Karl Konstantin Gustav von Nostitz
Karl Konstantin Gustav von Nostitz, auch Carl Constantin Gustav von Nostitz-Drzewiecki [1] (* 29. April 1798 in Leisnig; † 8. Oktober 1866 in Königstein/ Sachsen) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generals der Kavallerie. Er war Kommandeur eines sächsischen Großverbandes der Armee sowie Kommandant der Festung Königstein.
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[Bearbeiten] Familie
Karl Konstantin Gustav von Nostitz entstammte der uradeligen Familie von Nostitz. Ihr ältester bekannter Stammvater war Kaspar von Nostitz, Herr auf Zschochau und Landeshauptmann des Fürstentums Görlitz. Von Nostitz entstammte dem Ullersdorfer Hauptstamm der Familie, die vor allem im 19. Jahrhundert viele hochrangige Offiziere in der sächsischen Armee hervorbrachten. Von Nostitz Großeltern väterlicherseits waren der kurfürstlich-sächsische Major sowie Erb-, Lehn- und Gerichtsherrn Kaspar Gottlieb von Nostitz (1712–1781) und dessen 1751 geheiratete Ehefrau Karoline Auguste von Wolffersdorff (1727–1795), Tochter von Hans Christoph von Wolffersdorff (1689–1743). Sein Großvater war der Stifter des 2. Zweiges, 2. Astes (mit dem Stammvater Christoph von Nostitz (1560–1604), Herr auf Krobnitz) der I. Linie des Stammes Ullersdorf der Adelsfamilie von Nostitz, dessen Stammvater Pater von Nostitz, 1480 Herr auf Ullersdorf war.
Konstantin von Nostitz war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Offiziers und Generals Carl Friedrich Ernst von Nostitz (* 18. Juni 1767 in Laucha; † 17. April 1838 in Dresden) und dessen 1796 geheirateter Ehefrau Charlotte Hedwig von Oelschlaegel (* 13. Juli 1776 in Zeitz; † 18. Juli 1846 in Dresden), Tochter des kurfürstlich-sächsischen Oberst Gustav von Oelschlaegel und dessen Ehefrau Christine geb. von Scheubener.[2] Von Nostitz hatte noch einen Bruder:
Von Nostitz heiratete am 27. April 1838 in Pritzier bei Hagenow in damaligen Großherzogtum Mecklenburg-Schwerin Mathilde Johanna Gertrud Charlotte Minette geb. Könemann (* 26. Februar 1817 in Pritzier; † 7. November 1902 in Oberlößnitz bei Radebeul). Von Nostitz Witwe adoptierte nach dem Tod ihres Mannes:
- Clemence Mathilde Hedwig von Auenmüller (* 10. Oktober 1845 in Wernsdorf bei Merseburg; † 21. Mai 1889 in Striesen bei Dresden), leibliche Tochter des königlich-preußischen Leutnants sowie Herrn auf Wernsdorf, Otzdorf und Birkendorf, Maximilian Wilhelm August von Auenmüller (1815–1867) und dessen Ehefrau Charlotte Adelheid von Nostitz-Drzewiecki (1814–1889). Sie erhielt nach der Adoption am 9. Oktober 1874 vom sächsischen König Albert die Erlaubnis den Namen von Auenmüller-Nostitz zu führen.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Von Nostitz schlug wie viele männliche Angehörige seiner Adelsfamilie eine militärische Laufbahn ein und brachte es sogar im Dienstrang noch eine Stufe weiter als sein Vater. Von Nostitz ist erstmals 1847 im Staatshandbuch des Königreiches Sachsen als aggregierter (überzähliger) Stabsoffizier im Dienstrang eines Majors im 1. Leichten Reiterregiment "Prinz Ernst" verzeichnet, dessen Stabsquartier sich in Freiberg befand. Das Regiment stand zu dieser Zeit unter der Führung des königlich-sächsischen Oberst Ernst Carl George Wilhelm von Schirnding.[4]
1850 war von Nostitz Kommandeur des 1. sächsischen Reiterregiments in Freiberg, zu dieser Zeit bereits im Rang eines Oberst.[5] In Freiberg wohnte er 1853 im Haus 302 in der dortigen Burgstraße,[6], 1855 im Haus 687.[7] Noch 1855 befehligte von Nostitz das Reiterregiment in der Bergarbeiterstadt.[8]
Ab 1856 übernahm von Nostitz mit der 2. sächsischen Reiterbrigade einen militärischen Großverband als Kommandeur. Zu diesem Verband gehörten das 2. Reiterregiment in Grimma, Rochlitz und Lausigk unter der Führung von Oberst Adolph Curt von Prenzel sowie das 3. Reiterregiment in Borna, Geithain und Pegau unter der Führung von Oberst Friedrich Wilhelm Siegmann, das Ende 1857 an Oberst Christoph Horst von Egidy übergeben wurde. In der Dienststellung als Brigadekommandeur wurde von Nostitz zum Generalmajor ernannt.[9] Die Brigade befehligte von Nostitz bis mindestens 1860.[10]
Ab 1863 ist von Nostitz als Oberbefehlshaber der sächsischen Reitertruppen verzeichnet. Diese bestanden zu dieser Zeit in Divisionsgröße aus zwei Brigaden, jede zu 2 Reiterregimentern und jedes Regiment zu 5 Schwadronen. Sein Adjutant war der damalige Oberleutnant Friedrich Otto Heinrich Freiherr von Friesen, der später Mitglied des Deutschen Reichstages war und Sachsens älteste Obstkelterei in Rötha, südlich von Leipzig gründete, die noch heute am gleichen Standort existiert. In der Dienststellung als Kommandeur der sächsischen Reitertruppen wurde von Nostitz zum Generalleutnant befördert.[11] Damit durften er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" tragen.
1866 wurde von Nostitz vom sächsischen König Johann zum Kommandeur der Festung Königstein ernannt und übernahm damit wie sein Vater Sachsens wichtigste Bastion. Zuletzt hatte von Nostitz den Dienstrang eines Generals der Kavallerie inne.[12]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- 1853: Kommandeurskreuz 2. Klasse des großherzoglich-badischen Zähringer Löwenordens
- 1864: Großkreuz des königlich-bayrischen Verdienstordens vom Heiligen Michael
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogische Daten aus: Justus Perthes: Gothaisches genealogisches Taschenbuch der adeligen Häuser, 1905, Sechster Jahrgang, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 571
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Laut genealogischem Handbuch des Adels gehörte Konstantin von Nostitz nicht dem schlesischen Zweig von Nostitz-Drzewiecki der Adelsfamilie von Nostitz an. Trotzdem wird dieser Familienname in vielen Publikationen aufgeführt.
- ↑ Datensatz in der Familiendatenbank NLF
- ↑ Datensatz in der Familiendatenbank NLF
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen, Dresden 1847, Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek, S. 231
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1850, Digitalisat auf Google Books, S. 235
- ↑ Adreß-Handbuch der Stadt Freiberg 1853, SLUB, S. 42
- ↑ Adreß-Handbuch der Stadt Freiberg 1855, SLUB, S. 30
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1854, Digitalisat auf Google Books, S. 287
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1857, Digitalisat auf Google Books, S. 334
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1860, Digitalisat auf Google Books, S. 353
- ↑ Staatshandbuch für den Freistaat Sachsen: 1863, Digitalisat auf Google Books, S. 451
- ↑ Luft, Robert, "Nostitz, von" in: Neue Deutsche Biographie 19 (1999), S. 350-354 Online-Version
[Bearbeiten] Weblinks
- Bild in Wikimedoa Commons, Quelle: Deutsche Fotothek