Hippolitus Xaverius Bleszynski
Hippolitus Xaverius Bleszynski, auch Hippolit Xaver Bleszynski bzw. Bleczinsky, polnisch Hipolit Ksawery Błeszyński herbu Oksza (* 1766 in Gallizien;[1] † 30. Oktober 1824 in Nizza/damals Italien, heute Frankreich) war ein herzoglich-polnischer Offizier, ab 1815 königlich-sächsischer General, zuletzt als Generaladjutant des Königs Friedrich August der Gerechte im Rang eines Generalmajors der Kavallerie. Bleszynski war Ritter des katholischen Malteserordens.
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[Bearbeiten] Familie
Hippolitus Xaverius Bleszynski enstammte der dem polnischen Adel zugehörigen Familie Błeszyński/Bleczinsky die es bis in den Grafenstand brachte. Sein Großvater war Stanisław Błeszyński (* um 1700). Ein Mitglied der Familie war Ignaz Bleszynski (1742–1815) war 1764 Unterzeichner der Wahl von König Poniatowski, Mitglied der polnischen Bundesvereinigung von Radom, Starost und später Gouverneur von Brodnicki, Mitglied des Parlaments des Herzogtums Warschau und Eigentümer mehrerer Ländereien und Rittergüter. Josefa Gräfin von Bleczynska († 1850 in Dresden) war 1831 Oberhofmeisterin der Königin von Sachsen mit dem Ehrentitel „Exzellenz“ und wohnte im Brühlschen Palais,[2] zuletzt in der Augustusstraße 3.[3]
Hippolitus Bleszynski war der Sohn des herzoglich-Warschauischen Obersts der Kronarmee, Jozef Bleszynski und dessen Ehefrau Franciszka geb. Młodecka. Bleszynski hatte noch drei Geschwister:
- Marianna Błeszyńska (um 1765–1840) ⚭ 1783 Wojciech Toczyski, Generalmajor der Sandomierz-Miliz während des Kościuszko-Aufstands 1794.
- Julianna Błeszyńska (um 1770–1840) ⚭ 1788 Alexander Russocki (* 1762), königlicher Kammerherr, Kapitän des Banners der 5. polnischen Kavallerie-Brigade.
- Franciszek Ksawery Błeszyński, Regent der polnischen Kronschatzkommission, Sandomierz-Abgeordneter beim Grodnoer Sejm (1793) und Mitglied der Grodnoer Konföderation.
Hippolitus Bleszynski heiratete Jozefa geb. Prozora (* um 1790/95; † 1842), Tochter des Marschalls des Großherzogtums Litauen und Mitglied des Generalstabs der Armee des Großherzogtums von Litauen, Karol Prozor (1759–1841) und dessen Ehefrau Ludwika Konstancja geb. Szuyska. Das Ehepaar Bleszynski hatte einen Sohn:[4]
- Xaver Clemens von Bleczynski (* 1820), diente in der kaiserlich-österreichischen Armee, kehrte 1854 als Oberleutnant a.D. (außer Dienst) nach Dresden zurück, zog anfangs in die Lüttichaustraße 21,[5], bei der Geburt seiner Tochter Helene Marie Caecilie von Belszynski (* 22. November 1859 in Dresden) war er Partikulier, 1869 wohnte er in der Theresienstraße 7.[6] ⚭ Elisabeth Clara geb. Krüger.[7]
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hippolitus Bleszynski stand vor seinem Eintritt in die sächsische Armee in polnischen, herzoglich-Warschauischen Diensten. Er erhielt 1789 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant im 12. Kronen-Fußregiment, einer Infanterieeinheit der Kronarmee der Ersten Polnischen Republik. Ab 1791 nahm er mit der polnischen Kavallerie am polnisch-russischen Krieg teil. 1794 weilte Bleszynski in Paris, um für eine Unterstützung Frankreichs gegen Russland zu werben, was letztlich aber zu dieser Zeit erfolglos blieb.
1809, zu dieser Zeit bereits im Rang eines Oberstleutnants nahm Bleszynski in den Napoleonischen Kriegen am polnisch-österreichischen Krieg teil. 1812 trat er der Allgemeinen Konföderation des Königreichs Polen bei. Dies war ein konföderierter außerordentlicher Sejm des Herzogtums Warschau, der im Juni 1812, nach der von Napoleon eroberten Gebiete das Herzogtum Warschau offiziell in das Königreich Polen umwandelte. Die Allgemeine Konföderation war eine Reaktion auf Napoleons Beginn des Krieges mit Russland, der in der polnischen Geschichte als Zweiter Polnischer Krieg bekannt ist.
Bleszynski ist erstmals 1815 am Ende der Befreiungskriege in den Ranglisten der sächsischen Armee verzeichnet, nachdem er am 22. Mai 1815 vom sächsischen König Friedrich August I. zu einem von seinen sechs königlichen Generaladjutanten ernannt wurde. 1816 wohnte Blesczynski in der Dresdner Seevorstadt im Haus 18A in der Waisenhausgasse.[8] Aus demgleichen Jahr ist eine „Beschwerde von Louise Benoit gegen den Generalmajor Hippolytus Xaverius Bleszynski wegen Beleidigung“ vor dem königlichen Generalkriegsgericht im sächsischen Staatsarchiv erhalten.[9] Ein Jahr später, 1817 wohnte Bleszynski im Haus 714 in der Moritzstraße,[10] wo er bis 1822 blieb.
Ab 1820 war Bleszynski Mitglied der Freimaurerloge „Vereinte polnische Brüder“. Zwei Jahre vor seinem Tod bezog er eine Wohnung am Seetor 1A,[11] wo er bis zum Todesjahr wohnte.[12] Er starb auf einer Reise nach Italien.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 14. Dezember 1794: Ritterkreuz des herzoglich-polnischen St.-Stanislaus Ordens
- 1797: Ritter des Malteserordens
- vor 1812: Kreuz des polnischen Militärordens
- 1813: Mitglied der französischen Ehrenlegion
- vor 1815: Königlicher Orden beider Sizilien
[Bearbeiten] Quellen
- Błeszyński in: Henry Neumüller: Ritterorden St. Stanislaus, gestiftet 1765 Teil 1, Leseprobe auf Google Books, S. 59.
- Genealogische Angaben aus: MyHeritage, Anmeldung erorderlich.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Nach den Ranglisten der königlich-sächsischen Armee erst 1771 geboren, allerdings wird in den meisten Quellen 1766 angegeben.
- ↑ DResdner Adress-Kalender 1831, S. 20, SLUB.
- ↑ Handbuch für Dresden 1850, S. 167, SLUB.
- ↑ Datensatz auf: Szawle - Antoni Tyzenhauz, senior - Jan Wolanski and Tadeusz Wolanski - the Tadeusz Kosciuszko Uprising in 1794.
- ↑ Adressbuch Dresden 1855, S. 16, SLUB.
- ↑ Adressbuch Dresden 1869, S. 26, SLUB.
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1816, S. 66, SLUB.
- ↑ Archivale im Bestand: 11321 Generalkriegsgericht im Hauptstaatsarchiv Dresden.
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1817, S. 68, SLUB.
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1823, S. 74, SLUB.
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1824, S. 74, SLUB.
[Bearbeiten] Weblinks
- Hipolit Błeszyński in der polnischsprachigen Wikipedia
- Hipolit Ksawery Błeszyński in der Genealogie der Nachkommen des Großen Sejm
- Hipolit Ksawery Błeszyński h. Oksza auf Geni
- Eintrag in: Polski Indeks Biograficzny, S. 115, Leseprobe.