Gottlieb Heinrich Güntz

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Dr. med. Gottlieb Heinrich Güntz, teilweise auch Günz (* 29. September 1764 in Dresden;[1]12. Januar 1824 ebenda) war ein Dresdner Militärarzt und Mitglied des kursächsischen Collegiums medico-chirurgicum.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Gottlieb Heinrich Güntz entstammte der sächsischen Gelehrtenfamilie Güntz/Günz. Er war der Sohn des sächsischen Beamten Justus Friedrich Güntz (* 1720 in Königstein; † 1776 in Dresden) und dessen Ehefrau Johanne Christiane geb. Geger. Güntz Vater arbeitete zuletzt als kurfürstlich-sächsischer Geheimer Kabinettregistrator in Dresden.[2] Güntz hatte noch mehrere Brüder:

Gottlieb Heinrich Güntz war mit Marianne Wilhelmine Güntz verheiratet. Sie wohnte nach seinem Tod bis 1833 im Haus 171 in der Hauptstraße in der Dresdner Neustadt,[3] danach im Haus 418 in der Großen Frauengasse,[4] ein Jahr später in der Hauptstraße 156,[5] ab 1836 am Neustädter Markt im Haus 211.[6] 1841 zog sie die die Zwingerstraße 5,[7], 1844 in eine Wohnung An der Frauenkirche 12,[8] 1850 in die Große Plauensche Gasse 9a, wo sie letztmalig 1851 verzeichnet ist.[9]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Gottlieb Heinrich Güntz war bereits 1793 im kurfürstlich-sächsischen Hof- und Staatskalender als „Supernumerar-Pensionärs-Chirurgus“ im „Collegium Medico-Chirurgicum“ verzeichnet.[10] 1799 wohnte er als „Pensionärs-Chirurg“ in der Ritterstraße nahe der damaligen Kasernen in der Dresdner Neustadt, dort im Kasernenflügel D.[11]

Nach dem Ausbruch des Zweiten Koalitionskrieges, in dem mit Österreich ein wichtiger Verbündeter Sachsens als Kriegspartei involviert war, erhielt Güntz mit einem Patent vom 21. Februar 1799 als Regiments-Chirurgus im sächsischen Regiment „Kurfürst Infanterie“ - ab 1806 nach der Erhebung Sachsens in ein Königreich durch Napoleon Bonaparte „König Infanterie“ - seine Bestallung im Stab dieses Truppenteils. In dieser Dienststellung nahm Güntz ab 1806 auch am Vierten Koalitionskrieg und damit auch am Gefecht bei Saalfeld und an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil. Sein Regiment stand 1807 unter dem Kommando von Oberst Friedrich Gottlieb Donat, der 1808, ein Jahr vor seiner Pensionierung vom sächsischen König Friedrich August dem Gerechten zum Generalmajor ernannt wurde. Güntz blieb im Regiment als Regimentschirurg bis Sommer 1810.

Mit einem Offizierspatent vom 17. August 1810 diente Güntz in den Napoleonischen Kriegen als Ober-Regiments-Chirurg im königlich-sächsischen Artillerieregiment zu Fuß, das zu diesem Zeitpunkt unter dem Befehl von Oberst Johann Anton Friedrich Birnbaum stand, einem Sohn des Generalleutnants Heinrich Moritz Birnbaum. Zur gleichen Zeit diente auch sein Bruder Carl Ludwig Güntz als Regiments-Chirurg, jener allerdings im königlich-sächsischen Infanterieregiment „Prinz Anton“.[12] Güntz hatte diese Dienststellung bis zu seinem Tod Anfang 1824 im sächsischen Artilleriekorps inne. Sein Nachfolger als Ober-Regiments-Chirurg im Artillerieregiment wurde August Friedrich Heitmann.

Ein Jahr vor seinem Tod, 1823 gewährte Gottlieb Heinrich Güntz den Besitzern des Rittergutes Königsfeld ein privates Darlehen.[13] Die Zinszahlungen wurden von 1828 bis 1834 an seinen Witwe Marianne Wilhelmine Güntz geleistet.[14]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensatz auf Ancestry
  2. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatscalender, Weidmann, 1775
  3. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 78, SLUB.
  4. Dresdner Adress-Kalender 1834, S. 76, SLUB.
  5. Dresdner Adress-Kalender 1835, S. 76, SLUB.
  6. Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 76, SLUB.
  7. Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 82, SLUB.
  8. Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 88, SLUB.
  9. Adressbuch Dresden 1851, S. 42, SLUB.
  10. Churfürstlicher Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1793, Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, Onlineversion auf Google Books, S. 186
  11. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Digitalisat der SLUB, S. 142.
  12. Jörg Titze: Das Tagebuch von Ernst Ferdinand Aster aus dem Jahre 1812, BoD – Books on Demand, 2012
  13. Bestände im Sächsischen Staatsarchiv
  14. Bestände im Sächsischen Staatsarchiv
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