Holzhaussiedlungen

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Die Holzhaussiedlungen in Dresden sind Teil einer interessanten Holzbautradition. Ihre Ursprünge liegen in den 1920er Jahren, als es nach dem Ersten Weltkrieg eine große Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum gab, der durch das Stadtverordnetenkollegium, Baugenossenschaften und Siedlervereine versucht wurde, zu entsprechen. Damals entstanden sechs Holzhaussiedlungen. Zwei davon wurden 1945 zerstört und eine neue kam nach 1990 hinzu, so dass heute noch fünf Siedlungen bestehen. Daneben gibt es eine Reihe an weiteren einzelnen Holzhäusern.

Die ersten Siedlungen entstanden in Gruna, Prohlis, Naußlitz, Stetzsch, Leubnitz-Neuostra und Hellerau. Dabei kamen zum großen Teil industriell vorgefertigte Holzhäuser zum Einsatz. Der Markt in Dresden wurde durch die drei Firmen

dominiert. Heute fertigt keine dieser drei Firmen noch Holzhäuser. Ursprünglich waren die Häuser für eine Nutzungsdauer von 60 Jahren ausgelegt. [1]

Die Holzhaussiedlung ist im Vordergrund vor der Junghansstraße zu erkennen.

Die Siedlung in Gruna entstand 1925/1926 im Rahmen der Bebauung des Bauvereins Gartenheim westlich der Junghansstraße. Diese Siedlung bestand aus 24 Häusern der Firma Christoph & Unmack und wurde im Bombardement komplett vernichtet. An ihrer Stelle befindet sich heute die Kindertagesstätte Musica.

Auch die städtische Holzhaussiedlung, die 1926 in Prohlis südöstlich der Tornaer Straße errichtet wurde, ging 1945 in Flammen auf. Einzig das Doppelhaus 39-41 am Zeisigweg überdauerte. Ursprünglich umfasste diese Siedlung 28 Häuser.

Die mehr als 60 Häuser der Siedlung in Naußlitz befinden sich an der Burgwartstraße, Alfred-Thiele-Straße, Binger Straße, Wiesbadener Straße, der Straße Altnaußlitz und der Rüdesheimer Straße. Die Häuser, davon viele Doppelholzhäuser, stammen von der Firma Christoph & Unmack und wurden 1926/1927 vom Verein Siedlungsheim Naußlitz innerhalb des Allgemeinen Sächsischen Siedlerverbandes (ASSV) errichtet.

Logo zum Jubiläum der Holzhaussiedlung in Stetzsch.

Die 50 Häuser in Stetzsch befinden sich nördlich der Brabschützer Straße entllang der Alsenstraße und der einen Seite der Flensburger Straße. Sie wurden 1926/1927 von der Firma Höntsch & Co. hergestellt, vom ASSV errichtet, und sehen den Häusern in Naußlitz sehr ähnlich.

Die Siedlung in Leubnitz-Neuostra, die ebenfalls erhalten geblieben ist, geht auf die sozialreformerischen Bewegungen in der Folge des Ersten Weltkrieges zurück, zum einen dem Siedlerverein Dresden Süd, zum anderen der Baugenossenschaft der Alkohol- und Tabakgegner, ab 1933 „Baugenossenschaft am Wiesenthal.“ Sie besteht aus 73 Häuser von Christoph & Unmack und den Deutschen Werkstätten, die 1928/1929 errichtet wurden. Diese Häuser befinden sich südlich der Koloniestraße entlang der Bärenklauser Straße, der Golberoder Straße und Am Wiesental.

Die Deutschen Werkstätten begannen in der auch für sie wirtschaftlich schwierigen Zeit nach dem Ersten Weltkrieg mit der Produktion von Holzhäusern. In Hellerau ist eine Musterhaussiedlung erhalten geblieben. Diese Häuser stehen am Heideweg, Am Talkenberg, Auf dem Sand und in der Grünen Telle. Für eine Wohnausstellung wurden später Am Sonnenhang weitere Holzhäuser errichtet, so dass es heute etwa 30 Holzhäuser in Hellerau gibt.

Eine neue Holzhaussiedlung befindet sich in der Weixdorfer Bergsiedlung. Die nach ihrem architektonischen Vorbild als Schwedenhaussiedlung bezeichnete Anlage wurde um 2000 errichtet. Die 67 Häuser befinden sich in der Bergsiedlung und den abzweigenden Straßen Hermann-Tögel-Weg, Franz-Rädlein-Weg und Hans-Schäfer-Weg.

Holz gewinnt als nachhaltiger und lokaler Baustoff wieder an Bedeutung. [2] Man kann auf kommende Holzhaussiedlungen in Dresden, die diese neuerkannten Vorzüge des Materials mit den sozialen Gedanken von früher verbinden, gespannt bleiben.

[Bearbeiten] Weitere Bilder


[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Annechristin Bonß: „Wohnen im Holz-Denkmal von Stetzsch“ Sächsische Zeitung, 25.09.2017.
  2. Projekt Anbauen / Abbauen. Regionale Baustoffe für nachhaltige Bauweise des Zentrums für Baukultur, Dresden, 2022/2023.

[Bearbeiten] Literatur

[Bearbeiten] Weblinks

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