Kurt von Schmalz

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Kurt Heinrich von Schmalz, geboren als Curt Heinrich Schmalz, teilweise auch Curt Heinrich von Schmalz (* 28. September 1843 in Radeberg; † 5. Oktober 1919 in Gönnsdorf bei Bühlau) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, u.a. als Kommandeur eines sächsischen Großverbandes der Infanterie und zuletzt als Stadtkommandant von Dresden im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Kurt Heinrich von Schmalz entstammte der sächsischen Familie Schmalz/Schmaltz mit deren Stammvater Gottfried Schmalz (16901772) aus Altenburg, Chirurg, Wundarzt und Bader in Pirna, der Schmalz' Ururgroßvater war.[1]. Schmalz' Urgroßvater war der Pirnaische Amts- und Stadtphysikus Dr. med. Carl Ludwig Schmalz (17311802), sein Großvater der Kreisinspektor zu Pirna, Carl Gottfried Schmalz (17731833). Schmalz war der Sohn des königlich-sächsischen Generalleutnants Ludwig Albert Schmalz (* 9. August 1802 in Eisenberg bei Moritzburg; † 1. Juli 1894 in Dresden), der zum Zeitpunkt der Geburt seines Sohnes als Hauptmann 2. Klasse in der reitenden Artillerie des sächsischen Artilleriekorps in Radeberg diente.[2]

Kurt Schmalz heiratete am 8. Januar 1870 in Dresden Helene Natalie Anna Freiin von Hausen (* 13. April 1849 in Dresden;[3]4. August 1906 in Gönnsdorf bei Bühlau), drittes Kind und einzige Tochter des königlich-sächsischen Generalleutnants Clemens Freiherr von Hausen (18091879) und dessen Ehefrau Anna Wilhelmine geb. von Ammon (18251899).[4] Der Sohn des Paares war:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Kurt Schmalz schlug wie bereits sein Vater eine militärische Karriere bei der sächsischen Armee ein. Am 1. April 1858, mit 14 Jahren, trat er als Kadett in das sächsische Kadettenkorps ein und erhielt seine höhere Schulbildung im Dresdner Kadettenhaus. Am 1. April 1861 ist er dort in der obersten Klasse, der 1. Division des Kadettenhauses verzeichnet. Noch im zweiten Quartal desgleichen Jahres wurde er dort in den Rang eines Gefreiten erhoben. Am 31. März 1862 verließ Schmalz die Kadettenschule und wurde einen Tag später, am 1. April 1862 als Fähnrich und damit als Offiziersanwärter zum 15. Infanterie-Bataillon nach Bautzen versetzt.

Am 25. Juni 1862 erhielt Schmalz sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant, mit gleichzeitiger Versetzung zum 16. Infanterie-Bataillon, das ebenfalls in Bautzen als Truppenteil der 4. königlichen Infanterie-Leib-Brigade disloziert war. Dort diente er vier Jahre. Brigadekommandeur dieses Verbandes war zu dieser Zeit Clemens Freiherr von Hausen, sein späterer Schwiegervater, damals noch im Rang als Oberst. Am 10. Juli 1866, während des Deutschen Krieges, in dem Sachsen auf der Seite von Österreich stand, erhielt Schmalz seine Beförderung zum Premier-Lieutenant. Gleichzeitig ging er wieder in das 15. Infanterie-Bataillon, wo er Adjutant wurde. Noch im gleichen Jahr wurde er im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 Regimentsadjutant, nachdem am 1. April 1867 aus den bisherigen 15. und 16. Infanteriebataillonen das Grenadierregiment gebildet wurde. Schmalz ist erstmals 1867 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte anfangs in der Pirnaischen Straße 16,[11] zog aber noch im gleichen Jahr in die Rähnitzgasse 26.[12]

Die Dienststellung als Adjutant hatte Schmalz drei Jahre inne, bevor er 1869 zum Brigade-Adjutanten in der 1. Infanterie-Brigade Nr. 45 ernannt wurde. Zu dieser Zeit wohnte er in der Bautzner Straße 1b.[13] Schmalz nahm als Brigadeadjutant auch ab 1870 am Deutsch-Französischen Krieg teil, in dem er das Eiserne Kreuz und den sächsischen Verdienstorden erhielt. 1871 wurde Schmalz zum 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 zurück versetzt. Am 28. August 1871 wurde Schmalz zum Hauptmann 2. Klasse befördert, zwar weiterhin in den Listen des 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 geführt, aber kommandiert als Divisions-Adjutant zur 1. Infanterie-Div. Nr. 23. Er wohnte zu jener Zeit in der Alaunstraße 22,[14] zog aber nach dem Krieg an den unteren Kreuzweg 5,[15] ab 1874 dort in die Hausnummer 4.[16] 1876 erhielt Schmalz als Divisionsadjutant seine Rangerhöhung zum Hauptmann 1. Klasse. 1877 ging er zurück in das 2. Grenadier-Regiment Nr. 101, wo er als Kompaniechef die 2. Kompanie der Einheit bis 1880 führte.

Ab 1879 wohnte Schmalz in der Schillerstraße 28.[17] Anfang 1881 wurde von Schmalz, wiederum als Adjutant, ins Generalkommando der sächsischen Armee kommandiert. Dort wurde er am 23. Dezember 1881 zum Major befördert. Im gleichen Jahr in die Theresienstraße 15,[18] 1883 in die Glacisstraße 13,[19] Schmalz diente im Generalkommando bis 1886. Anfang 1887 wurde Schmalz zum Kommandeur des 2. Bataillons im 2. Grenadier-Regiment Nr. 101 ernannt. In dieser Dienststellung erhielt er am 23. Mai 1887 seine Beförderung zum Oberstleutnant. Bereits ein Jahr später, 1888 wurde er als etatmäßiger Stabsoffizier zum 1. (Leib-)Grenadier-Regiments Nr. 100 versetzt, wo er allerdings nur ein Jahr blieb.

1889 wurde Schmalz Flügeladjutant von König Albert und erhielt als solcher am 20. März 1890 die Beförderung zum Oberst. 1891 wurde Schmalz vom sächsischen König zum Kommandeur des 6. Infanterie-Regiments Nr. 105 ernannt. Am 25. März 1893 wurde Schmalz zum Generalmajor ernannt. Etwa ein Jahr später, am 7. April 1894, wurde er von König Albert zum Kommandeur der 2. Infanterie-Brigade Nr. 46 mit dem Stabssitz in Dresden ernannt. Ab dieser Zeit wohnte er wieder im Haus Unterer Kreuzweg 4, diesmal im zweiten und dritten Obergeschoss.[20] Schmalz führte als Brigadekommandeur den sächsischen Großverband drei Jahre und übergab das Kommando 1897 an Leo von Carlowitz. Noch im Todesjahr seines Vaters erhielt Schmalz vom sächsischen König die Standeserhebung in den erblichen Adelsstand und führte, zusammen mit seinem Sohn, ab 1894 den Namen von Schmalz.

Noch 1897 wurde von Schmalz zum Stadtkommandanten von Dresden ernannt und zog in die Große Klostergasse 4.[21] Als solcher erhielt er am 17. April 1898 den Charakter eines Generalleutnants, womit er und seine Ehefrau den Ehrentitel "Exzellenz" führen durften. Als Stadtkommandant hatte von Schmalz zu dieser Zeit hauptsächlich repräsentative Aufgaben zu erfüllen. So nahm er u.a. beim Weihgottesdienst der Garnisonkirche am Sonntag, 28. Oktober 1900 in der Dresdner Albertstadt, zusammen mit dem sächsischen König Albert und dem sächsischen Kriegsminister Paul Edler von der Planitz als Gast teil.[22]

Am 23. März 1901, nach 43 Dienstjahren in der sächsischen Armee, wurde von Schmalz vom sächsischen König unter Fortzahlung einer gesetzlichen Pension, dem Rang als Generalleutnant z.D. (zur Disposition) und der Erlaubnis des Tragens der Generalsuniform in der Öffentlichkeit aus dem aktiven Dienst in den einstweiligen Ruhestand verabschiedet. Für seine Verdienste erhielt von Schmalz zum Abschied mit dem Komturkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens einen der höchsten Orden des Königreiches Sachsen. Im gleichen Jahr zog er in die Schillerstraße 14.[23] Von Schmalz nahm aber danach auch weiter am öffentlichen Leben teil, vor allem bei Feiern des königlich-sächsischem Militärvereins wie am 7. August 1904.[24] Er betätigte aich aktiv an der Wohlfahrts-, Kranken- und Kriegsversehrtenpflege, wofür er sowohl die sächsische Carolamedaille als auch die Rote-Kreuz-Medaille erhielt. Politisch war Schmalz im Konservativen Verein zu Dresden engagiert. In den Dresdner Adressbüchern für die Jahre 1902 bis 1905 ist er als dessen Vorsitzender verzeichnet.

1904 zog von Schmalz von Dresden nach Gönnsdorf, wo er mit seiner Ehefrau seinen Lebensabend verbrachte. Von Schmalz' Grab im Nordfriedhof, dem ehemaligen Garnisonfriedhof der Dresdner Albertstadt ist erhalten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Großkreuz des königlich-bayrischen Militärverdienstordens
  • Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 1. Klasse
  • Großkreuz des königlich-schwedischen Schwert-Ordens

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich August Weiz: Das gelehrte Sachsen oder Verzeichniß derer in den churfürstlich sächsischen und incorporirten Ländern jetztlebenden Schriftsteller.... Leipzig 1780, Digitalisat auf Google Books, S. 213
  2. Stamm- und Rang-Liste der Königl. Sächsischen Armee 1844, Digitalisat, S. 115, SLUB
  3. Datensatz auf Geni
  4. Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 1908, 58. Jahrgang, Digitalisat auf archive.org, S. 318
  5. Datensatz auf Ancestry
  6. Namensliste des Ehrenmals in Weißig
  7. Adressbuch Dresden 1892, S. 620, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1904, S. 872, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1911, S. 934, SLUB
  10. Adressbuch Leipzig 1917, S. 843, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1867, S. 269, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1868, S. 277, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1869, S. 267, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1871, S. 189, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1872, S. 299, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1875, S. 337, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1880, S. 396, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1882, S. 365, SLUB
  19. Adressbuch Dresden 1884, S. 389, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1895, S. 714, SLUB
  21. Adressbuch Dresden 1898, S. 557, SLUB
  22. Oertliches und Sächsisches in: Dresdner Nachrichten vom 29. Oktober 1900, Digitalisat SLUB, S. 1
  23. Adressbuch Dresden 1902, S. 716, SLUB
  24. Ortliches und Sächsisches in: Dresdner Nachrichten vom 8. August 1904, Digitalisat SLUB, S. 1

[Bearbeiten] Weblinks

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