Napoleon in Dresden
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Napoleon Bonaparte, als Kaiser Napoleon I. ( * 15. August 1769 in Ajaccio auf Korsika als Napoleone Buonaparte; † 5. Mai 1821 in Longwood House auf St. Helena im Südatlantik) war ein französischer General, Diktator und von 1804 bis 1814 (und nochmals 1815) Kaiser der Franzosen .
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[Bearbeiten] Lebensdaten
- 1786: Sous-lieutenant in Valence und 1788 in Auxonne (bei Dijon)
- 1789: Sommer: Revolution in Frankreich. September. Urlaub von der Armee und Rückkehr in seine Heimat nach Ajaccio (Korsika).
- 1791: Rückkehr zu seinem Regiment und Beförderung zum Lieutenant. Juni: Eintritt in den Jakobinerklub. Dezember: Führer der Nationalgardein Korsika.
- 1792: Beförderung zum Capitaine in Paris, Flucht aus Korsika.
- 1793: Kommandant der Artillerie bei der Belagerung und Eroberung von Toulon. 22. Dezember: Beförderung zum Général de brigade, Kommando über die Artillerie der Italienarmee, die in Nizza aufgestellt wurde.
- 5. Oktober 1795 mit konzentriertem Geschützfeuer läßt er in Paris einen Aufstand von rechts zusammenschießen. Beförderung zum Général de division und zum Oberbefehlshaber im Inneren.
- 1796: Oberbefehl über die Italienarmee. Errichtung der Cispadanischen und Transpadanischen Republiken.
- 14. Juni 1797: Errichtung der Ligurischen Republik um Genua.
- 29. Juni 1797: Errichtung der Cisalpinischen Republik um Mailand.
- 17. Oktober 1797: Frieden von Campo Formio mit den Österreichern nach Siegen über die Italiener.
- 19. Mai 1798: Ägyptische Expedition (bis 23. August 1799)
- 9. November 1799: Staatsstreich des 18. Brumaire VIII - 24. Dezember 1799 Erster Konsul
- 2. Dezember 1804: Selbstkrönung zum Kaiser der Franzosen
- 26. Mai 1805: König von Italien
- 26. Dezember 1805: Friede von Pressburg mit dem Kaiserreich Österreich
- Königreiche Bayern und Württemberg
- 16. Juli 1806: Rheinbund - am 6. August 1806 Niederlegung der Reichskrone durch den deutschen Kaiser Franz II.
- 20. Dezember öffentliche Bekanntmachung über die Umwandlung Sachsens in ein Königreich
- 7. Juli und 9. Juli 1807: Friede von Tilsit mit dem Königreich Preußen und dem Kaiserreich Rußland
- 22. Juli 1807: Errichtung des Herzogtums Warschau durch Napoleon mit dem dem sächsischen König Friedrich August der Gerechte als Herzog von Warschau
- 15. November 1807: Königreich Westphalen
- 6. Juni 1808: Napoleons ältester Bruder Joseph Bonaparte König von Spanien - Spanischer Unabhängigkeitskrieg (Guerra de la Independencia Española)
- 14. Oktober 1809: Friede von Schönbrunn
- 1. April und 2. April 1810: zivile und kirchliche Heirat Napoleons I. mit Marie-Louise, der Tochter des österreichischen (zuvor deutschen) Kaisers Franz I.
- 24. Juni 1812: Napoleon überschritt die Memel und begann damit den Russlandfeldzug 1812 - von den 30.000 sächsischen Soldaten kamen nur 3.000 zurück
- 28. Februar 1813: Vertrag von Kalisch zwischen dem Kaiserreich Rußland und dem Königreich Preußen gegen Napoleon
- 17. März 1813: Aufruf "An Mein Volk" des preußischen Königs Friedrich Wilhelm III. und Kriegserklärung Preußens an Frankreich - Befreiungskriege in Deutschland
- 22. Mai 1813: Napoleon verliert seinen engen Vertrauten, General Duroc, in der Schlacht bei Reichenbach und Markersdorf. Dessen mäßigender Einfluss sollte dem Kaiser bei kommenden Entscheidungen fehlen.
- 29. August/30. August 1813: Mit der Schlacht bei Kulm um den strategisch wichtigen Nollendorfer Pass im Erzgebirge beginnt für Napoleon eine Serie militärischer Niederlagen.
- 16. Oktober bis 19. Oktober 1813: Völkerschlacht bei Leipzig - Napoleon verlor gegen die Allierten Russen, Preußen, Österreicher, Schweden und Mecklenburger und zog sich mit den Resten seiner Armee hinter den Rhein zurück
- 12. April 1814: Abdankung als Kaiser - Verbannung auf die Insel Elba
- 1. März 1815 bis zur erneuten Abdankung als Kaiser am 22. Juni 1815 infolge der Schlacht bei Waterloo (18. Juni): Herrschaft der Hundert Tage
[Bearbeiten] Napoleon in Dresden
[Bearbeiten] 17. Juli 1807: Erster Besuch in Dresden
- 1807: Kaiser Napoleon Bonaparte reiste zum ersten Mal nach dem Friede von Tilsit (mit den Russen) über Dresden. Die Verhandlungen in Tilsit bei Königsberg endeten am 9. Juli. Der frischgebackene sächsische König von Napoleons Gnaden fuhr dem Kaiser am 16. Juli bis nach Bautzen entgegen, wo sich beide Herrscher das erste Mal begegneten.
- Am 17. Juli 1807 gegen 17 Uhr zogen der Kaiser und der sächsischen König zusammen in Dresden ein, durch das Schwarze Tor und durch die Hauptstraße über die Augustusbrücke in das Dresdner Residenzschloss, wo der Kaiser in den königlichen Paraderäumen in der zweiten Etage Quartier nahm. Die Menge bejubelte den Friedensbringer, zu seinen Ehren wurden die Kirchenglocken geläutet und es erklang Geschützdonner.
- 18. Juli 1807: Zu Ehren des Kaiser Napoleon erklang zeittypisch ein Te Deum in der katholischen Hofkirche, außerdem wurde zeittypisch am Abend die Illuminierung der Stadt angeordnet.[1] Auf dem Schlossplatz wurde nach den Entwürfen des sächsischen Landesbaumeisters Johann Gottlob Hauptmann ein Triumphbogen errichtet. Er stand auf dem Weg vom Georgentor zur Augustusbrücke und war 31 Ellen (15,32 m) hoch. Die Augustusbrücke war auf beiden Trottoirs mit übermannshohen fünfzackigen Sternen der Französischen Ehrenlegion (in grün-weiß) geschmückt.[2]
[Bearbeiten] 1812
- Gottlob Friedrich Thormeyer wird Hofbaumeister und darf zum Einzug Napoleons auf dem Schlossplatz einen Triumphbogen bauen [3]
- 20. Mai 1812: Napoleon und der österreichische Kaiser verlassen Dresden - 21. Mai: Friedrich Wilhelm von Preußen verlässt Dresden [4]
- 14. Dezember: Napoleon passiert Dresden auf der Flucht und steigt bei seinem Gesandten, dem Baron Serra, in der Kreuzstraße ab.[5]
[Bearbeiten] 1813
- 8. Mai 1813: Nachdem tags zuvor die Allierten (Russen und Preußen) den Raum Dresden/Meißen vor der anrückenden französischen Armee geräumt hatten, schlägt Kaiser Napoleon Bonaparte sein Hauptquartier in Dresden auf, der preußische König Friedrich Wilhelm III. in Königsbrück und Generalfeldmarschall Gebhard Leberecht von Blücher in Wilsdruff.
- 10. Mai: König Friedrich August kehrt von Prag nach Dresden auf Napoleons Einladung zurück [6]. Ankunft am 12. Mai.
- 16. Mai: Der Feldmarschalleutnant Graf Ferdinand von Bubna und Littitz kam von Wien als Stellvertreter des österreichischen Feldmarschalls Karl Philipp zu Schwarzenberg bei Napoleon an und kehrte nach ergebnisloser Verhandlung schon am 17. Mai wieder zurück. Schwarzenberg begibt sich am 20. Mai von Wien aus zu seiner Armee nach Böhmen, um Napoleon in Schach zu halten.
- 18. Mai: Napoleon Bonaparte verläßt Dresden in Richtung Lausitz für die Schlacht bei Bautzen am 20. Mai und 21. Mai. Beginn der Neubefestigung insbesondere in der Neustadt, wo die Entfestigung vom 20. November 1809 bis in den April 1812 schon ganze Arbeit geleistet hatte, weil im Gegensatz zur Altstadt die Wälle der Stadt gehörten. Baubeginn des Fort Napoléon oder Fort imperial (Kaiserschanze) am Schwarzen Tor als Pulvermagazin.
- 10. Juni: Napoleon Bonaparte trifft wieder in Dresden ein.
- 13. Juni: Der dänische Abgesandte von Kaas erhält eine Audienz bei Kaiser Napoleon. Am 14. Juni lief der Waffenstillstand zwischen Österreich und Napoleon aus, der nicht erneuert wurde. Mit Rußland und Preußen bestand seit dem 4. Juni ein Waffenstillstand bis zum 20. Juli, der danach bis zum 10. August verlängert wurde.
- 26. Juni: Treffen zwischen Napoleon und Metternich im chinesischen Zimmer des Palais Brühl-Marcolini in der Dresdner Friedrichstadt.
- 30. Juni: Zweites Treffen zwischen Napoleon und dem österreichischen Außenminister und leitenden Minister Klemens Wenzel Lothar von Metternich im Park des Palais Brühl-Marcolini. Beide Treffen verliefen ohne Übereinkunft.
- 26. Juli: Kaiser Napoleon geht von Dresden nach Mainz ab, wo er eine Zusammenkunft mit seiner Gemahlin hat. Ankunft am 28. Juli.
- 6. August: Kaiser Napoleon ist von der Reise nach Mainz nach Dresden zurückgekommen.
- 15. August: Der französische Graf Louis Marie de Narbonne-Lara trifft vom erfolglosen Friedenskongress von Prag in Dresden ein. Nur drei Stunden später verläßt Kaiser Napoleon die Stadt. Er hat vorher dem König von Sachsen die beruhigendsten Versicherungen gegeben, und dieser hat darauf beschlossen, seine Residenz, die durch so viele Bollwerke gesichert ist, nicht zu verlassen.
- 25./28. August: Schlacht von Dresden - die Allierten ziehen sich nach einem verlustreichen und erfolglosen Sturm auf die Residenzstadt, die von Napoleon und seiner Garde noch rechtzeitig erreicht werden konnte, nach Böhmen zurück.
- Nach der Schlacht um Dresden bestimmte Napoleon Jean Auguste Durosnel zum Militärgouverneur von Dresden und Umgebung. Durosnel hatte dieses Amt bis zum Ende der Franzosenzeit inne.
- 9. September: Allianzverträge von Teplitz zwischen Russland, Österreich und Preußen gegen Napoleon. Kaiser Napoleon schlägt sein Hauptquartier nach der Verfolgung der Alliierten erneut in Dresden auf. Die Nacht zuvor hatte er in Dohna übernachtet.
- 10. September: Napoleon zieht starke militärische Kolonnen aus Dresden ab, welche in Richtung Böhmen geschickt werden.
- 5. Oktober: Der größte Teil der französischen Truppen in Dresden fängt an sich über Meissen zurück zu ziehen. Es bleibt eine Stadtbesatzung von nur noch 30.000 Soldaten unter dem französischen Stadtkommandanten Jean Auguste Durosnel. Dies wurde nötig wegen der neuen Aufstellung der großen deutschen Armee, deren Divisionen bei Zwickau, Stolpen, Chemnitz und Töplitz standen.
- 7. Oktober: Kaiser Napoleon verlässt fluchtartig Dresden in Richtung Völkerschlacht bei Leipzig, in der er vom 16. Oktober bis 19. Oktober vernichtend geschlagen wird.
[Bearbeiten] Anmerkungen
- ↑ In die Schlossfenster wurden Öllampen gestellt, in die Bürgerhäuser Lichter aus Wachs oder Talg.
- ↑ Die Französische Ehrenlegion wurde am 19. Mai 1802 von Napoleon Bonaparte, damals noch Erster Konsul, gestiftet und nach seiner Kaiserkrönung 1804 von einer Organisation zum Verdienstorden umfunktioniert.
- ↑ Fritz Löffler: Das Alte Dresden. Dresden 1956. S. 114
- ↑ Deutsche Schlachtfelder. Ereignisse und Wanderfahrten, hrsg. von Dr. Artur Brabant, kgl. Archivrat in Dresden, Bd. 3, Dresden 1913. S. 4.
- ↑ Deutsche Schlachtfelder. Ereignisse und Wanderfahrten, hrsg. von Dr. Artur Brabant, kgl. Archivrat in Dresden, Bd. 3, Dresden 1913. S. 8.
- ↑ Das Pfennig-Magazin 4. Mai 1833