Heinrich Reinhard

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Heinrich Reinhard, auch Reinhardt (* 8. März 1784 in Dresden; † 15. August 1833 ebenda) war ein Dresdner Jurist, zuletzt als Stadtgerichtsrat und Senator sowie als General-Akzise-Inspektor zu Rabenau und Tharandt.

[Bearbeiten] Familie

Heinrich Reinhard entstammte der sächsischen Familie Reinhard(t). Er war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Finanzsekretarius und späteren geheimen Finanzassistensrates Michael Heinrich Reinhard(t) (* 1748; ⚰ 12. November 1819 in Dresden) und dessen am 24. Januar 1782 in Dresden geheirateter Ehefrau, Susanne Charlotte geb. Bassenge, Tochter des Kaufmanns Paul Bassenge (17151779) und dessen Ehefrau Jeanne geb. Bocard (17191787) aus der Hugenottenfamilie Bassenge.[1] Reinhards Vater war Sekretär der Kommission zur Besorgung der allgemeinen Armen- und Waisen- auch Zucht- und Arbeitshäuser zu Waldheim, Torgau und Zwickau.[2] Er wohnte 1799 in Dresden Im Haus 148 am Altmarkt.[3] Reinhards Geschwister waren:

Heinrich Reinhard heiratete am 28. Oktober 1815 in Dresden Johanna Caroline geb. Hauptmann (* 13. August 1790 in Dresden; † 7. Oktober 1847 ebenda), Tochter des königlich-sächsischen Oberlandbaumeisters und Professors an der Dresdner Kunstakademie, Johann Gottlob Hauptmann (17551813) und dessen Ehefrau Louise Salomé geb. Sachs (17611832). Hermann und Johanna Caroline Reinhard hatten sieben Kinder, von denen zwei im Kindesalter starben:

Reinhards Witwe Caroline wohnte zuletzt in der Seegasse 8.[6]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Heinrich Reinhard besuchte vom 12. Mai 1798 bis zum 14. September 1802 die Landesschule in Grimma. Anschließend studierte er bis 1806 Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig.

Aus dieser Zeit stammte ein bis etwa 1942 erhaltenes Reisetagebuch der Jahre 1802 bis 1808, in dem er seine Wanderungen durch Kursachsen schilderte. Seine Berichte erstrecken sich nicht nur auf landschaftliche Sehenswürdigkeiten, sondern auch auf die Sozial- und Erwerbsverhältnisse der Einwohner. So besichtigte Reinhard u. a. das Zuchthaus in Zwickau, den Bergbau in Annaberg und wohnte anlässlich der 300-Jahr-Feier der Universität Wittenberg beim damaligen Rektor Dr. Weber. Auszüge aus diesem Tagebuch wurden von Hermann Schreiter (* 1882), Enkel von Pauline Reinhard, in sächsischen Heimatzeitungen veröffentlicht.[7]

Ab 1806 arbeitete Reinhard als Advokat (Rechtsanwalt) in Dresden. 1822 wurde er zum Assessor beim Dresdner Stadtgericht ernannt. Reinhard engagierte sich auch im Konsistorium der evangelisch-reformierten Gemeinde Dresdens, zu der er durch seine Mutter Zugang bekam. In dieser Gemeinde übte er ab 1816 das Amt eines Rechtsberaters und ab 1818 das eines Protokollführers aus. Als solcher ist er im Dresdner Adress-Kalender von 1823 verzeichnet. Zu dieser Zeit wohnte er mit seiner Familie noch in der Moritzgasse im Haus Nr. 751,[8] 1824 ist er dann in der Zahnsgasse im Haus 75 zu finden,[9] wo er bis zu seinem Tod lebte.

Die Ordnung der Gläubiger im Concurs, Titelblatt

Ab 1827 war Reinhard als Senator Mitglied des Rates zu Dresden. Am 25. Januar 1827 erfolgte die Wahl in den Stadtrat.[10] Um die Aufnahme hatte sich Reinhard beworben und wurde mit Mehrheit gewählt, weil er

Er ist erstmals im Adressbuch von 1829 als Mitglied des Dresdner Stadtmagistrats aufgeführt, gleichfalls weiterhin als Sekretär und Protokollant der evangelisch-reformierten Gemeinde.[11] Ab 1831 ist Reinhard nur noch als Senator verzeichnet.[12] 1832, wenige Monate vor seinem Tod erhielt Reinhard noch den Rang und den Titel eines Stadtgerichtsrates.[13]

Reinhard starb 1833 an einer Lungenkrankheit.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Churfürstlich-Sächsischer Hof- und Staatskalender 1794, Digitalisat auf Google Books, S. 96
  3. Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1799, S. 379, SLUB
  4. Archivale 10003 Diplomatarien und Abschriften im Sächsischen Staatsarchiv
  5. Adressbuch Dresden 1876, S. 317, SLUB<
  6. Dresdner Adress-Handbuch 1847, S. 192, SLUB
  7. Glückauf, Zeitschrift des Erzgebirgsvereins 62, S. 38, 1942; Über Berg und Tal, Monatsschrift des Erzgebirgsvereins 65, S. 33, 1942
  8. Dresdner-Adress-Kalender 1823, S. 130, SLUB
  9. Dresdner Adress-Kalender 1824, S. 129, SLUB
  10. Acta A II 57 des Haupt- und Staatsarchivs Dresden
  11. Dresdner Adress-Kalender 1829, S. 118, SLUB
  12. Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 213, SLUB
  13. Dresdner Adress-Kalender 1832, S. 211, SLUB
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