Ferdinand Gottlieb Schmeltz

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Ferdinand Gottlieb Schmeltz, auch Schmelz [1] (* August 1667 in Lommatzsch; † 6. Februar 1725 in Dresden)[2] war ein deutscher Arzt und Mediziner, zuletzt als königlich-polnischer und kurfürstlich-sächsischer Hof- und Leibmedikus im Rang und mit Titel eines Hofrats.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ferdinand Gottlieb Schmeltz war der Sohn des Lommatzscher Apothekers Ferdinand Schmel(t)z. Zu seinem Vater ist ein Rechtsstreit um die Grenzziehung seines Grundstückes in Lommatzsch im Amt Nossen mit dem Richter Christian Keilhauer zu Nauberg in den Jahren 1671 bis 1675 dokumentiert.[3] Bemerkenswert ist, dass am 8. November 1685 der sächsische Kurfürst Johann Georg III. mit seinen damals 17- und 13-jährigen Prinzen Johann Georg und Friedrich August zum Mittagsmahl bei seinem Vater in Lommatzsch weilten.[4]

Ferdinand Gottlieb Schmeltz war zweimal verheiratet. Aus der ersten Ehe stammten zwei Töchter:

In zweiter Ehe war Schmeltz mit Charlotte Sophie Schmeltz verheiratet. Das Paar hatte eine Tochter:

Die zwei älteren Töchter klagten von 1726 bis 1727, nach dem Tod des Vaters gegen ihre Stiefmutter und die damals noch unmündige Halbschwester (als Mitbeklagte, vertreten durch den Vormund Dr. Caspar Christian Kober (16631738), Advokat und Besitzer eines Weinberges in Kötzschenbroda, heute der "Minckwitzsche Weinberg") wegen Erbschaftsdifferenzen um den väterlichen Nachlass von Ferdinand Gottlieb Schmeltz.[13]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Ferdinand Gottlieb Schmeltz studierte Medizin an der Universität in Tübingen, wo er auch 1690 zum Doktor med. promovierte.

Schmeltz wirkte in Dresden sowie nach dem Tod des sächsischen Kurfürsten Johann Georg III. auch auf dem Witwensitz der Kurfürstenwitwe Anna Sophie von Sachsen auf Schloss Lichtenburg in Prettin als Leibarzt. Bereits zu den Prinzenzeiten war Schmeltz auch Leibmedikus der beiden Prinzen Johann Georg IV. und August dem Starken. Schmeltz arbeitete aber auch nachweislich als Arzt bei dem Kaufmann und Ratsherren Johann Sigismund Küffner, dem Hof- und Handelsmann und Ratsherrn Johann Friedrich Landsberger und dem Dresdner Oberhofprediger Heinrich Pipping.[14]

In seinen letzten Lebensjahren lebte Schmeltz vermutlich in Zscheila bei Meißen auf der rechten Elbseite bei seiner Tochter Sophie Wilhelmina. Schmeltz wurde laut seinem Testament auf eigenen Wunsch am 3. März 1725 in der Dreifaltigkeitskirche in Zscheila, seit 27. März 1914 in Trinitatiskirche zu Meißen umbenannt,[15] beerdigt. In der Nähe der dortigen Kanzeltreppe konnte man noch Anfang des 20. Jahrhunderts Bruchstücke von Denkmälern sehen, u.a. das von Ferdinand Gottlieb Schmeltz, das aus Sandstein und etwa 130 x 195 Zentimeter groß war. Der Sarg war marmoriert, die Inschrift teilweise vergoldet und lautete:
In Gott
ruhet unter hiesige Taufsteine
S.T. Hr. Dr. Ferdinand Gottlieb Schmelz
der Königl. Fr. Mutter w.a. des
Königl. Prinzens Hoheiten
Leibmedicus u. Hoffrath in Dresden
Ab. den 3. Mertz 1725. begraben
nach s. Verlangen hirher
den 7. huj. alt 57. Jahr 6 Monat
Unterhalb der oberen Tafel stand noch ein Wahlspruch:
Semper idem, d.i.
Allzeit Got s. Herrn
u. dem Nächsten treu!
Schmeltz' Name war neben vielen anderen Persönlichkeiten des damaligen Lebens auch in einem Deckelpokal von Johann Wilhelm Mühldech von 1697 eingraviert, der sich bis Mai 1945 im Dresdner Rathaus befand, das damals Sitz des Dresdner Stadtmuseums war. Der Pokal war dort zusammen mit den anderen kunsthandwerklichen Exponaten des Museums – in Kisten verpackt – im Keller eingelagert und ist seit Kriegsende verschollen.[16]

Ferdinand Gottlieb Schmeltz' Name war auf einem Deckelpokal von 1729 eingraviert, der sich bis Mai 1945 im Dresdner Rathaus (Sitz des Dresdner Stadtmuseums) befand und seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges verschollen ist.[17]

[Bearbeiten] Werke (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Häufigere Schreibweise in alten Büchern ist Schmeltz, in späteren auch Schmelz
  2. Todesnachricht in: Die Wohl-abgezehlte und geprüffte Stunden, Tage, Wochen, Monathe und Jahre ... geheiligte Poesie auff das Jahr 1725, Georg Conrad Pregitzer, Digitalisat auf Google Books, S. 52
  3. Datensatz im Sächsischen Staatsarchiv
  4. Brief an den sächsischen Kurfürsten (Regierungszeit 1680-91) auf www.kirche-lommatzsch.de
  5. Datensatz auf Geneanet
  6. Das Haus Schilling auf bawor.de
  7. Christian Gottlob Wabst: Historische Nachricht von des Churfürstenthums Sachsen und deren dazugehörigen Lande ..., Leipzig 1732, Digitalisat auf Google Books, S. 255
  8. Supplement zu Herrn Johann Hübners historischen und genealogischen, wie auch Geographischen Fragen..., Leipzig 1744, Digitalisat auf Google Books, S. 585
  9. Datensatz auf Gedbas
  10. Datensatz auf MyHeritage
  11. Cornelius Gurlitt: Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreichs Sachsen, Amtshauptmannschaft Großenhain (Land), Dresden 1914, Digitalisat der SLUB, S. 464
  12. Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte Niederjahna 2016
  13. Datensatz im Sächsischen Staatsarchiv
  14. Annales Ecclesiastici, Oder Gründliche Nachrichten der Reformations-Historie, Dresden und Leipzig 1730, Digitalisat auf Google Books, S. 567ff.
  15. Einhundert Jahre Trinitatiskirche in Meißen auf www.kirchenbezirk-meissen-grossenhain.de
  16. Datensatz auf Lostarts
  17. Bildnis und Beschreibung des verschollenen Deckelpokals aus dem Dresdner Stadtmuseum.

[Bearbeiten] Weblinks

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