Heinrich Ferdinand Müller
Heinrich Ferdinand Müller (* 28. Juli 1795 in Dresden; † 5. Februar 1880 ebenda)[1] war ein deutscher Jurist und Beamter, zuletzt als Kreisdirektor der königlichen Kreisdirektion Dresden im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Regierungsrates.
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[Bearbeiten] Familie
Heinrich Ferdinand Müller war mit Constanze Müller (* 1803; † 1. Juli 1842 in Dresden) verheiratet. Kinder des Ehepaares waren:
- Maria Anna Müller (~ 11. Juni 1826 in Dresden)
- Heinrich Constantin Müller (~ 16. März 1828 in Dresden)
- Heinrich Alfred Müller (~ 19. Mai 1833 in Dresden)
- Maria Rosamunde Müller (~ 25. Januar 1835 in Dresden)
- Heinrich Theodor Müller (* 30. Dezember 1841 in Dresden; † 27. Februar 1927 ebenda),[2] studierte Rechtswissenschaften, promovierte zum Dr. jur., Jurist, königlich-sächsischer Landgerichtsrat, später Landgerichtsdirektor, Hausbesitzer. Ging als Landgerichtspräsident in den Ruhestand und wohnte zuletzt in der Dinglingerstraße 6.[3] ⚭ Margarethe Therese Müller († 1934 in Dresden), Witwe ab 1929 im Adressbuch verzeichnet.[4]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Heinrich Ferdinand Müller wurde am 31. Juli 1795 in Dresden getauft.[5] Er erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 25. September 1805 eintrat. Er blieb an der Meißner Schule bis Michaelis 1807. Danach studierte er Rechts- und Verwaltungswissenschaften.
1820 ist Müller erstmals im Dresdner Adressbuch im Stadt-Polizei-Kollegium in Dresden aufgeführt. Die Polizeibehörde stand zu dieser Zeit unter der Leitung des damaligen Polizeipräsidenten Gotthelf Friedrich Christian Freiherr von Rochow, wo Müller als dritter Aktuar arbeitete. Er wohnte anfangs in Dresden im Haus 631 An der Frauenkirche.[6][7] 1826 war Müller Sekretär der zweiten Expedition für Hoheits- und Grenzsachen in der königlichen Hof- und Justizkanzlei.[8] In diesem Amt blieb er weitere zwei Jahre und wurde 1828 als Justizamtmann zum Justizamt Plauen mit Pausa im Vogtland versetzt.[9]
1832 kam Müller zurück nach Dresden. 1833 ist er als Hof- und Justizienrat im Haus 177 in der Neustädter Hauptstraße verzeichnet.[10] 1835 wurde er vom sächsischen König Anton in den Rang eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates erhoben.[11] Ab dieser Zeit arbeitete er im Vorstand des sächsischen Ministeriums des Innern.[12] Ein Jahr später, 1836 zog er in das Haus 158 in der Dresdner Hauptstraße,[13] 1838 in das Haus 44b in der Annengasse,[14] der späteren Hausnummer 5.[15] Ab 1837 wurde er als Geheimer Regierungsrat in die Rekursbehörde zum Generalkommando der Kommunalgarden deputiert.[16]
1840 wurde Müller vom sächsischen König Friedrich August II. zum Direktor der Generalkommission für Ablösungen und Gemeinheitsteilungen ernannt.[17] 1841 zog er in die Zwingerstraße 5,[18] 1848 in die Große Plauensche Gasse 9.[19] Mit Wirkung vom 1. August 1849 wurde Müller Kreisdirektor der königlichen Kreisdirektion Dresden.[20][21] 1853 zog er in die Große Reitbahngasse 15,[22] 1860 in die Pirnaische Straße 39.[23]
Ein Jahr später, mit Wirkung vom 1. November 1861 wurde Müller vom sächsischen König Johann als Kreisdirektor a. D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt.[24] Für seine Verdienste erhielt er kurz vor seiner Pensionierung mit dem Komturkreuz des Verdienstordens einen der höchsten Orden des Königreiches Sachsen. 1864 zog er in die Zirkusstraße 1,[25] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Dieses Haus gehörte seinem Sohn, dem Landgerichtsrath Dr. jur. Heinrich Theodor Müller.[26]
Heinrich Ferdinand Müller pflanzte die Schillereiche in Loschwitz, in der dortigen Schillerstraße 19, am Schillerhäuschen. Die dortige Eiche ist Teil einer Baumgruppe, die im Rahmen einer volksfestartigen Feier zu Ehren Friedrich Schillers, der dort an seinem Drama Don Karlos geschrieben hatte, von Müller und Landgerichtsdirektor Carl Ferdinand Damm gepflanzt wurde.[27]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1844: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Zivil-Verdienstkreuzes
- 1861: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
[Bearbeiten] Quellen
- August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 420
- P.H. Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner Album, Hrsg. vom Verein ehemaliger Fürstenschüler zum 350jährigen Stiftungsfest der Kgl. Landes- und Fürstenschule St. Afra zu Meissen, Chrimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 13
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensätze aus Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1927/28, Häuserbuch, S. 1246, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1934, S. 686, SLUB
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1820, S. 63, SLUB
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat : im Jahre 1821, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 155
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat : im Jahre 1826, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 158
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat : im Jahre 1828, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 349
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1833, S. 182, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 178, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 334
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1837, S. 187, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 181, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 179, SLUB
- ↑ Staatshandbuch für das Königreich Sachsen 1837, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 357
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 182, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1842, S. 191, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1849, S. 90, SLUB
- ↑ Leipziger Zeitung vom 10. August 1849, Digitalisat auf Google Books, S. 4157
- ↑ Adressbuch Dresden 1850, S. 272, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1854, S. 106, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1861, S. 167, SLUB
- ↑ Wochenblatt für merkwürdige Rechtsfälle in actenmäßigen Darstellungen ... für das Königreich Sachsen, 9. Jahrgang, Leipzig 1861, Digitalisat auf Google Books, S. 352 u. 360
- ↑ Adressbuch Dresden 1865, S. 199, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, Häuserbuch, S. 578, SLU
- ↑ Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Gedenkbäume in Dresden“