Gerhard Rehbein

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Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein (* 19. Mai 1926 in Osterfeld/Thüringen; † 12. September 2013 in Dresden)[1][2] war ein deutscher Verkehrswissenschaftler sowie ehemaliger Professor und Rektor der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Geboren in einfachen Verhältnissen in einer Arbeiterfamilie begann er nach dem Besuch der Volks- und Mittelschule eine Lehre bei der Deutschen Reichspost. Gegen Ende des 2. Weltkrieges wurde er noch 1944 zur Wehrmacht eingezogen und kehrte 1946 aus der Kriegsgefangenschaft zurück. Im gleichen Jahr ging er wieder zurück zur Post in den Betriebs- und Verwaltungsdienst.

Dort war er zunächst Stellvertreter des Leiters und später selbst Leiter von Postdienststellen. Mit einer Delegation der Oberpostdirektion Leipzig nahm er parallel zu seiner eigentlichen beruflichen Tätigkeit an einem Vorbereitungskurs an der Universität Leipzig zur Erlangung der Hochschulreife teil. Anschließend absolvierte er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften und legte 1950 das Staatsexamen als Diplom-Wirtschaftler ab.

Mit Beginn des Jahres 1951 wurde er zuerst wissenschaftlicher Assistent, ab 1952 Oberassistent an der Deutschen Verwaltungsakademie „Walter Ulbricht“ in Forst Zinna, wo er auch seine spätere Frau kennen lernte. Aufgrund seiner Lehr- und Forschungsarbeiten beschloss man, ihn in den Aufbaustab der Hochschule für Verkehrswesen zu delegieren. Bereits eine Woche vor der offiziellen Eröffnung der neuen Hochschule erhielt als neuer Dozent am 1. September 1952 seine Ernennung zum Prorektor für das gesellschaftswissenschaftliche Grundstudium und für Studienangelegenheiten an der Hochschule für Verkehrswesen. Am 18. Dezember 1953 fanden mit seiner Verteidigung der Dissertation und der seiner Ehefrau Elfriede Rehbein zum Dr. rer.oec. die ersten Dissertationen an der Fakultät für Ökonomik des Transport- und Nachrichtenwesens an der neuen Hochschule statt.

Danach qualifizierte sich Gerhard Rehbein noch zum Dr. rer.oec.habil. an der Technischen Hochschule Dresden. 1955 wurde er Dozent am Lehrstuhl für Planung und Organisation des Nachrichtenwesens beauftragt, ab 1958 Professor für Ökonomie des Nachrichtenwesens. Von 1956 bis 1960 war er Dekan der Fakultät für Ökonomik des Transport- und Nachrichtenwesens. Im gleichen Zeitraum war er Direktor des Instituts für Ökonomik des Post- und Fernmeldewesens dieser Fakultät. 1959 leitete Rehbein eine Hochschuldelegation bei einem Besuch an die Technische Hochschule in Karlsruhe im damals geteilten Deutschland. Er wohnte zu dieser Zeit Gründelsteig 8[3].

Mit Wirkung vom 6. September 1960 wurde Gerhard Rehbein als neuer Rektor der Hochschule für Verkehrswesen ernannt. Bei seinem Amtsantritt war er mit 34 Jahren der bis dahin jüngste Rektor im Hochschulwesen der DDR. Diese Position hatte er aufgrund der seinerzeit gültigen Regelung zur Amtszeit von Rektoren wie seine Vorgänger vier Jahre lang - bis zum 21. September 1964 - inne. Während seiner Amtszeit erhielt die Hochschule für Verkehrswesen zum zehnjährigen Bestehen auf der Festveranstaltung am 3. September 1962 den Namen „Friedrich List“.

Im März 1963 wurde durch den Ministerrat der DDR eine Arbeitsgruppe Transportwesen gebildet, deren Vorsitz Gerhard Rehbein übernahm. Nach seiner Amtszeit als Rektor wurde er bis 1968 Prorektor für wissenschaftlichen Nachwuchs und außerdem Leiter des Lehrstuhls für Organisation, Planung und Finanzen des Post- und Fernmeldewesens. Ab 1968 bis 1972 war er Prorektor für Gesellschaftswissenschaften und wurde am 1. September 1969 zum ordentlichen Professor für sozialistische Volkswirtschaft berufen. Am 20. April 1987 wurde Professor Rehbein vor allem in Anerkennung seiner Verdienste bei der Qualifizierung von Fachkräften aus Kuba und seinem Forschungsbeitrag zur Telekommunikation in Entwicklungsländern in einem feierlichen Festakt die Ehrendoktorwürde der Universität Havanna durch den Rektor dieser Bildungseinrichtung, Professor Fernando Roca verliehen. Mit Wirkung vom 1. Mai 1991 wurde er emeriert.

Ende der 70er Jahre veröffentlichte Gerhard Rehbein mit den Mitautoren G. Philipp und H. Goßlau die Hochschullehrbücher „Ökonomie des Nachrichtenwesens“ in drei Teilen. Weiterhin bekam er große Anerkennung für seine Analyse zur Verkehrstromermittlung und Optimierung beim Posttransport, die er gemeinsam mit Reinhard Göttner vornahm.

Gerhard Rehbein erhielt für seine Verdienste bei der Arbeit sowie beim Aufbau und der Leitung der Hochschule folgende Auszeichnungen:

Seine letzte Ruhestätte fand er auf dem Friedhof Bühlau[4].

[Bearbeiten] Familie

Gerhard Rehbein war mit Elfriede Rehbein (19292004) verheiratet, die ebenfalls als Dozentin und Professorin an der Hochschule für Verkehrswesen sowie als Direktorin des Verkehrsmuseums tätig war. Das Paar hatte eine gemeinsame Tochter.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Traueranzeige vom 21. September 2013 in sz-trauer
  2. Danksagung vom 12. Oktober 2013 in sz-trauer
  3. Amtliches Fernsprechbuch Bezirk Dresden 1959, S. 92
  4. http://www.sz-trauer.de/30361974

[Bearbeiten] Weblink

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