Gottlieb August Freiherr von Gutschmid
Gottlieb August Freiherr von Gutschmid (* 10. September 1757 in Leipzig; † 16. September 1815 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Wirklicher Geheimer Kriegsrat und Vizepräsident des sächsischen Geheimen Kriegsratskollegiums.
Gottlieb August Freiherr von Gutschmid wird bereits im "Churfürstlichen Sächsischen Hof- und Staatskalender" von 1788 neben den Wirklichen Geheimen Kriegsräten Christian Wilhelm von Just, Wilhelm Dietrich von Schleinitz, Johann Ernst von Hopfgarten und Carl Victor August von Broizem als einer von fünf Räten unter dem damaligen Vizepräsidenten und Generalleutnant Christoph Friedrich von von Flemming genannt, die im Geheimen Kriegsratskollegium "Votum und Sessionem" haben.[1] Das Amt im Geheimen Kriegsratskollegium behielt Gutschmid bis zuletzt, so wird er 1811 im Staats- und Adress-Handbuch der Staaten des Rheinischen Bundes als Wirklicher Geheimer Rat und auch noch im Königlich Sächsischen Hof- und Staatskalender von 1812 im gleichen Amt erwähnt.[2] Weiterhin ist er zu dieser Zeit auch "Commissarius" der Brandversicherungskommission unter dem dortigen Direktor Johann Wilhelm Siegmund von Zeschau, welcher auch Konferenzminister und Wirklicher Geheimer Rat war.[3]
Gutschmid wohnte 1799 in der Dresdner Altstadt im Haus 751 in der Moritzstraße,[4] 1812 dann im Haus 177 in der Hauptstraße in der Dresdner Neustadt.[5]
[Bearbeiten] Familie
Gottlieb August Freiherr von Gutschmid entstammte dem 1770 durch Kaiser Joseph II. in den erblichen Reichsfreiherrenstand erhobenen Adelsgeschlecht von Gutschmid, das im Mannesstamm erloschen ist. Stammvater der Familie ist Martin Gutschmid (1653–1720), Pfarrer in Uetz bei Paretz (heute Ketzin/Havel). Von Gutschmids Großvater war Christoph Friedrich Gutschmid (1683–1758), Pfarrer in Kahren bei Cottbus.
Gottlieb August Freiherr von Gutschmid war der Sohn des kurfürstlich-sächsischen Vizekanzlers und Geheimen Kabinettsministers, Baron Christian Gotthelf von Gutschmid (* 12. Dezember 1721 in Kahren bei Cottbus; † 30. Dezember 1798 in Dresden) und dessen Ehefrau Karoline Marie Wilhelmine geb. Müller (* 3. Januar 1733 in Knauthain bei Leipzig; † 13. Juni 1801 in Kleinwolmsdorf bei Radeberg), Tochter des kursächsischen Kammerkonsulanten, Steuerprokuratoren und Leipziger Advokats Johann Wilhelm Müller (1697–1773) und Schwester des Leipziger Bürgermeisters Carl Wilhelm Müller (1728–1801). Gottlieb August hatte noch sieben Geschwister, vier Brüder und drei Schwestern, u.a.:
- Christian Friedrich Freiherr von Gutschmid (1756–1813), Kanzler der Stiftsregierung Merseburg,
- Johann Wilhelm Freiherr von Gutschmid (1761–1830), Geheimer Finanzrat, Präsident des Geheimen Finanzkollegiums und Konferenzminister.
- Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid (1762–1812), sächsischer Generalleutnant,
- Georg Adolf Freiherr von Gutschmid († 1825), Berghauptmann und Direktor des Oberberg- und Hüttenamts in Freiberg.[6]
Gottlieb August Freiherr von Gutschmid heiratete am 8. April 1789 in Loschwitz bei Dresden Amalie Friederike Seyfried (* 12. März 1767 in Dresden; † 6. Dezember 1838 ebenda), Tochter des Dresdner Bürgermeisters Friedrich Benedikt Sigismund Seyfried (1727–1786) und dessen Ehefrau Christiane Friederike verw. Krieger geb. Krapp. Das Ehepaar von Gutschmid hatte folgende Kinder:
- Luise Wilhelmine Freiin von Gutschmid (* 5. Januar 1797 in Dresden; † 2. April 1848 ebenda) ⚭ 12. Oktober 1830 in Dresden Hermann Otto Theodor Freiherr von Gutschmid (* 22. März 1800 in Dresden; † 10. Februar 1836 ebenda), Sohn des königlich-sächsischen Generalleutnants Christoph Sigismund Freiherr von Gutschmid, königlich-sächsischer Justizrat und Cousin seiner Ehefrau.
- Agnes Caroline Freiin von Gutschmid (* 2. September 1799 in Dresden; † 5. Juni 1879 in Loschwitz bei Dresden), starb unvermählt.
- August Otto Freiherr von Gutschmid (* 27. Juni 1804 in Dresden; † 28. November 1871), studierte Jura, königlich-sächsischer Amtsadvokat in Zwickau ⚭ 13. Januar 1840 Mathilde geb. von Metzradt (1812–1867). Deren Tochter, Helene Freiin von Gutschmid (1842–1918) heiratete den Juristen Max von Koppenfels (1831–1905), späterer Amts- und Kreishauptmann.
[Bearbeiten] Quellen
- Justus Perthes: Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Freiherrlichen Häuser, 1880, Band 30, Gotha 1880, Digitalisat auf Google Books, S. 270ff.
- Till von Egidy: Die Vorfahren der Familien von Egidy und von Koppenfels, Ahnenliste für die Brüder Holm, Hans und Max von Egidy in: Studien zur Kultur und Geschichte - Band 2, Herausgeber: Lars-Arne Dannenberg und Matthias Donath, Verlag Zentrum für Kultur//Geschichte, Niederjahna 2016
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Churfürstlicher Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1788, Leipzig, Weidmanns Erben & Reich, Onlinefassung auf Google Books, S. 150
- ↑ Staats- und Adress-Handbuch der Staaten des Rheinischen Bundes für das Jahr 1811, Dr. Heinrich Schorch, Weimar 1811, Onlinefassung auf Google Books, S. 363
- ↑ Königlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Schaltjahr 1812, Leipzig, Weidmannsche Buchhandlung, Onlinefassung auf Google Books, S. 187 und 238
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, S. 175 und 1799 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1812, S. 66, SLUB
- ↑ Schlechte, Horst, „Gutschmid, Christian Gotthelf Freiherr von“, in: Neue Deutsche Biographie 7 (1966), S. 349, Onlinefassung, Genealogie Christian Gotthelf Freiherr von Gutschmid