Hänichen

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Hänichen ist ein Ortsteil der sächsischen Gemeinde Bannewitz im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge, knapp 10 Kilometer südlich von Dresden, an der Bundesstraße B170.. Der Ort war Endpunkt der Hänichener Kohlezweigbahn, dem Vorläufer der Windbergbahn.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Geschichte

Hänichen wird erstmals in einer Urkunde bei einem Jenz von Henechin erwähnt. 1488 als Heynichen, 1590 als Hennigen und ab 1791 schließlich als Haenichen bezeichnet. 1551 gehörte es zum Rittergut Rabenau, ab 1565 war es ein Amtsdorf, zuerst des Amtes Berreuth, ab 1569 zum Amt Dippoldiswalde. 1856 gehörte es zum Gerichtsamt, ab 1875 zur Amtshauptmannschaft Dippoldiswalde. Zu DDR-Zeiten gehörte Possendorf zum Landkreis Freital im Bezirk Dresden.

1972 wurde Hänichen nach Rippien eingemeindet, 1994 nach Possendorf und 1999 nach Bannewitz.

[Bearbeiten] Einwohnerzahlen

Hänichen entwickelte sich anfangs nur langsam aus einem klassischen Platzdorf. Hatte es Mitte des 16. Jahrhunderts nur etwa 10, waren es nach dem Siebenjährigen Krieg, 1764 35 Einwohner. 1871 kletterte die Einwohnerzahl auf über 800, 1946 auf knapp 950. Heute hat Hänichen über 1.000 Einwohner.

[Bearbeiten] Lage und Verkehr

Hänichen befindet sich an der ehemaligen sächsischen Staatsstraße von Dresden in das böhmische Teplitz (heute Teplice/ Tschechische Republik) über Dippoldiswalde und Altenberg (heutige B170) sowie der Straße nach Goppeln, die weiter als Fritz-Meinhardt-Straße nach Nickern führt.

Ab dem 1. April 1857 war Hänichen Endstation der Hänichener Kohlezweigbahn. Bereits ab dem 10. Mai 1857 wurde an Sonn- und Feiertagen ein provisorischer Personenbetrieb eingeführt. Reisende stiegen für vier Groschen in die unbequemen Kohlekästen der pufferlosen und nicht gefederten Hunte und schmückten diese mit Birkenzweigen, um Ausflüge auf die "Goldene Höhe" zu unternehmen. Dieser provisorische Personenverkehr wurde nach der Übernahme durch die Königlich Sächsische Staatseisenbahnen 1872 aus Sicherheitsgründen wieder eingestellt.

Mit dem Ausbau der Windbergbahn 1907 war Hänichen wiederum für ein Jahr der Endpunkt der Bahn. Höhepunkt war das jahr 1908 mit knapp 50.000 abgefertigten Reisenden in Hänichen. Später schwankten die Zahlen zwischen 15.000 und 25.000. Der Güterverkehr spielte nur eine untergeordnete Rolle. Im Schnitt wurden in Hänichen 3.000 Tonnen Güter jährlich empfangen oder versendet, die Spitze war auch hier das Jahr 1908 mit reichlich 5.000 Tonnen.

1930 wurde der Linienbusverkehr von Possendorf nach Dresden auf der heutigen Bundesstraße B170 eingeführt, was zu einem drastischen Rückgang der Bahnreisenden führte. 1938/39 verkehrten im Winterfahrplan nur noch 4 Zugpaare vom bzw. zum Dresdner Hauptbahnhof. Die Fahrzeit betrug ca. 45 Minuten bis Dresden. Am 20. April 1951 wurde der Zugverkehr eingestellt, u.a. weil die Gleise für neue sozialistische Betriebe und für den Berliner Außenring benötigt wurden. Bereits eine Woche später waren alle Gleise bis Kleinnaundorf und die Unterwegsbahnhöfe, auch in Hänichen geschlossen. Der Bahnhof wurde noch in den 1970er Jahren der DDR als Kindergarten genutzt.

Unweit des Ortes liegt der Gohlig mit der Goldenen Höhe auf 346,3 Meter über Null. Dort befand sich seit Mitte des 19. Jahrhunderts eine Ausflugsgaststätte, die nach dem Bau der Hänichener Kohlezweigbahn und der Windbergbahn einen regen Zustrom, vor allem wegen der Aussicht auf das Dresdner Elbtal und in die Sächsische Schweiz erlebte. Die Festveranstaltung zur Eröffnung der Windbergbahn bis Hänichen am 21. Dezember 1907 fand im dortigen Ball-Etablissiment statt. Nach der Einstellung des Zugverkehrs 1951 ging der Ausflugsverkehr rapide zurück. Die Gaststätte verfiel und wurde letztlich abgetragen.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Weblinks

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