Frauentor
Das Frauentor befand sich im Ring der Stadtmauer zwischen Elbtor und Kreuzpforte am Neumarkt. Außerhalb der Stadtmauer stand damals die Frauenkirche mit einem weiten Friedhof umgeben. Sie besaß sechs Altäre und ein Marienbild aus Wachs, zu welchem zahlreiche Wallfahrten unternommen wurden.
- 1297 zum ersten Mal erwähnt
- ab 1427 wurde im Zusammenhang mit der hussitischen Bedrohung der Turm des Tores gebaut
- 1548 erfolgte der Abbruch, nachdem die Frauenvorstadt (auch wendisches Altendresden genannt, heute eher als Siedlung an der Frauenkirche bezeichnet) in die Dresdner Befestigungsanlagen einbezogen wurde
Am Frauentor begann der historische Alte Postweg Dresden – Böhmen über Nickern, Sobrigau, Babisnau, Zughübel (zu Golberode) und Possendorf nach Böhmen.
Nach dem Bau des Großen Remparts begann der Alte Postweg ab 1530 am Rampischen Tor, nach dem Bau der Bastionärbefestigung ab 1549 am Salomonistor und nach dem Bau des Pirnaischen Tores im Jahr 1591 von dort. Hier wurde in den 1720er Jahren wie an allen vier Haupttoren von Dresden Distanzsäulen aufgestellt. Diese Säulen trugen auf zwei Seiten die Entfernungsangaben und auf den übrigen zwei die Stadtnamen des Zielortes. Teil der Inschrift war auf allen Säulen ein auf allen vier Seiten angebrachtes Posthorn, das als Zeichen für die staatliche Posthoheit stand. Am Oberbau waren über Eck das Wappen des Kurfürstentums Sachsen mit vergoldeter Krone und die polnische Königskrone mit dem königlich-polnisch-litauischen Wappen angebracht.
Ganz in der Nähe des Pirnaischen Tores lag innerhalb der Stadtmauer von Dresden in der Landhausstraße die Alte Post mit ihrer Gartenanlage.