Karl Emminghard Schmaltz
Karl Emminghard Schmaltz, früher auch Carl Emminghard Schmalz (* 22. Mai 1811 in Stolpen; † 6. Mai 1893 in Dresden) war ein sächsischer Jurist und Beamter, zuletzt als Abteilungsdirektor im Ministerium des Innern des Königreiches Sachsen im Rang und mit Titel eines Wirklichen Geheimen Rates. Er war Direktor der Sächsischen Altersrentenbank.
Inhaltsverzeichnis |
[Bearbeiten] Familie
Karl Emminghard Schmaltz entstammte der sächsischen Familie Schmalz/Schmaltz mit deren Stammvater Gottfried Schmalz (1690–1772) aus Altenburg, Chirurg, Wundarzt und Bader in Pirna. Schmalz Großvater väterlicherseits war Christian Gottlieb Schmalz (1742–1819), Gerichtsverwalter und Rittergutsbesitzer zu Steinigtwolmsdorf.[1] Sein Onkel war der ebenfalls aus Stolpen stammende Theologe und Pfarrer Moritz Ferdinand Schmaltz (1785–1860).
Schmaltz war der Sohn des Rechtsanwalts und Generalakziseinspektor zu Stolpen, Friedrich Gotthold Schmalz (* 20. Oktober 1777 in Stolpen; † 23. April 1853 in Dresden) und dessen 1808 geheirateter Ehefrau Christine Charlotte geb. Emminghaus (* 29. September 1789 in Erfurt; † 3. Januar 1854 in Dresden). Schmaltz hatte noch vier Geschwister:
- Charlotte Schmalz (1809–1873),
- Luise Schmaltz (1813–1881),
- Oswald Schmaltz (1815–1895), Kirchenrat,
- Marie Christine Mathilde Schmalz (1817–1884) ⚭ N. Nake.
Schmaltz Sohn, Carl Richard Emminghardt Schmaltz studierte Medizin, promovierte zum Dr. med. und arbeitete als niedergelassener Arzt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Schmalz absolvierte ein Studium der Rechtswissenschaften und ist erstmals 1839 im Dresdner Adressbuch als Advokat (Rechtsanwalt) verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Dresdner Neustadt im Haus 179 in der Hauptstraße verzeichnet.[2] Noch im gleichen Jahr wurde Schmalz Gerichtsdirektor der Gerichte zu Wachau und der Thieleschen Majoratsgerichte zu Hausdorf,[3] 1840 zog er in die Klostergasse 9,[4] ab Ostern 1845 dann in die Hausnummer 7.[5]
1849 erhielt Schmalz vom sächsischen König Friedrich August II. den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Regierungsrates.[6] 1851 zog er in die Ostraallee 29,[7] ein Jahr später in die Stallstraße 1.[8] 1855 erhielt Schmalz vom damals neuen König Johann die Rangerhöhung zum Geheimen Regierungsrat im Ministerium des Innern des Königreiches Sachsen.[9] 1858 zog er in die Chemnitzer Straße 1c,[10] 1867 dann in die Hausnummer 3.[11]
Ab Anfang der 1870er Jahre änderte Schmaltz die Schreibweise seines Namens mit "tz", 1871 erhielt er mit dem Komturkreuz des sächsischen Verdienstordens einen der höchsten Orden des Königreiches Sachsen.[12] 1873 wurde Schmaltz zum Geheimen Rat im Ministerium des Innern befördert.[13] Gleichzeitig wurde er dort Abteilungsleiter der Abteilung III.[14] 1879 wurde Schmalz zum Direktor der Sächsischen Altersrentenbank und damit zum Abteilungsdirektor im sächsischen Ministerium des Innern ernannt.[15] Von Karl Emminghard Schmaltz ist als Direktor der Sächsischen Altersrentenbank u.a. eine Rundverfügung vom 9. April 1880 an die Agenturen der Bank erhalten.[16]
1882 zog Schmaltz in die Chemnitzer Straße 5 zu seinem Sohn. 1883 erhielt er von König Albert die Beförderung zum Wirklichen Geheimen Rat. Damit durfte er den Ehrentitel Exzellenz führen.[17] 1886 wurde Schmaltz mit Fortzahlung einer Pension und unter Beibehaltung seines Titels als Ministerialdirektor in den Ruhestand versetzt.[18] Zuletzt wohnte Schmaltz in der Bernhardstraße 17, wohin er am 1. April 1892 gezogen war.[19] Er wurde auf dem Trinitatisfriedhof in Johannstadt beerdigt.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1862: Ritterkreuz des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1871: Komturkreuz 2. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1879: Komturkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens
- 1884: Großkreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 88 in der SLUB Dresden
- Genealogische Daten aus Voigt Web Site, Datensatz Karl Emminghard Schmaltz auf My Heritage
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Dessen Todesanzeige in Leipziger Zeitung 1819, Digitalisat auf Google Books, S. 1184
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1839, S. 232, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 232, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1841, S. 236, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1845, S. 261, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1850, S. 303, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1852, S. 133, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1853, S. 128, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, S. 197, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1859, S. 188, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, S. 277, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1872, S. 299, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 327, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, S. 337, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1880, S. 396, SLUB
- ↑ VON DER REICHSGRÜNDUNGSZEIT BIS ZUR KAISERLICHEN SOZIALBOTSCHAFT (1867-1881), ALTERSVERSORGUNGS- UND INVALIDENKASSEN auf d-nb.info, Seite X
- ↑ Adressbuch Dresden 1884, S. 389, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1887, S. 485, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1892, S. 620, SLUB