Freiwillige Feuerwehr Loschwitz
Die Freiwillige Feuerwehr Loschwitz wurde 1875 gegründet. Das erste Spritzenhaus in Loschwitz überhaupt wurde 1775 aufgrund einer kurfürstlichen Verordnung am Eingang zur Grundstraße errichtet. Es bestand aus einem Häuschen für den Löschkarren und die Geräte.
Ein Einsatz: "Am 17. Juni 1875 ereignete sich eine Wolkenbruchkatastrophe in Loschwitz. Die Loschwitzer Feuerwehr und eine Abt. der 12. K.S. Pioniere waren mehrere Tage mit dem Ausräumen des Flussbettes der Trille (heute: Loschwitzbach) (damals war das Flussbett noch offen). In welche zentnerschweren Steine geschleudert wurden, Gerüstbauten, wo jede Spur einer Straße hinweggeschwemmt wurde, tätig. Die umgefallene Esse der Schneidemühle liegt an der Berglehne. Der eiserne Dampfkessel ist in der Tat 220 Schritte fortgeschwemmt, und er ist 80 Zentner schwer und 1 ¾ m hoch und 5 m lang. Die im Loschwitzgrunde angeschwemmten Massen liegen ½ bis 1 m hoch. 21 Brücken und die Uferbauten sind zerstört. Die Regierung will der größten Not der betroffenen Gemeinde durch sofortige Staatshilfe beispringen."
"Im Jahr 1924 kaufte die Gemeinde eine zweirädrige Motorspritze mit einer Förderleistung von 1000 l/min von der Firma Ewaldt, Küstrin. Als erste Motorspritze zwischen Pirna-Copitz und Loschwitz begann damit die Motorisierung der Freiwilligen Feuerwehren in diesem Raum. Der Transport der Spritze geschah allerdings immer noch per Pferdezug, wozu die örtlichen noch zahlreichen Pferdehalter von der Gemeinde verpflichtet waren."
Auszug: Verwaltungsbericht der Stadt Dresden für 1930: Der Bestand im Dienst befindlicher Kraftfahrzeuge betrug am 1. März 1931 55 Stück. Für die freiwilligen Feuerwehren Loschwitz-Freiwillige Feuerwehr Wachwitz, Freiwillige Feuerwehr Stetzsch und Freiwillige Feuerwehr Leuben wurden 3 Kraftwagen beschafft. Neu beschafft wurden 1 Daimler-Benz Niederrahmen-Chassis für die Freiwillige Feuerwehr Loschwitz.
Auszug: Verwaltungsbericht der Stadt Dresden für 1934: In den Vororten Bühlau, Weißer Hirsch, Loschwitz, Leuben, Lockwitz, Coschütz und Stetsch waren Freiwillige Feuerwehren vorhanden. Jede davon war 32 Mann stark. Diese Wehren mit je 1 Kraftwagen mit Kleinmotorspritze und Anhänger ausgerüstet.
- Es handelte sich um: Freiwillige Feuerwehr Bühlau; Freiwillige Feuerwehr Weißer Hirsch; Freiwillige Feuerwehr Leuben; Freiwillige Feuerwehr Lockwitz; Freiwillige Feuerwehr Coschütz und Freiwillige Feuerwehr Stetsch.
Durch die Luftangriffe 13. Februar 1945 verloren die Feuerwehren 107 Kameraden die zu beklagen waren; 42 Männer starben bei den Einsatzhandlungen und 65 Männer wurden als vermisst gemeldet. Die damalige Hauptwache Annenstraße erlitt einen Totalverlust. In der Feuerwache Striesen waren Dachstuhl und Fahrzeughalle ausgebrannt. Die Löbtau war zu 85% Beschädigt durch Bombentreffer. Feuerwache Pieschen (Bürgerstraße), dort waren Dach und Reservehalle ausgebrannt. Mit Kriegsende 1945 waren z.B. die Freiwillige Feuerwehr Loschwitz und die Freiwillige Feuerwehr Blasewitz, Fahrzeuge und Ausrüstung praktisch vollständig zerstört und zerschlissen. Somit stellten die Feuerwehren ihre Arbeiten ein und wurden nicht mehr aktiviert. Große Schäden an allen übrigen Wachen und der in Dresden befindlichen Landesfeuerwehrschule waren zu vermelden. Beinahe der komplette Bestand der eigentlichen Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr Dresden war unbrauchbar und das Feuerwehrnachrichtennetz, somit auch die Krankentransportzentrale, sowie alle größeren Lager der Feuerwehr waren zerstört. Ab Mai 1945 musste der Branddirektor Orthlop die Berufsfeuerwehr in einen einsatzbereiten Zustand versetzen. Es wurde festgestellt, dass die Feuerwache Neustadt geringe Schäden hatte. Sie war handlungsfähig und wurde deshalb zur Hauptfeuerwache. Bereits 1946 war die Neustädter Wache wieder mit einem komplett motorisierten Löschzug ausgerüstet.
Zu DDR-Zeiten wurde das Gebäude unterschiedlich genutzt. Bekannt: Wohnungen und Zivilschutz. Heute wird es als soziokulturelles Zentrum genutzt, siehe Alte Feuerwache Loschwitz.
[Bearbeiten] Quellen:
- Archiv: Berufsfeuerwehr Dresden (BF)
- Archiv: Kam. Helmut Heinz, Stadtteilfeuerwehr Pillnitz; Kam. Siegfried Däbritz und Kam. Fritz Hennig Feuerwehr Dresden, Abt.: Traditionspflege
- Buch Feuerwehren in Sachsen - Gründungsstatistik von Karl-Heinz Borsig; 2018