Alfred Holekamp

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Heinrich Julius Alfred Holekamp (* 14. Februar 1851 in Hannover; † 3. August 1931 in Dresden)[1][2] war ein deutscher Ingenieur, Architekt, Eisenbahner und Beamter, zuletzt als Abteilungsvorstand in der Generaldirektion der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen im Rang und mit Titel eines Geheimen Baurates.

[Bearbeiten] Familie

Alfred Holekamp entstammte der niedersächsischen Familie Holekamp. Die Stammfolge kann bis zu Jobst Heinrich Holekamp (* 1702) zurückverfolgt werden. Vorfahren waren u. a. dessen Sohn, der Hannoveraner Ratszimmermeister Heinrich Daniel Holekamp (17291782), Holekamps Urgroßvater. Holekamps Großeltern waren der Sohn dieses Ratszimmermeisters, der deutsche Feldprediger und evangelisch-lutherische Pastor und Superintendent, Johann Heinrich Ludolph Holekamp (17611832) sowie dessen 1796 geheiratete Ehefrau Christiane Elisabeth Henriette geb. Elster (17711865), Tochter von Johann Conrad Heinrich Elster (17371812). Holekamps Großvater war auch der Ururgroßvater von Rudolf Wilhelm Friedrich Ditzen, der als Schriftsteller unter dem Namen Hans Fallada berühmt wurde.[3]

Alfred Holekamp war der Sohn von Georg Heinrich August Holekamp (* 7. Juni 1815 in Eschede; † ca. 1880) und dessen zweiter Ehefrau Johanne Juliane Pauline geb. Elster (* um 1825 in Eschede). Alfred hatte noch zwei Geschwister:

Die erste Ehefrau seines Vaters, Karolina Johanna Juliana geb. Elster (18241845) war eine Schwester seiner Mutter und starb zusammen mit ihrem Kind bei der Geburt. Sie stammte - wie seine Mutter auch - aus der Familie Elster aus der auch seine Großmutter kam.

Alfred Holekamp war verheiratet. Seine Witwe Johanna Albertine Holekamp (18631933)[4] wohnte anfangs weiter in der ehemals gemeinsamen Wohnung,[5] zuletzt in der Blumenstraße 5.[6]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Die Generaldirektion der sächsischen Staatseisenbahnen, in der Wiener Straße, in der Nähe des Hauptbahnhofs
Siegelmarke der Generaldirektion

Holekamp erhielt seine Kleinkindtaufe am 20. April 1851 in Hannover. Er studierte ab 1867 nach seiner Schulbildung in seiner Heimatstadt an der dortigen Polytechnischen Schule, wo er ein Schüler von Conrad Wilhelm Hase war. Das Studium an der heutigen Leibnitz-Universität in Hannover schloss er 1873 ab. Danach begann Holekamp als Ingenieurassistent bei der Staatseisenbahn des Königreiches Preußen.

1876 schloss Holekamp seine Staatsprüfung im Ingenieurfach ab und ging anschließend nach Sachsen, wo er als Ingenieurassistent I. Klasse beim Ingenieur-Hauptbüro angestellt wurde. Ab 1888 wurde Holekamp Sektionsingenieur der Sektion Raschau beim Bau der Annaberg-Schwarzenberger-Eisenbahn im Erzgebirge, die als eine der schwierigsten trassierten Strecke des Königreiches Sachsen galt.

1890 wurde er zum Abteilungsingenieur in das Amt der Staatseisenbahn nach Zwickau berufen, wo er im Beamten-Wohngebäude I am Zwickauer Bahnhof wohnte. Außerdem arbeitete er als geprüfter Zivilingenieur.[7] 1892 wurde Holekamp Bauinspektor bei den sächsischen Staatseisenbahnen.[8] 1898 erhielt Holekamp den Rang und den Titel eines königlich-sächsischen Baurates und wurde gleichzeitig zum Vorstand der Bauinspektion Zwickau I der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen ernannt.

1900 wechselte er als Eisenbahnnetriebsinspektor in die Betriebsdirektion Chemnitz der sächsischen Staatseisenbahnen. In Chemnitz zog er in eine Wohnung im ersten Obergeschoss der dortigen Albertstraße 2.[9]

1904 kam Holekamp nach Dresden, wo er ab 1905 in der Antonstraße 31 verzeichnet ist.[10] In Dresden wurde Holekamp zum Eisenbahndirektor ernannt und gleichzeitig zum Vorstand der Eisenbahn-Betriebsdirektion Dresden-Neustadt berufen. 1907 erhielt Holekamp den Titel eines königlich-sächsischen Oberbaurates.[11] 1914 zog er in die Hähnelstraße 9.[12]

1915 wechselte Holekamp als technischer Oberrat in die Generaldirektion der Staatseisenbahnen mit Sitz in der Wiener Straße.[13] 1916 erhielt Holekamp vom letzten sächsischen König Friedrich August III. den Rang und den Titel eines Geheimen Baurates.[14] 1917 übernahm Holekamp den Vorstandsposten der Abteilung III, der verkehrstechnischen Abteilung in der Generaldirektion von seinem Amtsvorgänger, Kurt Ludwig Rother. Als solcher ist er erstmals im Dresdner Adressbuch von 1918 verzeichnet.[15] Holekamp leitete die Abteilung nur zwei Jahre und übergab diese bereits 1919 an seinen Nachfolger, Karl Richard Kluge, der dann auch zuerst stellvertretender Präsident und ab 1925 Präsident der Reichsbahndirektion Dresden wurde.

Holekamp wohnte bis zu seinem Tod weiter in der Wohnung im ersten Obergeschoss der Hohlfeldtschen Villa in der Hähnelstraße in Johannstadt.[16]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  2. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  3. Siehe auch: Joachim Gries: Spurensuche: Ein Vorfahre von Hans Fallada war in Eschede Pastor, Online auf der Homepage der Gemeinde Eschede
  4. Datensatz auf Ancestry, Anmeldung erforderlich
  5. Adressbuch Dresden 1932, SLUB, S. 380
  6. Adressbuch Dresden 1933, SLUB, S. 367
  7. Adressbuch Zwickau 1891/92, SLUB, S. 261
  8. Adressbuch Zwickau 1893, SLUB, S. 266
  9. Adressbuch Chemnitz 1901, SLUB, S. 393
  10. Adressbuch Dresden 1905, SLUB, S. 477
  11. Adressbuch Dresden 1908, SLUB, S. 482
  12. Adressbuch Dresden 1915, SLUB, S. 480
  13. Adressbuch Dresden 1916, SLUB, S. 385
  14. Adressbuch Dresden 1917, SLUB, S. 385
  15. Adressbuch Dresden 1918, SLUB, S. 387
  16. Häuserbuch Dresden 1931, SLUB, S. 1360

[Bearbeiten] Weblinks

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