Hansjoachim Ziem
Prof. Dr.-Ing.e.h. Hansjoachim Ziem (* 9. März 1908 in Braunschweig; † 22. April 1995 in Dresden) war ein deutscher Verkehrsingenieur und ehemaliger Professor und Ehrendoktor der Hochschule für Verkehrswesen (HfV) in Dresden.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Hansjoachim Ziem schloss Ostern 1926 sein Abitur am Gymnasium ab und ging danach zum Studium an die Technische Hochschule in Berlin-Charlottenburg, wo er am 19. Dezember 1931 sein Diplom in der Fachrichtung Maschinenbau ablegte.
Nach seinem Studium arbeitete Ziem ab Januar 1932 als Bauführer bei der Deutschen Reichsbahn. Von 1934 bis 1935 war er Assistent und Reichsbahn-Baumeister bei Reichsbahndirektion Altona bei Hamburg. Danach war er ab Dezember 1935 bis 1936 Leiter der Lokomotivabteilung im Reichsbahnausbesserungswerk (RAW) Tempelhof in Berlin. Von 1940 bis 1943 arbeitete er als Assistent im Rang eines Reichsbahnrats zuerst beim Reichsbahn-Zentralamt und nach dessen Auflösung im Reichsverkehrsministerium (RVM) in Berlin. Von 1944 bis 1945 war Ziem Amtsvorstand im Maschinenamt Erfurt.
Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Ziem Leiter der Abteilung Arbeitsvorbereitung und technischer Reichsbahn-Oberinspektor im RAW Meiningen. Dieses Amt hatte er bis 1953 inne. Nebenamtlich wurde er bereits ab dem Sommersemester 1951 Dozent an Ingenieurschule Ilmenau. Im November 1953 wurde Ziem als Hauptingenieur in der Hauptverwaltung der RAWs im Ministerium für Verkehrswesen nach Berlin befördert, wo er bis August 1954 beschäftigt war.
Am 1. September 1954 wurde Ziem zum ordentlichen Professor mit Lehrauftrag auf dem Gebiet für Schienenfahrzeuge an der Hochschule für Verkehrswesens "Friedrich List" Dresden berufen. Ab dem 1. September 1956 bis zum 31. August 1960 war Ziem zugleich Prorektor für die wissenschaftliche Aspirantur. Dabei waren seine Forschungen zu Energieverbrauchsnormen zusammen mit Professor Richard Woschni wegweisend. Ab dem 1. September 1960 bis zum 15. September 1962 war er Dekan der Fakultät für Verkehrstechnik. Danach, ab dem 1. Februar 1963 wurde er Direktor des neu geschaffenen Instituts für schienengebundene Fahrzeuge. Sein Büro befand sich in der Hettnerstraße Nummer 1 im heutigen Gerhart-Potthoff-Bau im Zimmer 4.[1] Dieses Amt übte er bis zum 31. Dezember 1968 aus.
Von 1963 bis 1968 war er zugleich Leiter der Fachrichtung Verkehrsmaschinentechnik und ab dem 11. Juli 1964 bis ebenfalls Ende 1968 der dortige Leiter des Lehrstuhls für Wagenbau und Werkstättenanlagen. Am 1. September 1965 wurde Ziem zum Professor mit Lehrstuhl für Wagenbau und Werkstättenanlagen berufen. Mit Wirkung vom 1. September 1973 wurde Ziem emeritiert. Ziem wohnte 1974 wohnte Ziem in der Kronacherstraße 14,[2] 1992 in der Michelangelostraße 4.
[Bearbeiten] Ehrungen
Hansjoachim Ziem erhielt im Laufe seiner Tätigkeit viele Ehrungen und Würdigungen. 1962 wurde er mit dem Titel "Verdienter Eisenbahner der DDR" ausgezeichnet.
An seinem 70. Geburtstag, am 9. März 1978 erhielt Ziem die Ehrendoktorwürde der Hochschule für Verkehrswesen "Friedrich List" in Anerkennung seiner hervorragenden Leistungen als Hochschullehrer und Forscher auf dem Gebiet der Schienenfahrzeugtechnik und für seine ausgezeichneten Erfolge bei der Durchsetzung seiner Forschungsergebnisse in die Praxis. Der Titel wurde durch die Fakultät für Verkehrstechnik und Naturwissenschaften beim Wissenschaftlichen Rat der HfV während eines Ehrenkolloquiums an der Sektion Fahrzeugtechnik verliehen.
[Bearbeiten] Werke (Auswahl)
Ziem veröffentlichte eine Reihe von wissenschaftlichen Abhandlungen und Büchern, u.a.:
- Beitrag zur rechnerischen Vorausbestimmung des Spurkranzverschleißes, 1957
- Gedanken zur Weiterentwicklung der planmäßigen Fahrzeugerhaltung bei der Deutschen Reichsbahn, Ministerium für Verkehrswesen der DDR, 1959
- Zur Einführung des Vollrades, Ministerium für Verkehrswesen der DDR, 1962
- Der Bogenlauf von Eisenbahnfahrzeugen, Band 3 der Schriftenreihe der Wagenwirtschaft der Deutschen Reichsbahn, Lehrmittelstelle d. Ministeriums f. Verkehrswesen, 1962
- Entwicklungstendenzen in der Fahrzeugtechnik, Verkehrswissenschaftliche Tage, HfV Dresden, 1970
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Vademecum deutscher Lehr- und Forschungsstätten, Band 5, auf Google Books
- ↑ Fernsprechbuch Deutsche Post, Bezirk Dresden, 1974, S. 249.
- Geschichte der Hochschule für Verkehrswesen „Friedrich List“ Dresden, Prof. Dr. sc.oec. Werner Gross und Prof. Dr. sc.oec. Gerhard Rehbein, Transpress Verlag für Verkehrswesen, Berlin 1989, 1. Auflage, ISBN 3-344-00324-0
- Ehrendoktoren der HfV auf tu-dresden.de, Online pdf