 1853 in Friedrichseck; † 10. Januar 1914 in Pulsnitz).[4]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Eugen von Kirchbach ist erstmals 1860 im Dresdner Adressbuch im Rang eines Leutnants beim 3. sächsischen Reiter-Regiment verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Kasernenstraße 7.[5] Ab 1863 wurde er zum Oberleutnant befördert und wurde Adjutant des sächsischen Kriegsministers Bernhard von Rabenhorst. Zu dieser Zeit wohnte er in der Königsbrücker Straße 94.[6] Ostern 1866 zog er in die Glacisstraße 15a.[7] Nach dem Rücktritt von Rabenhorst von seinem Amt als Kriegsminister ging von Kirchbach zur 1. Schwadron des sächsischen Garde-Reiterregiments, wurde 1867 in den Rang eines Rittmeisters befördert und zog in die Bautzner Straße 1b.[8]
Von Kirchbach nahm mit dem 1. Sächsischen Armeekorps unter Führung des Kronprinzen Albert am Deutsch-Französischen Krieg 1870/71 teil. In dieser Zeit arbeitete er weiterhin im Rang eines Hauptmannes im königlichen Generalstab und wurde u.a. mit dem Eisernen Kreuz und dem sächsischen Verdienstorden ausgezeichnet. Nach dem Krieg zog er in Dresden in die Große Klostergasse 6.[9] 1872 wurde von Kirchbach zum Major im Generalstab befördert und zog in den Unteren Kreuzweg 4.[10] 1875 wechselte er zum 1. Sächsischen Reiterregiment.[11] 1877 wurde von Kirchbach zum Oberstleutnant befördert.[12]
Ab 1883 war von Kirchbach im Rang eines königlich-sächsischen Oberst à la suite des 1. Husaren-Regiments Nr. 18 gestellt und wurde mit der Führung der 1. Kavallerie-Brigade Nr. 23 beauftragt. Er wohnte wieder in der Königsbrücker Straße, diesmal in der Hausnummer 95.[13] 1884 wurde er Kommandeur der 2. Kavallerie-Brigade Nr. 24.[14] 1887 wurde von Kirchbach zum Generalmajor ernannt und Kommandeur der 3. Kavallerie-Brigade Nr. 32. Gleichzeitig zog er in die Wiener Straße 1.[15] 1889 übernahm er wieder die 1. Kavallerie-Brigade Nr. 23.[16]
1890 wurde von Kirchbach zum Generalleutnant befördert. Ab diesem Zeitpunkt durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.[17] Zum gleichen Zeitpunkt übernahm von Kirchbach die 3. Königlich-Sächsische Division Nr. 32.[18] 1891 zog er in die Reichsstraße]] 14.[19] 1896 wurde von Kirchbach mit der Beförderung zum General der Kavallerie z.D. (zur Disposition) - dem zweithöchsten Dienstgrad im Königreich Sachsen - in den vorläufigen Ruhestand versetzt.[20] 1902 zog von Kirchbach abermals um, diesmal in die Schnorrstraße 21,[21] 1903 weiter in die Räcknitzstraße 9.[22]
Von Kirchbach wohnte zuletzt in der Struvestraße 23, wohin er am 1. April 1906 gezogen war.[23] Er wurde im Krematorium Chemnitz beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1871: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens mit Kriegsdekoration
- 1871: Eisernes Kreuz 1. Klasse
- 1877: Königlich-sächsisches Dienstauszeichnungskreuz
- 1877: Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden III. Klasse
- 1877: Kaiserlich-Russischer St.-Stanislaus-Orden II. Klasse
- 1880/83: Kaiserlich-Russischer St.Annen-Orden II. Klasse
- 1887: Königlich-preußischer Kronenorden II. Klasse
- 1889: Großkreuz des Sachsen-Ernestinischen Hausordens
- 1891: Großoffizier des königlich-toskanischen Militär-Verdienstordens
- 1892: Komturkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1894: Kaiserlich-Österreichische Eiserne Krone I. Klasse
- 1894: Großkreuz des großherzoglich-hessischen Verdienstordens Philipp des Großmüthigen
- 1895: Großkreuz des königlich-sächsischen Albrechts-Ordens
- 1896: Großkreuz des großherzoglich-württembergischen Friedrichs-Ordens
- 1908: Ritterkreuz I. Klasse mit Schwertern des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 5, 1909-1912, herausgegeben vom Verein für Geschichte Dresden, Onlineausgabe SLUB, S. 237, Totenschau
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Kirchbach (Adelsgeschlecht)“
- ↑ Datensatz auf Geni.com
- ↑ Datensatz auf Geni.com
- ↑ Eugen von Kirchbach in der Stammreihen-Datenbank adliger Familien auf www.stammreihen.de
- ↑ Adressbuch Dresden 1860, SLUB, S. 116
- ↑ Adressbuch Dresden 1864, SLUB, S. 145
- ↑ Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 152
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, SLUB, S. 159
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, SLUB, S. 168
- ↑ Adressbuch Dresden 1873, SLUB, S. 176
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, SLUB, S. 196
- ↑ Adressbuch Dresden 1878, SLUB, S. 213
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, SLUB, S. 223
- ↑ Adressbuch Dresden 1885, SLUB, S. 241
- ↑ Adressbuch Dresden 1888, SLUB, S. 287
- ↑ Adressbuch Dresden 1890, SLUB, S. 314
- ↑ Adressbuch Dresden 1891, Häuserbuch, SLUB, S. 105
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 346
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 346
- ↑ Adressbuch Dresden 1897, SLUB, S. 285
- ↑ Adressbuch Dresden 1903, SLUB, S. 456
- ↑ Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 527
- ↑ Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 535
[Bearbeiten] Weblinks
- Datensatz von Eugen von Kirchbach in der Deutschen Digitalen Bibliothek
- Datensatz von Eugen von Kirchbach in der Deutschen Biographie
- Eugen von Kirchbach (1835-1911) im Kalliope-Verbund
- Familie von Kirchbach in der Deutschen Biographie
- Stammbaum Priscilla von Kirchbach, geb. Freiin von Humboldt auf www.einegroßefamilie.de