Johann Georg Ferdinand Jacobi
Johann Georg Ferdinand Jacobi (* 14. Juni 1766 in Winningen; † 30. Oktober 1848 in Dresden) war ein Dresdner Jurist und Bürgermeister im Zeitraum von 1823 bis 1848. Er war der letzte vom Stadtrat bestimmte amtierende Bürgermeister. Nach seinem Ausscheiden aus dem Amt wurde das Bürgermeisteramt erstmals durch eine von den Ratsmitgliedern ausgerichtete Wahl neu besetzt.
[Bearbeiten] Familie
Johann Georg Ferdinand Jacobi war der Sohn des erzbischöflichen Berginspektors Heinrich Daniel Jacobi (* 20. Dezember 1725 in Eisleben; † 13. März 1796 in Sayn)und dessen 1759 geheirateter Ehefrau Maria Johanna geb. Ziller (* 24. Dezember 1740; † 28. Dezember 1782). Jacobi hatte noch elf Geschwister, u. a.:
- Gottlob Julius Jacobi (1770–1823), Mitbegründer des späteren Gutehoffnungshütte-Konzerns. Sein Bruder war über dessen 1800 geheirateter Ehefrau, Johanna Sophie Haniel, ein Schwager von Johannes Franciscus 'Franz' Haniel, (* 20. November 1779 in Ruhrort, heute Duisburg; † 24. April 1868 ebenda), Namensgeber der Franz Haniel & Cie. GmbH.
Johann Georg Ferdinand Jacobi war zwei Mal verheiratet. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau, Anna Maria Magdalena († August 1803 in Dresden)[1] heiratete Jacobi als Witwer am 5. Dezember 1809 in Loschwitz Johanne 'Jeanette' Marianne geb. Hauschild (* 29. Januar 1783; † 23. September 1810 in Dresden), die Witwe von Gustav Christian Weinlig (* 1781; † 6. Juni 1806 in Dresden).
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Jacobi studierte Rechtswissenschaften und arbeitete gegen Ende des 18. Jahrhunderts als Advokat (Rechtsanwalt) in der Großen Schießgasse im Haus Nr. 716.[2][3] Ab 1806 gehörte er dem Stadtrat von Dresden an [4] und hatte so bereits vor seinem Dienstantritt als oberster Dienstherr der Stadt reichhaltige Erfahrungen im Bereich der Kommunalpolitik.
Als Senator von Dresden hatte Jacobi anfangs das Amt des Stadtgerichts-Assessors und des General-Akzise-Subco-Inspektors inne. Zu dieser Zeit wohnte er in der Prinaischen Gasse im Haus Nummer 695.[5] Ab 1812 war er Deputierter bei der sogenannten "Ober-Vormundschafts-Stube".[6] Um 1815 zog Jacobi in die Mittlere Frauengasse in das dortige Haus 404, 1816 war er zudem Stadtrichter, Polizeirat, Inspektor der Johanniskirche und Deputierter bei der Quatember-Steuereinnahme.[7] 1820 war er dann neben seinem Ämtern als Senator, Stadtrichter und Inspektor der Johanniskirche auch Deputierter bei der Branntkasse.[8] Zwei Jahre später war Jacobi dann auch Verwalter des geistlichen Brückenamtes sowie nunmehr Inspektor der Kreuz- und der Frauenkirche.[9]
1823 ist Jacobi erstmals als "beisitzender" Bürgermeister erwähnt. Als solcher war er weiterhin für die Verwaltung des Leubnitzer Amtes und des Gotteskastens zuständig. Er war in jenem Jahr außerdem Inspektor der Niederlage- und Wagenpfennig-Einnahme, der "Behrischen Frey-Schreibe-Schule", Deputierter bei der Leipziger Steuerkreditkasse sowie beim Dresdner Leihhaus.[10] 1828 zog Jacobi in die Kleine Schießgasse, in das Haus Nr. 664 in der Dresdner Inneren Altstadt.[11] 1833 zog er an den Elbberg ins Haus Nr. 44.[12] Nach der Umnummerierung der Häuser wohnte er bis zu seinem Tod am Elbberg 21.[13]
Für seine Verdienste wurde nach Johann Georg Ferdinand Jacobi 1892 die Jacobistraße im Stadtteil Striesen benannt.[14]
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Daten aus familysearch.org sowie aus MyHeritage, Anmeldung erforderlich
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Seine erste Ehefrau Anna Maria Magdalena wurde am 30. August 1803 im Johanniskirchhof beigesetzt
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Seite 173 auf www.adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, Seite 221 auf www.adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Striesener Straßen auf www.dresdner-stadtteile.de (archive.org)
- ↑ [Dresdner Adress-Kalender 1810], SLUB, S. 133
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1812, SLUB; S. 121
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1816, SLUB, S. 101
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1820, SLUB, S. 118
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1822, SLUB, S. 117
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1823, SLUB, S. 113
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1829, SLUB, S. 117
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1834, SLUB, S. 114
- ↑ Adreß-Handbuch Dresden 1848, SLUB, S. 56
- ↑ Striesener Straßen auf www.dresdner-stadtteile.de (archive.org)