Max Hüttner

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Max Hüttner (* 1. Juni 1871 in Nossen;[1]24. Dezember 1957 in Zwickau) war ein sächsischer Jurist, u.a. als königlich-sächsischer Amts- und später Landgerichtsrat, u.a. als Direktor am Dresdner Landgericht sowie als Präsident des Zwickauer Landgerichts.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Hüttner entstammte der ursprünglich vogtländischen Familie Hüttner, die eine Reihe von hochrangigen Juristen und Beamten hervorbrachte, u.a.:

Hüttners Großvater war der Grimmaer Stadtrichter, spätere Plauener Gerichtsrat und Ratsmitglied, Carl Gottlob Hüttner († 1881/83 in Plauen im Vogtland). Sein Onkel Karl Woldemar Hüttner (18331889),[5] war Jurist, zuletzt als Senatspräsident im königlichen Oberlandesgericht zu Dresden. Dessen Sohn Karl Alfred Hüttner (1874– nach 1943/44) war ebenfalls Jurist, zuletzt als Präsident des Dresdner Oberlandesgerichts.

Die Familie Hüttner war seit 1749 Besitzer der Rittergüter Türbel und Pirk. 1912 erhielt der damalige Besitzer des Ritterguts Pirk, Heinrich Eduard Hüttner den sächsischen Adelsstand mit dem Namen "von Hüttner zu Pirk".[6][7]

Max Hüttner war der Sohn des Juristen Franz Arno Hüttner (* 15. März 1838 in Grimma; † 11. Mai 1900 in Pirna) und dessen Ehefrau Johanne Isidore geb. Sorge (* 25. Juni 1846 in Plauen; † 20. August 1928 in Dresden).[8] Hüttners Vater war in Dresden Landgerichtsdirektor im Rang eines königlich-sächsischen Oberlandesgerichts- und Oberjustizrates. Max Hüttner hatte noch zwei Brüder:

Max Hüttner heiratete am 10. Juni 1905 in Dresden Ottilie Dorothea geb. Schaarschmidt (* 19. September 1884 in Dresden; † 17. Mai 1960 in Zwickau), Tochter des Dresdner Staatsanwalts Friedrich Schaarschmidt (18521891) und dessen Ehefrau Wilhelmine Henriette geb. Martinsen (18591936).

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Max Hüttner wurde am 8. Januar 1885 am Gymnasium zum Heiligen Kreuz in Dresden als Schüler aufgenommen.[10] Nach bestandener Reifeprüfung studierte er von 1891 bis 1895 Jura an der Universität in Leipzig. Sein Referendarexamen absolvierte er am 8. Januar 1895, seine Promotion zum Dr. jur. (Doktor der Rechtswissenschaften) zum Thema „Die Handelsfrau und ihre rechtliche Stellung nach dem Handelsgesetzbuche“ am 12. Juli 1897 in Leipzig. Nach seinem Studium erhielt Hüttner am 1. Juli 1899 eine Anstellung als Gerichtsassessor im erzgebirgischen Altenberg. Danach arbeitete er als Amtsrichter in Pirna. Dort ist er 1904 im Adressbuch in der damaligen Moltkestraße verzeichnet.[11]

Hüttner kam 1905 als Amtsrichter an das Amtsgericht nach Dresden. Er ist erstmals im Dresdner Adressbuch von 1906 verzeichnet. Er wohnte allerdings nicht in Dresden, sondern zog in eine Wohnung im Dresdner Vorort Radebeul, in der Gabelsbergerstraße 9,[12] wo er bis 1929 wohnte. 1910 wurde Hüttner vom letzten sächsischen König Friedrich August III. in den Rang eines königlich-sächsischen Amtsgerichtsrates erhoben.[13] 1913 wurde er im Rang eines Landgerichtsrates an das Dresdner Landgericht versetzt.[14]

Mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges wurde Hüttner als Reserveoffizier zum Dienst in der sächsischen Armee verpflichtet. Er diente zuletzt als im Rang eines Hauptmanns in der 2. Kompanie des königlich-sächsischen Landsturm-Infanterie-Bataillons XII.19, u.a. in Dinant/ Belgien und als Stadtkommandant von Konstanza in Rumänien. Nach dem Krieg wurde Hüttner am 1. Juli 1920 zum Direktor am Dresdner Landgericht ernannt.[15] Mit Wirkung vom 1. Juli 1929 wurde er nach Zwickau versetzt und dort zum Präsidenten des Zwickauer Landgerichts ernannt.[16] Dieses Amt übte er bis zum 31. August 1936 aus. Ab diesem Tag wurde er in den Ruhestand verabschiedet. 1940 wohnte er als Landgerichtspräsident a.D. (außer Dienst) in der Zwickauer Hardtstraße 14, wo er zur Miete im zweiten Obergeschoss wohnte.[17]

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Hüttner 1946, mittlerweile 75 Jahre alt, als Richter am Landgericht Zwickau wieder aktiviert, da es an unbelasteten Richtern nach dem "Dritten Reich" fehlte. Hüttner gehörte während der Zeit des Nationalsozialismus in Deutschland keiner Partei an. Er übte das Richteramt noch bis 1951 aus und ging mit 80 Jahren endgültig in Rente. Er starb im 87. Lebensjahr am Heiligen Abend 1957 und wurde auf dem Johannisfriedhof in Zwickau-Weißenborn beigesetzt. Die Grabstelle ist noch heute erhalten.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

  1. Michael Reinhard: Deutsches Geschlechterbuch, Band 217, 2004, Starke Verlag, Limburg an der Lahn, S. 416
  2. Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Bürgermeister von Plauen“
  3. Adressbuch Dresden 1865, S. 132, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1898, S. 291, SLUB
  5. Jahresbericht der Fürsten- und Landesschule zu Grimma, Schuljahr 1889-1890, Digitalisat auf archive.org, S. 55
  6. Chronik Rittergut Pirk mit Türbel und Eichelberg auf www.erbbegraebnis.de
  7. Justus Perthes: Genealogisches Handbuch der Briefadeligen Häuser, Gotha 1919, Digitalisat der ULB Düsseldorf, S. 474f.
  8. Letztmalig als Witwe im Adressbuch Dresden 1929, S. 446, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1914, S., 505, SLUB
  10. Theodor Urbach: Programm des Gymnasiums zum Heiligen Kreuz in Dresden, 1885, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 16
  11. Adreßbuch Pirna 1904, S. 187, SLUB
  12. Adressbuch Dresden, Häuserbuch Radebeul 1906, S. 2792, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1911, S. 503, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1914, S. 505, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1921, S. 404, SLUB
  16. Letztmalig im Adressbuch Dresden, Radebeul 1930, S. 2545, SLUB
  17. Adreßbuch Zwickau 1940/41, Häuserbuch, S. 428, SLUB
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