Ludwig Otto

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Der Hofmaler Eugen Ludwig Otto (* 21. Juli 1850 in Borna; † 15. Mai 1920 in Dresden) (auch Eugen Louis) gehörte um 1900 zu den führenden deutschen Kirchenfenstermalern. Er war zudem für seine Bildnisse und Historienmalereien bekannt.

[Bearbeiten] Leben

Kybelerelief
Votivrelief an Asklepios

Otto hatte in Leipzig, in Dresden bei Theodor Grosse und in Berlin beim Dresdner Karl Köpping studiert. Anschließend bildete er sich in Italien weiter. Als Sächsischer Hofmaler porträtierte er wiederholt die Königsfamilie. Professor Ludwig Otto gehörte den Direktorien des Sächsischen Kunstvereins und des Vereins für kirchliche Kunst sowie dem Sächsischen Altertumsverein an. Er wohnte bis zu seinem Tod Eliasplatz 1.[1]

Verheiratet war Otto seit 1875 mit Marie Rüdiger, einer Tochter des vormaligen Großdrebnitzer Pfarrers. Er hielt sich danach häufig im Dorf auf, um zu malen.[2] Aus dieser Zeit resultierte eine langjährige Bekanntschaft mit dem späteren Landwirtschaftsprofessor Bruno Steglich, dessen Schwester Clara mit Marie befreundet war. Seit der Notzeit um 1917 befand sich ein Ölgemälde Ottos mit einer Dorfansicht im Besitz der Familie Bruno Steglich und später seiner Tochter Lotte Haensel, einer Schwiegertochter des Pirnaer Ehrenbürgers Gustav Haensel. Lotte Haensel übergab das Bild 1951 der Martinskirche Großdrebnitz. Von dem im Ersten Weltkrieg gefallenen Sohn Carl Christian Steglich schuf Otto ein Porträt, ebenso von dessen Schwester Else und deren Mann Johannes Wiede in Trebsen.

[Bearbeiten] Werk

Internationale Bekanntheit erwarb sich Otto früh mit der zeichnerischen Dokumentation archäologischer Expeditionen.[3] Später schuf er bedeutende Glas- und Altarbilder in sächsischen Kirchen. Die Fenster der Kreuzkirche Dresden wurden im Zweiten Weltkrieg jedoch ebenso zerstört wie viele Glasgemälde in Leipziger Kirchen (Johanniskirche, Friedenskirche[4], Michaeliskirche[5]) sowie in der Kapelle am Johannstädter Krankenhaus.[6] Mehrere seiner Entwürfe wurden von der Glasmalanstalt Bruno Urban realisiert.

Ludwig Otto war an der Ausgestaltung der Wände in der Albrechtsburg Meißen mit Historiengemälden beteiligt. Für die Sophienkirche schuf er ein Porträt von Oberhofprediger Heinrich Ludwig Oskar Ackermann. Zeugnisse seiner Arbeit finden sich noch heute in der Christuskirche Beierfeld[7], in Coswig und Cranzahl. Die 1903 geweihte Peter-Pauls-Kirche Coswig wurde vom Architekten Woldemar Kandler im engen Zusammenwirken mit Otto geschaffen.[8] Das Altarbild von Ludwig Otto aus dem Jahre 1913 gab der Himmelfahrtskirche Cranzahl ihren Namen.[9] Als Vorlage nutzte Otto vermutlich das Werk von Hofmaler Anton Raphael Mengs in der Hofkirche.

Viele von Ottos Holzschnitten und Radierungen werden im Kupferstich-Kabinett aufbewahrt, z. B. Bildnisse von König Albert. Er ist mit Porträts zudem in der Galerie Neue Meister vertreten und mit einem Kolorierten Gipsabguss vom Kopf der Großen Herkulanerin in der Skulpturensammlung. Auch Theodor Fontane porträtierte er. Aus Ottos zeichnerischem Schaffen sind zudem Arbeiten für die Zeitschrift Deutsche Jugend von Oscar Pletsch hervorzuheben.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch der Stadt Dresden, 1904, 1920
  2. Regierungsrat Prof. Dr. Bruno Steglich (1857-1929) - ein bedeutender Wissenschaftler Sachsens. Von Frank Fiedler und Mathias Hüsni. Sächsische Heimatblätter 2/2004, S. 176-180
  3. Die antiken Terrakotten im Auftrage des Archäologischen Instituts des Deutschen Reichs
  4. Friedenskirche Leipzig-Gohlis
  5. Michaeliskirche Leipzig
  6. Geschichte des Universitätsklinikums bei dresdner-stadtteile.de
  7. Die Geschichte der Christuskirche Beierfeld
  8. Prof.i.R. Dr. habil. S. Grunert: Eine interessante Begegnung, ein Grabmal und das Kunstwerk Neue Peter-Pauls-Kirche in Coswig/Sa.
  9. Sehenswürdigkeiten der Himmelfahrtskirche Cranzahl

[Bearbeiten] Weblinks

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