Pfotenhauerstraße

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Blick in die Pfotenhauerstraße.
Pfotenhauerstraße, am rechten Bildrand ALDI (ehemalige Modrow-Kaufhalle)
Pfotenhauerstraße, rechts 101. Oberschule „Johannes Gutenberg“

Die Pfotenhauerstraße in Johannstadt wurde 1876 angelegt und 1878 nach Friedrich Wilhelm Pfotenhauer (18121877) benannt, der von 1853 bis 1877 Oberbürgermeister der Stadt Dresden war.[1] Sie verläuft von der Elsasser Straße bis zur Goetheallee.

Sie wurde als Straße 36 mit einem ungeradlinigen Verlauf durch die Johannstadt geplant. Ab der Kreuzung mit der Gutenbergstraße sollte die Pfotenhauerstraße eine Führung als Begrenzung des Trinitatisfriedhofes nehmen. Mit der Einrichtung einer Straßenbahnlinie wurde eine geradlinige Führung bis zum Eliasplatz notwendig. Diese gab dem Bönischplatz sein heutiges dreieckiges Aussehen.

1876 begann die Baugesellschaft „Neue Germania AG“ mit der Bebauung der Pfotenhauerstraße. Bei Baubeginn erfolgte die Zurücknahme der Erklärung des Gebietes Blumenstraße als Fabrikbezirk. Weil die Investoren stark verunsichert waren, kam die Bautätigkeit auf der Pfotenhauerstraße wieder zum Erliegen. Erst mit der Änderung der Ortssatzung am 7. März 1884, in der die Etablierung eines „Neuen Fabrikbezirkes“ zwischen Blumenstraße, Tatzberg und Birkenwäldchen festgesetzt und die Pfotenhauerstraße als eine reine Wohn- und Geschäftsstraße ausgewiesen wurde, setzte eine rege Bautätigkeit ein. Die Straße wurde als städtische Hauptachse ausgelegt, an der sich die Nebenstraßen ausrichteten.

Mit der beginnenden Elektrifizierung wurde 1889 der Bau einer Straßenbahnlinie geplant, der 1893 ausgeführt wurde. 1894 wurde der Straßenbahnhof Pfotenhauerstraße in Betrieb genommen. 1998 stillgelegt, erfolgte dessen Abriss für das neue Max-Planck-Institut für molekulare Zellbiologie und Genetik.

1890 begann an der Pfotenhauerstraße der Neubau eines Seniorenheimes. Das Bürgerhospital wurde 1894 eingeweiht. Gegenüber dem Altersheim Clara Zetkin befindet sich die von Stadtbaurat Hans Erlwein um 1906 entworfene ehemalige Bedürfnisanstalt mit Zeitungsladen.

In Umsetzung des Reichsspielgesetzes entstand nach 1921 auf der Pfotenhauerstraße Nr. 79 ein Sportplatz, der heute dem Sportverein Dresdner SSV e. V. gehört.

Nach dem Zweiten Weltkrieg und der teilweisen Zerstörung der Jugendstil-Bebauung an der Pfotenhauerstraße ging ihr Charakter als eine lebendige Wohn- und Geschäftsstraße teilweise verloren.

In den 1970er Jahren wurden auf den Brachflächen zehngeschossige Neubauten, eine Kaufhalle und ein Dienstleistungszentrum erbaut. Der langjährige 1. Sekretär der SED-Bezirksleitung Dresden und vorletzte Ministerpräsident der DDR Hans Modrow wohnte in einem dieser Zehngeschosser. Aufgrund der gegenüber anderen Einrichtungen ausgewählt besseren Versorgung hieß die Johannstädter Konsum-Verkaufsstelle im Volksmund „Modrow-Kaufhalle“.

[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)

ehemalige Doppelschule 100. POS „Pablo Neruda“/ 101. POS „Ludwig Renn“, heute 101. Oberschule „Johannes Gutenberg“
Café Freitag, Pfotenhauerstraße 57
Erlwein Bedürfnisanstalt (WC)

Weitere denkmalgeschützte Häuser auf der Pfotenhauerstraße sind die Nr. 65, 67 bis 78, 80 bis 84, 110 und 111.

[Bearbeiten] Quellen

  1. Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
    Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 108
  2. https://immokonzept-dresden.de/referenzen-striesen-neustadt-haus/
  3. Amtliches Fernsprechbuch für den Bezirk der Oberpostdirektion Dresden, Ausgabe 1950 (1. August), S. 59

[Bearbeiten] Weblinks

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