Karl Friedrich Gustav von Oppell

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Karl Friedrich Gustav von Oppell, auch Carl Friedrich Gustav von Oppell (* um 1795 in Cunnersdorf bei Pirna; † 30. April 1870 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt im Rang eines Generalmajors sowie ein ehemaliger Staats- und Kriegsminister des Königreiches Sachsen.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl Friedrich Gustav von Oppell entstammte der zum Lausitzer Uradel gehörenden Adelsfamilie von Oppel/von Oppell mit Stammsitz in Wellerswalde bei Oschatz in Sachsen,[1] die als sächsischer Adel u.a. im Neuen Grossen Siebmacher von 1857 erwähnt wird.[2] Bekannte Familienmitglieder dieser Adelsfamilie waren u.a. der kurpfälzische Kammerherr Bernhard Wilhelm von Oppel (16691738), sein Sohn, der Mitbegründer der Bergakademie in Freiberg, Friedrich Wilhelm von Oppel (17201769)[3] sowie dessen Söhne Julius Wilhelm von Oppel (17661832) und Carl Wilhelm von Oppel (17671833). Von Oppell entstammte er II. Linie der Adelsfamilie mit dem Stifter Hans-Christoph von Oppell (17331793), kursächsischer Oberhofjägermeister und Direktor der Flößerei. Weitere Familienmitglieder waren:

Von Oppell war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Oberhofjägermeisters und Kammerherrn Karl Gottlob von Oppell (* 25. August 1764 in Cunnersdorf; † 27. Mai 1847 in Dresden) und dessen 1792 geheirateter Ehefrau Christofora Friederike von Gablenz aus dem Hause Spree (* 13. Mai 1772 in Dresden; † 2. Dezember 1853 ebenda). Von Oppell hatte noch folgende Geschwister:

Karl Friedrich Gustav von Oppell heiratete am 29. Juli 1824 die Gräfin Amalie Luise von Holtzendorff (* 4. März 1798; † 1885 in Dresden), Tochter des königlich-sächsischen Kammerjunkers Christian Gottlieb Graf von Holtzendorff.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Friedrich Gustav von Oppell erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 4. Februar 1808 als Schüler eintrat. Er blieb an der Meißner Schule bis 1810. Danach begann von Oppell seinen Militärdienst in der sächsischen Armee. 1812 nahm von Oppell am Russlandfeldzug unter der Führung des französischen Kaisers Napoleon Bonaparte teil, als die sächsische Armee als Teil des französischen Heeres agierte.

Von Oppell begann seine Offizierslaufbahn im ersten Leutnantsdienstgrad als Secondé-Lieutnant im Prinz-Clemens-Dragoner-Regiment. Während des Russlandfeldzuges wurde von Oppell beim Gefecht um Kobrin gefangen genommen und war nach dem Rückzug von Napoleon eineinhalb Jahre in Kiew in Kriegsgefangenschaft. Nach der Rückkehr aus der Gefangenschaft meldete sich von Oppell wieder bei seinem Prinz-Clemens-Dragoner-Regiment. Nach den Napoleonischen Kriegen war er anfangs in den Garnisonen in Oederan und in Freiberg stationiert.

Von Oppell kam 1831 nach Dresden und ist erstmals 1832 im Adressbuch als Wirtschaftschef im königlich-sächsischen Garde-Reiter-Regiment im Rang eines Rittmeisters verzeichnet, wohnhaft in der Königsbrücker Straße.[5] 1835 zum Major befördert, wohnte er An der Elbe 40 in der Dresdner Altstadt.[6] 1839 wurde von Oppell zum Oberstleutnant befördert. Außerdem wurde zum Generalintendanten der sächsischen Armee berufen. Er wohnte zu dieser Zeit in der Georgenstraße 2.[7] Drei Jahre später, 1842 wurde von Oppell zum Oberst befördert.[8]

1846 wurde von Oppell vom sächsischen König Johann zum Generalmajor ernannt. Im Oktober desgleichen Jahres wurde er Staatsminister und als Nachfolger von Gustav von Nostitz-Wallwitz Minister des Krieges des Königreiches Sachsen.[9] Seine damalige Wohnung befand sich in der Moritzstraße 2.[10] Aufgrund seiner Funktion als Kriegsminister des Königreiches Sachsen erhielt er im gleichen Jahr auch den Ehrentitel "Excellenz". Außerdem wohnte er nun im Neustädter Gouverneurshaus, An der Brücke.[11] 1848 übergab von Oppell die Amtsgeschäfte am 16. März 1848 an seinen Schwager Albrecht Ernst Stellanus Graf von Holtzendorff, der allerdings nur wenige Wochen im Amt des sächsischen Kriegsministers war. Im gleichen Jahr zog er in das Haus 721 in der Bautzner Straße[12] Vorher unterschrieb von Oppell noch am 9. März eine Verordnung zur Aufhebung der Zensur in Sachsen.[13]

In den Wirren der Märzrevolution 1848 wurde von Oppell ab dem 14. April nochmals als Kriegsminister eingesetzt, bat aber am 26. April wieder um seine Entlassung.[14] Nach der Dresdner Mairevolution 1849 wurde von Oppell in den Ruhestand versetzt.[15][16] Karl Friedrich Gustav von Oppell wohnte zuletzt in der Ostraallee 9 im zweiten Obergeschoss,[17] wo seine Witwe anfangs weiter wohnte,[18] bevor sie zuletzt in die Trompeterstraße 10 zog.[19]

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Oppel in: Neu-vermehrtes historisch- und geographisches allgemeines Lexicon, Band 3 von Jacob Christof Iselin, 1747, S. 724
  2. GESCHLECHT von OPPELN, Auszug aus dem Bericht von Hans Leo von Oppell von 1906
  3. Matzerath, Josef, „Oppel, Friedrich Wilhelm von“, in: Neue Deutsche Biographie 19 (1998), S. 557 f. Onlinefassung
  4. Holtzendorff in: Neues preußisches Adelslexicon oder genealogische und diplomatische Nachrichten, Band 2, 1842, Leopold von Zedlitz-Neukirch, Onlineausgabe in Google Books
  5. Adressbuch Dresden 1832, SLUB Dresden, S. 178
  6. Adressbuch Dresden 1836, SLUB Dresden, S. 176
  7. Adressbuch Dresden 1840, SLUB Dresden, S. 181
  8. Adressbuch Dresden 1843, SLUB Dresden, S. 200
  9. Die Königlich Sächsische Arme auf home.comcast.net
  10. Adressbuch Dresden 1847, SLUB Dresden, S. 167
  11. Adressbuch Dresden 1848, SLUB Dresden, S. 71
  12. Adressbuch Dresden 1849, SLUB Dresden, S. 83
  13. Verordnung Sr. Majestät des Königs von Sachsen Friedrich August II., die Aufhebung der Censur betreffend auf www.documentarchiv.de
  14. Adelsprobe an der Moderne: sächsischer Adel 1763 bis 1866, Josef Matzerath, Steiner-Verlag, 2006, Onlinevorschau auf Google Books, ISBN 978-3-515-08596-0, S. 319f
  15. Adressbuch Dresden 1850, SLUB Dresden, S. 266
  16. Adressbuch Dresden 1851, SLUB Dresden, S. 96
  17. Adressbuch Dresden 1870, SLUB Dresden, S. 217
  18. Adressbuch Dresden 1871, SLUB Dresden, S. 224
  19. Adressbuch Dresden 1885, SLUB Dresden, S. 321
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