Korinthische Helme

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Dresden beherbergt eine Reihe Korinthischer Helme, ehemals waren es mehr. [1] In der Antike gewährte diese Bauart von Helmen ihren Trägern einen guten Schutz vor Hieb- und Stichverletzungen auf Kosten des eingeschränkten Sichtfeldes. Daher waren korinthische Helme unter den Hopliten (Infanterie) in der Phalanx verbreitet, auch mit Kammbusch, aber für Reiter und Offiziere eher ungeeignet. In der Bildhauerei wurde der korinthische Helm verwendet, um auf den militärischen Rang eines Strategos (Generals) hinzuweisen. [2]

Die Dresdner korinthischen Helme folgen dieser Symbolik. Im Detail ist ihre Bedeutung heute verloren gegangen. Der offensichtliche Zusammenhang ist allerdings mit einem Krieger, der seinen Schutz nicht mehr benötigt. Diese Art Topos ist auch in unserer Zeit mitunter noch gebräuchlich. [3]

Die Helme in Dresden stammen aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, und werden im Zusammenhang mit dem Ableben Militärangehöriger sowohl für Denkmale als auch für Grabmale verwendet. Diese Epoche stand in Dresden einerseits unter dem Eindruck der Romantik und der mit ihr verbundenen Wiederentdeckung der Antike im Rahmen des Klassizismus und wurde andererseits durch Napoleons Besatzung und dessen mediterran ausgerichteter Sichtweise geprägt.

Name Todesfall Standort Bild
Jean-Victor Moreau [4] 1813 Moreau-Denkmal Moreau-Denkmal.jpg
Johann Baptista Joseph Hirsch 1822 Hirschdenkmal Hirschdenkmal 20191007 163117.jpg
Michel de Habbe [5] 1834 Trinitatisfriedhof Trinitatisfriedhof Helm.jpg
Stanisław von Skarbek-Woyczyński [6] 1837 Alter Katholischer Friedhof Alter Katholischer Friedhof Helm.jpg

Schon im 18. Jahrhundert hatte sich Johann Joachim Winckelmann mit antiken Skulpturen in Rom beschäftigt, eventuell auch der des Perikles in den Vatikanischen Museen. Der nachfolgende Klassizismus ist durch die breite Hinwendung zu antiker Kunst, Architektur und Kultur gekennzeichnet. Durch Napoleon kam der an der römischen Kaiserzeit orientierte Empire-Stil auch nach Dresden. Die drei Komponenten Militärisches, Monumentales und Repräsentatives vereinigen sich in der Verwendung antiker Helme für Denk- und Grabmale Militärangehöriger. Der Helm auf dem Trinitatisfriedhof wird dabei sogar Ernst Rietschel zugeschrieben. [7]

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Der Helm auf dem Hirschdenkmal stammt von einem vormaligen Grab auf dem Inneren Neustädter Friedhof. Dort wurden vor Eröffnung des Nordfriedhofs etliche Offiziere begraben, vgl. Karl Theodor von Petrikowsky. Vom ursprünglichen Helm haben sich nur Überreste erhalten.
  2. Beispielsweise bei dem attischen Staatsmann Perikles. Hier ist die ursprüngliche griechische Skulptur zwar verloren gegangen, aber es existieren römische Kopien.
  3. Vgl.: Knockin' on Heaven's Door (Bob Dylan) mit Zeilen wie: Mama, take this badge off of me, I can't use it anymore oder Mama, put my guns in the ground, I can't shoot them anymore.
  4. (* 14. Februar 1763 in Morlaix; † 2. September 1813 in Laun) Französischer General und Rivale Napoleons.
  5. (* 28. April 1794 in St. Petersburg; † 14. Mai 1834 in Dresden), Biographie: 1802-1811 Kadettenkorps, während des Vaterländischen Krieges im Generalstab Karl Wilhelm von Toll, ab 1817 Kommandeur des Leibgarde-Jägerregiments. ab 1827 Generalmajor, Träger des Ordens des heiligen Wladimir.
  6. (* 6. Dezember 1766 in Wodziczna; † 16. März 1837 in Dresden) Polnischer General, Abgeordneter im Sejm (Woiwodschaft Rawa) und Freimaurer, nach dem Novemberaufstand 1831 im Dresdner Exil.
  7. Abschnitt zu Michel de Habbe auf der Wikipedia.
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