Bruno Steglich
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Bruno Steglich (* 9. Februar 1857 in Kleindrebnitz; † 28. Januar 1929 Dresden) hat das landwirtschaftliche Versuchswesen in Dresden aufgebaut und über drei Jahrzehnte geleitet. Wissenschaftlich war er v. a. auf den Gebieten Züchtung von Getreidesorten sowie Düngung, Pflanzenschutz und Obstbau tätig. Besonders bekannt geworden ist er für seine systematische Dokumentation der Fischwässer Sachsens im Auftrag des Sächsischen Fischereivereins unter dem Protektorat von Prinz Georg. Die von Steglich geleitete landwirtschaftliche Versuchsstation hatte Außenstellen in Tharandt und Pillnitz.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
- 1871-1875 Besuch der Dreikönigschule Dresden
- 1877-1879 landwirtschaftliche Ausbildung und Armeedienst in Bautzen
- 1879-1883 Studium der Landwirtschaftswissenschaften in Leipzig, Promotion
- 1884 Heirat mit Margaretha Therese Ledig, einer Nichte von Oskar Mothes
- 1. April 1890 Gründungsvorstand der Landwirtschaftlichen Versuchsstation Dresden als Abteilung des Botanischen Gartens unter Carl Oscar Drude
- 1890 Mitglied bei der Naturwissenschaftlichen Gesellschaft ISIS
- 1892 Wohnung Zöllnerstraße 31[1]
- 1893 Dienstwohnung Stübelallee 2
- 1893 systematische Untersuchung der Elbe hinsichtlich geologischer Beschaffenheit, Wasserqualität und Fließhindernissen
- 1895 Die Fischwässer im Königreiche Sachsen: Darstellung der gesammten sächsischen Fischereiverhältnisse[2]
- 1896 Mitglied beim Dresdner Geschichtsverein
- 1900 Schriftwechselndes Mitglied bei FLORA - Sächsische Gesellschaft für Botanik und Gartenbau
- 1901 Ernennung zum Professor
- 1904 Gründung eines staatlichen Pflanzenschutzdienstes
- 1904 Angliederung der von Friedrich Nobbe an der Forstakademie Tharandt gegründeten Pflanzenphysiologischen Versuchs- und Samenkontroll-Station an die Landwirtschaftliche Versuchsstation Dresden
- Mitglied in der Gesellschaft Harmonie
- 1908 Verleihung des Ritterkreuzes erster Klasse des Albrechtsordens durch König Friedrich August III.
- 1912 Professor für Land- und Volkswirtschaftslehre an der Tierärztlichen Hochschule unter Wilhelm Ellenberger
- 1912 Karl Schulz entwirft ein Kirchenfenster in Trebsen, das u. a. Steglichs Tochter und Enkel zeigt; Realisierung durch die Glasmalanstalt von Bruno Urban
- 1913 Leitung der Ökonomischen Gesellschaft im Königreiche Sachsen, später deren Ehrenmitglied
- 1914-1918 Teilnahme am Ersten Weltkrieg
- 1918 Ludwig Otto porträtiert Steglichs Tochter Else Wiede[3]
- 1921 Reorganisation der Versuchsstation und Ausbau als selbstständige Staatliche Landwirtschaftliche Versuchsanstalt mit den drei Abteilungen Pflanzenernährung und Bodenchemie, Pflanzenbau und Samenkontrolle sowie Pflanzenschutz
- 1923 Versetzung in den Ruhestand
- zuletzt wohnhaft Blochmannstraße 21, EG
- 1925 Robert Sterl porträtiert Steglichs Tochter Else Wiede[4]
- 1929 Trauerfeier auf dem Trinitatisfriedhof, Beisetzung in Trebsen; 1930 Grabmal von Georg Wrba[5]
[Bearbeiten] Quellen
- Fr. Schäfer (Hrsg.): Wissenschaftlicher Führer durch Dresden. v. Zahn & Jaensch, Dresden, 1907
- P. Hillmann: Die deutsche landwirtschaftliche Pflanzenzucht. Deutsche Landwirtschafts-Gesellschaft, Berlin, 1910
- Frank Fiedler und Mathias Hüsni: Regierungsrat Prof. Dr. Bruno Steglich (1857-1929) - ein bedeutender Wissenschaftler Sachsens. In: Sächsische Heimatblätter, H. 2, 2004, S. 176-180
- Uwe Fiedler: Zwei Professoren aus einem kleinen Dorf. In: Schiebocker Landstreicher, Hrsg. M. Hüsni, Burkau, H. 4, 2009, S. 9-15
- Frank Fiedler, Uwe Fiedler: Lebensbilder aus der Oberlausitz: 60 Biografien aus Bautzen, Bischofswerda und Umgebung. Books on Demand, 2017
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch der Stadt Dresden, 1892
- ↑ Bruno Steglich: Die Fischwässer im Königreiche Sachsen: Darstellung der gesammten sächsischen Fischereiverhältnisse
- ↑ Bildnis Else Wiede von Ludwig Otto, Galerie Neue Meister
- ↑ Bildnis Else Wiede von Robert Sterl, Galerie Neue Meister
- ↑ Grabstätte Wiede/Steglich in Trebsen
[Bearbeiten] Weblinks
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Bruno Steglich“
- Frank Fiedler, Uwe Fiedler: Steglich, Carl Bruno Max, in: Sächsische Biografie, hrsg. vom Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e.V., bearb. von Martina Schattkowsky
- Publikationsliste von Bruno Steglich
- Frank Fiedler: Der Begründer des landwirtschaftlichen Versuchswesens in Dresden Bruno Steglich, Books on Demand, 2016