Richard Kurt Mettig

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Dr. jur. Richard Kurt Mettig, auch Curt Richard Mettig (* 21. August 1866 in Dresden; † 24. Juli 1927 ebenda) war ein deutscher Jurist, Bürgermeister, Beamter im Rang eines königlich-sächsischen Geheimen Finanzrates und Eisenbahner, zuletzt als letzter Präsident der Sächsischen Staatseisenbahnen vor deren Integration in die Deutschen Reichseisenbahnen.

[Bearbeiten] Familie

Richard Kurt Mettig war der Sohn des damaligen Einnehmers der Leipzig-Dresdner-Eisenbahn,[1] und späteren Güterverwalters Bernhard Franz Mettig (* 12. August 1827 in Leipzig; † 8. Juni 1893 in Dresden) und dessen Ehefrau Emilie Wilhelmine geb. Ackermann (* 13. August 1832; † 2. Juli 1894 in Dresden), der Tochter von Johann Ackermann (17911866) und dessen Ehefrau Friederica Christiane geb. Meyer (1806–1866).

Kurts Großeltern waren der Leipziger Schankwirt [2] und „Mäkler“ (Händler) italienischer Weine und Waren,[3] Johann Gottlieb Mettig (17971852), in der dortigen Gerberstraße 17 [4] und dessen Ehefrau Johanna Christiane geb. Peischel (17921853).

Kurt Mettig heiratete am 24. Juli 1899 Johanna Wilhelmine geb. Pfitze (* 16. September 1870; † 24. Oktober 1955), die Tochter von Gustav Eduard Pfitze (18341906) und dessen Ehefrau Idar Louise geb. Döring (18331899). Das Paar hatte einen Sohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Königliches Finanzministerium, dem die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen unterstanden
Siegelmarke der Generaldirektion

Kurt Mettig studierte Jura an der Universität in Leipzig, promovierte zum Doktor der Rechtswissenschaften und wurde 1890 als Referendar zum Amtsgericht nach Frankenberg in Sachsen versetzt. Dort wurde er 1893 zum Hilfsrichter am königlichen Amtsgericht ernannt und ist als solcher im Adressbuch der Fabrik- und Handelsstadt Frankenberg verzeichnet.[7]

1895 wählten die Stadtverordneten Mettig zum Bürgermeister der Stadt Frankenberg. Er übernahm damit das Amt vom späteren Chemnitzer Oberbürgermeister, sächsischen Kultusminister und von 1914 bis 1918 Vorsitzender des sächsischen Gesamtministeriums, Heinrich Gustav Beck.[8] In Frankenberg wohnte er um 1902 in der dortigen Körnerstraße 2.[9] 1904 wechselte Mettig als Bürgermeister nach Reichenbach.

1907 kam Mettig wieder zurück nach Dresden, wo er im Rang eines königlich-sächsischen Oberfinanzrates Hilfsarbeiter im Finanzministerium wurde. Zu dieser Zeit bezog er eine Wohnung in der Marschnerstraße 6.[10] 1909 wurde Mettig im königlichen Finanzministerium zum vortragenden Rat ernannt und erhielt vom sächsischen König Friedrich August III. den Titel und den Rang eines königlich-sächsischen Geheimen Finanzrates.[11]

1911 wurde Mettig Vizepräsident der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen.[12] Im gleichen Jahr zog er nach Blasewitz in die Villa „Kaisereck“ in der dortigen Deutsche-Kaiser-Allee 1.[13]

Am 1. April 1919 übernahm Kurt Mettig von Richard Ulbricht das Amt des Generaldirektors der sächsischen Staatseisenbahnen. Nach der Abdankung des sächsischen Königs am 13. November 1918 entfiel das Wort „Königlich“. Trotzdem behielten die sächsischen Staatseisenbahnen bis 1920 noch den rechtlich eigenständigen Status als Länderbahn. Im Jahr seiner Amtsübernahme als oberster Dienstherr der sächsischen Eisenbahnen zog Mettig an den Wiener Platz 4.[14] Seine Amtszeit als Präsident fiel in eine Zeit des gesellschaftlichen Umbruchs und auch in eine Zeit großer Veränderungen bei den deutschen Eisenbahnen.

Nach der Gründung der Deutschen Reichsbahn-Gesellschaft am 30. August 1924 und der Bildung der Reichsbahndirektion Dresden, deren Geburtsstunde am 6. Juli 1922 schlug,[15] wurde Mettig erster Präsident der Dresdner Reichsbahndirektion. Als solcher ist er erstmals 1925 im Dresdner Adressbuch verzeichnet.[16] 1925 ging er in den Ruhestand und übergab die Amtsgeschäfte an seinen Nachfolger, Geheimrat Dr.-Ing. Richard Kluge. Er bezog eine Wohnung im ersten Obergeschoss in der Bautzner Landstraße 73 in Bühlau,[17] wo auch seine Witwe Johanna nach seinem Tod und zumindest bis gegen Kriegsende weiter wohnte.[18][19]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 200
  2. Adressbuch Leipzig 1853, SLUB, S. 107
  3. Adressbuch Leipzig 1840, SLUB, S. 421
  4. Adressbuch Leipzig 1852, SLUB, S. 284
  5. Danksagung 1984 im Jägerblatt auf jagdflieger.info
  6. Datensätze auf Ancestry
  7. Adressbuch Frankenberg/Sa. 1894, SLUB, S. 91
  8. Adressbuch Frankenberg/Sa. 1894, SLUB, S. 87
  9. Adressbuch Frankenberg/Sa. 1902, SLUB, S. 50
  10. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 695
  11. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 700
  12. Adressbuch Dresden 1912, SLUB, S. 1912
  13. Adressbuch Dresden, Vororte, Blasewitz 1912, SLUB, S. 2569
  14. Adressbuch Dresden 1920, SLUB, S. 574
  15. Hans-Jürgen Lücking: Tschüß Rbd - Guten Tag AG! in: Dresdner Bahnanzeiger, Lokalausgabe der Mitarbeiterzeitung der Deutschen Bahnen, 2. Jg, Sonderausgabe Dezember 1993
  16. Adressbuch Dresden 1925, SLUB, S. 638
  17. Adressbuch Dresden 1927, SLUB, S. 580
  18. Adressbuch Dresden 1929, SLUB, S. 625
  19. Adressbuch Dresden 1943/44, SLUB, S. 659

[Bearbeiten] Weblinks

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