Carl Ludwig Lißke

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Vorderansicht der V. Bezirksschule in der Dresdner Neustadt, später 15. POS
Grundriss der XV. Bezirksschule, ebenfalls in der Görlitzer Straße, später 15. POS

Carl Ludwig Lißke, auch Karl Lud(e)wig Lisske, seltener auch Liske (* 1829; † 1911) war ein Dresdner Architekt und Baumeister, zuletzt als Dresdner Stadtbaumeister.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Carl Ludwig Lißke entstammte der sächsischen Familie Lißke/Lisske/Liske/Lieske. Er war der Sohn des königlich-sächsischen Artilleriefouriers Carl Heinrich Lisske (* 1789; † 31. August 1867 in Dresden) und dessen Ehefrau Marie Louise geb. Petzold (* 1798; † 13. Dezember 1862 in Dresden). Nachdem 1815 die Lausitz aufgrund des Wiener Kongresses preußisch wurde, wurde Lißkes Vater 1816 zeitweise Akzise-Steuereinnehmer in Calau.[1] Ab 1850 wohnte er in der Großen Meißner Gasse 10, quittierte 1852 den Dienst in der Armee und hatte zuletzt in der Hauptstraße 27 eine Wohnung.[2] Lißke hatte u.a. noch folgende Geschwister:

Carl Ludwig Lißke war mit Antonie Pauline ("Linna") Salome geb. Bohlig (* 24. Oktober 1832; † 14. Januar 1912 in Dresden) verheiratet. Das Paar hatte folgende Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Carl Ludwig Lißke entschied sich nach seinem Schulbesuch für ein Studium an der Technischen Bildungsanstalt. Er ist im Studienjahr 1844/45 der Baugewerkenschule in der unteren Abteilung der Bildungsanstalt, in der dortigen ersten Sektion der dritten Klasse aufgeführt.[6] Lißke ist erstmals 1850 im Dresdner Adressbuch als Architekt in der Großen Meißner Gasse 10 verzeichnet.[7] 1854 zog er in die Trabantengasse 5,[8] 1857 in die Wilsdruffer Gasse 14,[9] 1858 weiter in die Große Frauengasse 14.[10] 1859 arbeitete Lißke im Polytechnischen Arbeitsbüro, wo er bis 1867 blieb und wohnte am Herzogin Garten 3.[11] 1862 zog er an den Neustädter Markt 1,[12] 1864 dann in die Große Meißner Gasse 16.[13]

1867 wurde Lißke zum vom Dresdner Stadtrat und vom damaligen Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Pfotenhauer zum Stadtbaumeister von Dresden ernannt. Im gleichen Jahr zog er in die Erdgeschosswohnung in der Großenhainer Straße 7,[14] ein Jahr später an den Jüdenhof 1,[15] 1875 in die Landhausstraße 6.[16] Als Stadtbaumeister ließ Lißke ab 1873 die Arbeiterwohnhäuser in der Johann-Meyer-Straße in der Dresdner Neustadt erbauen.[17] Die bis 1876 von Lißke entworfenen Häuser gehören zu den ältesten Sozialsiedlungen in Dresden und stehen unter Denkmalschutz.[18] 1875 entwarf Lißke auch den Bau der XV.Bezirksschule inklusive der Erneuerung der V. Bezirksschule in der Görlitzer Straße 8 und 10. Diese Gebäude wurden zu DDR-Zeiten von der 15. POS genutzt.

1876, nach dem Kauf seines Hauses wohnte Lißke in der Melanchthonstraße 15 (nach der Umnummerierung ab 1892 Hausnummer 25).[19][20][21] 1894 wurde Lißke als Stadtbaumeister unter Beibehaltung seines Titels mit dem Zusatz a.D. (außer Dienst) und der Zahlung einer Pension in den Ruhestand verabschiedet.[22]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Personal-Chronik in: Amtsblatt der Regierung zu Frankfurt a.d. Oder, 1816, Digitlisat auf Google Books, S. 477
  2. Adressbuch Dresden 1867, S. 190, SLUB
  3. Adressbuch Dresden 1915, S. 667, SLUB
  4. Adressbuch Dresden 1900, S. 479, SLUB
  5. Adressbuch Dresden 1917, S. 534, SLUB
  6. Programm zu den am 15., 16., 17., 18. und 19, März 1845 anzustellenden Prüfungen der Schüler der Technischen Bildungsanstalt (Dresden), Digitalisat auf Google Books, S. 83
  7. Adressbuch Dresden 1850, S. 259, SLUB
  8. Adressbuch Dresden 1855, S. 131, SLUB
  9. Adressbuch Dresden 1858, S. 134, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1859, S. 129, SLUB
  11. Adressbuch Dresden 1860, S. 143, SLUB
  12. Adressbuch Dresden 1863, S. 168, SLUB
  13. Adressbuch Dresden 1865, S. 178, SLUB
  14. Adressbuch Dresden 1868, S. 195, SLUB
  15. Adressbuch Dresden 1869, S. 186, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1876, S. 242, SLUB
  17. Lisske, Karl Ludwig, Datensatz in: Architekten, Baumeister, Bildhauer, Gießermeister, Orgelbauer, Gartengestalter auf www.dresden-und-sachsen.de
  18. www.dresdner-stadtteile.de (archive.org)
  19. Adressbuch Dresden 1877, S. 246, SLUB
  20. Adressbuch Dresden 1893, S. 455, SLUB
  21. Häuserbuch Dresden 1911, S. 1847, SLUB
  22. Erstmals so im Adressbuch Dresden 1895, S. 496, SLUB
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