Arwed Oswald Reinhard

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Arwed Oswald Reinhard, auch Reinhardt (* 17. April 1854 in Wilsdruff; † 19. Februar 1940 in Meißen) war ein deutscher Jurist und Politiker, u. a. als Rechtsanwalt und Notar in Meißen im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Justizrats. Er war außerdem Stadtverordneter, später Meißner Stadtverordnetenvorsteher sowie Direktor des Kreditvereins Meißen.

[Bearbeiten] Familie

Arwed Oswald Reinhard entstammte der sächsischen Familie Reinhard(t). Seine Großeltern väterlicherseits waren der Jurist Heinrich Reinhard (17841833) und Johanna Caroline geb. Hauptmann (17901847), Tochter des königlich-sächsischen Oberlandbaumeisters und Professors an der Dresdner Kunstakademie, Johann Gottlob Hauptmann (17551813) und dessen Ehefrau Louise Salomé geb. Sachs (17611832). Sein Onkel war Hermann Reinhard (18161892), Arzt, Insektenkundler (Entomologe) und ehemaliger Präsident des Landesmedizinalkollegiums des Königreiches Sachsen, zuletzt im Rang und mit Titel eines Geheimen Medizinalrats.

Arwed Reinhard war das dritte Kind und der zweitälteste Sohn des königlich-sächsischen Appellationsrates Oswald Reinhard (* 13. April 1818 in Dresden; † 19. September 1876 in Freiberg/Sachsen) und dessen 1848 in Nossen geheirateter Ehefrau Anna Henriette geb. Canzler (* 25. Juli 1825 in Pirna; † 1. Mai 1907 in Freiberg/ Sachsen), Tochter des Gerichtsdirektors in Nossen Nathanael Otto Paul Canzler (17911857) und dessen Ehefrau Dorothea Auguste geb. Martini (17961838) aus der Beamtenfamilie Canzler, der auch der sächsische Oberlandbaumeister Carl Adolph Canzler angehörte. Reinhard hatte noch fünf Geschwister, u. a.:

Arwed Reinhard heiratete am 25. Oktober 1883 in Freiberg Ida Laura Caroline Hedwig geb. Münnich (* 21. Juni 1859 in Freiberg/ Sachsen; † 11. November 1946 in Meißen), Tochter des Berliner Buch- und Musikalienhändlers Heinrich Friedrich Rudolf Münnich (18331865) und dessen 1858 geheirateter Ehefrau Laura Luise Sophie Ottilie geb. Prollius (18401875). Das Paar hatte vier Kinder.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Arwed Reinhard besuchte 1861 die Volksschule im sächsischen Mittweida, wo sein Vater als königlich-sächsischer Bezirksgerichtsrat beim Bezirksgericht wirkte. Nach dem Umzug der Familie nach Dresden besuchte er ab 1864 die Kreuzschule und ab 1868 die Fürstenschule St. Afra in Meißen, wo er in jenem Jahr in der Untertertia verzeichnet ist.[1]

1874 bis 1875 absolvierte Reinhard seinen Militärdienst als Einjährig-Freiwilliger. 1875 begann er sein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig, das er 1879 beendete. Im gleichen Jahr begann er seine juristische Laufbahn als Referendar und wurde außerdem ebenfalls 1879 zum Reserveoffizier der sächsischen Armee im Rang als Leutnant der Reserve ernannt.

1884 bestand Reinhard seine Richterprüfung und ließ sich im gleichen Jahr als Rechtsanwalt im sächsischen Oederan nieder. 1887 zog er nach Meißen um, wo er am 1. April die Anwaltspraxis seines Onkels Gustav Moritz Hallbauer (1808–1887), der die Ehrenbürgerwürde von Meißen erhielt und nur zwei Monate später verstarb.[2] Reinhard ist erstmalig 1890 im Meißner Adressbuch am dortigen Kleinmarkt im Haus Nummer 253 verzeichnet [3] und wirkte am Meißner Amtsgericht.[4] Ab 1892 arbeitete Reinhard auch als Notar. Zu dieser Zeit wohnte er in der Meißner Marktgasse 12.[5] Ab 1897 zog er privat in die Marienhofstraße 17, 1899 in die Dr.-Donner-Straße 3,[6] dessen Hausbesitzer er bis zu seinem Tod war.[7] Er beließ aber Kanzlei und Notariat in der Marktgasse.[8]

Haus Elbstraße 15 in Meißen

Über 25 Jahre, von 1895 bis 1921 wirkte Reinhard auch als Direktor des Kreditvereins in Meißen. 1902 wurde er Stadtverordneter in Meißen. 1905 erhielt er den Rang eines königlich-sächsischen Justizrats. Im gleichen Jahr verlegte er seine Kanzlei und das Notariat in die Elbstraße 15.[9] Dort hatte er seine Geschäftsräume im ersten Obergeschoss über dem Hutgeschäft von Gustav Janke und dem Uhrmachermeister, Optiker und Goldschmuckhändler Fritz Hoche.[10]

Von 1911 bis 1918 stand Reinhard als Vorsteher den Meißner Stadtverordneten vor.[11] Am 30. Juni 1934 gab er seine Anwaltspraxis und sein Notariat an den Meißner Rechtsanwalt Mann ab [12] und ging in den Ruhestand.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Friedrich Franke: Scholae Regiae Afranae, Meißen 1868, Digitalisat auf Google Books, S. 74
  2. Ehrenbürger der Stadt Meißen auf www.stadt-meissen.de
  3. Adressbuch Meißen 1890, S. 58, SLUB
  4. Staatshandbuch für das Königreich Sachsen auf die Jahre 1888 und 1889, Snippet-Ansicht auf Google Books, S. 216 u. 218
  5. Adressbuch Meißen 1893, S. 115, SLUB
  6. Adressbuch Meißen 1900, S. 107, SLUB
  7. Häuserbuch Meißen 1939, S. 164, SLUB
  8. Adressbuch Meißen 1898, S. 108, SLUB
  9. Adressbuch Meißen 1906, S. 184, SLUB
  10. Häuserbuch Meißen 1926/27, S. 128, SLUB
  11. Erstmals als solcher im Adressbuch Meißen 1914, S. 261, SLUB
  12. Häuserbuch Meißen 1939, S. 177, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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