Karl Hermann von Ehrenstein

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Karl Hermann von Ehrenstein um 1895
Wappen der Adelsfamilie von Ehrenstein

Karl Hermann von Ehrenstein, auch Carl Hermann von Ehrenstein (* 19. August 1837 in Dresden; † 31. Oktober 1899 in Sibyllenort, heute Szczodre/ Polen) war ein königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als königlich-sächsischer Oberstallmeister im Rang eines Generalleutnants.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Karl Hermann von Ehrenstein entstammte der Adelsfamilie von Ehrenstein, die eine Reihe von hohen Ämtern in der sächsischen Armee und Politik inne hatte. Sein Großvater Karl August von Ehrenstein (17711831) war Kasernenkommandant in der Dresdner Antonstadt, sein Großonkel Johann Adolf Ferdinand von Ehrenstein (17691851) Kommandeur des Kadettenhauses.

Karl Hermann von Ehrenstein war der Sohn des königlich-sächsischen Staats- und Finanzministers Karl Wolf von Ehrenstein (* 27. Juli 1805 in Chemnitz; † 2. Juni 1862 in Dresden)[1] und dessen Ehefrau Luise Sophie Freiin von Uckermann-Bendeleben (* 16. Mai 1811 in Weesenstein bei Pirna; † 12. Oktober 1903 in Dresden) geboren. Seine älteren Brüder waren:

Karl Hermann von Ehrenstein heiratete am 13. April 1874 in Schönfeld Albine Auguste von Erdmannsdorff (* 22. November 1846 in Dresden; † 1. Februar 1931 in Altfranken bei Dresden), die Tochter von Heinrich Otto von Erdmannsdorff (18151888) und dessen Frau Emma. Das Paar übernachtete etliche Male im "dicken Turm" des Erdmannsdorff'schen Rittergutes in Schönfeld.[2] Das Paar hatte drei Kinder:

Karl Hermanns Witwe Auguste wohnte nach seinem Tod weiter in der gemeinsamen Wohnung.[4]

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Karl Hermann von Ehrenstein begann seine militärische Laufbahn nach dem Besuch des Gymnasiums am 1. April 1855 als Offiziersanwärter im Rang eines Portepé-Fähnrichs. Als solcher wurde er dem 1. Reiterregiment vac. „Prinz Ernst“ zugeteilt. Dieses Kavallerieregiment hatte Mitte der 1850er Jahre seinen Stab in Freiberg, später, nach dem Bau der neuen Kasernenanlagen in Großenhain und stand unter der Führung des damaligen Generalmajors Karl Konstantin Gustav von Nostitz. Von Ehrenstein erhielt im 1. Reiterregiment am 26. November 1855 sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sekondé-Lieutenant. 1860 ist von Ehrenstein erstmals im Adressbuch von Dresden als Leutnant beim 1. königlichen Reiter-Regiment verzeichnet, wohnhaft in der Wiesentorstraße.[5]

Ende 1860 wurde von Ehrenstein zum Brigadeadjutant der 1. Reiterbrigade ernannt. Diese Brigade bestand aus dem Garde- und dem 1. Reiterregiment mit Stab in Dresden. Hier diente er bei Generalmajor Freiherr Julius von Apel (* 1805 in Trautzschen bei Pegau). Zu dieser Zeit wohnte er in der Kleinen Meißner Gasse 1.[6] In der Dienststellung als Brigadeadjutant wurde von Ehrenstein am 5. September 1863 zum aggregierten (überzähligen) Oberleutnant befördert. Er blieb in dieser Funktion bis 1867. Nach dem Tod seines Vaters wohnte er in der Königstraße 1, zusammen mit seiner Mutter Emilie Sophie von Ehrenstein.[7]

Am 2. Mai 1867 erhielt von Ehrenstein seine Beförderung zum Rittmeister (anfangs 3. Klasse) mit der gleichzeitigen Versetzung zum 2. Reiterregiment mit dem Stab in Grimma. Dort wurde er Kommandeur der 3. Schwadron in Grimma und erhielt seine Rangerhöhung zum Rittmeister 2. Klasse. 1870, noch vor Ausbruch des Deutsch-Französischen Krieges wurde von Ehrenstein Adjutant des königlichen Prinzen Georg. Zu dieser Zeit wohnte von Ehrenstein in der Langen Straße 31.[8] Als Adjutant des Prinzen nahm er mit dem späteren sächsischen König auch am Krieg in Frankreich teil, wo er mit mehreren Ritterorden ausgezeichnet wurde.

1874, drei Jahre nach dem Krieg, mittlerweile im Rang eines Rittmeisters 1. Klasse, wurde von Ehrenstein zum Kommandeur der 5. Eskadron des Dresdner Garde-Reiter-Regiments ernannt. Seine Schwadron befand sich in Pirna, während die anderen Einheiten und der Stab des Gardereiterregiments in Dresden disloziert waren. Am 22. Dezember 1874 wurde von Ehrenstein unter gleichzeitiger Beförderung zum Major der Kavallerie zum etatmäßigen Stabsoffizier im Garde-Reiter-Regiment im Stab in Dresden ernannt. Kommandeur des Regiments war zu dieser Zeit Oberst von Funcke. Von Ehrenstein selbst zog aufgrund seiner neuen Dienststellung an den Unteren Kreuzweg 4.[9]

1876 begann der eigentliche Aufstieg von Ehrenstein zu einem der ranghöchsten sächsischen Militärs. In jenem Jahr wurde er einer der drei Flügeladjutanten des sächsischen Königs Albert. Von Ehrenstein wechselte erneut seine Wohnung und zog in die Hospitalstraße 8.[10] Er begleitete den sächsischen König Albert auch später in seinem Hofamt auf einer Vielzahl von dessen Reisen und erhielt selbst so viele Orden und Auszeichnungen, nicht nur aus deutschen Ländern. Am 1. April 1881 im Rang als Oberstleutnant à la suite der königlichen Adjutantur gestellt, wurde von Ehrenstein zum königlichen Vize-Oberstallmeister des sächsischen Königs ernannt. Zu dieser Zeit wohnte er in der Ostraallee 25.[11] Ein Jahr später wurde Karl Hermann von Ehrenstein vom sächsischen König Albert zu seinem Oberstallmeister ernannt.[12] Mit Wirkung vom 11. Mai 1884 wurde von Ehrenstein in Genehmigung seines Abschiedsgesuches aus dem aktiven Dienst in der sächsischen Armee, unter Fortzahlung der gesetzlichen Pension und der Erlaubnis des Tragens der Armeeuniform in der Öffentlichkeit verabschiedet. Gleichzeitig wurde ihm der Charakter als Oberst a.D. (außer Dienst) verliehen.[13]

Obwohl von Ehrenstein eigentlich nur noch sein Hofamt als Oberstallmeister ausübte, erhielt er aufgrund dieses hohen Amtes 1887 den Charakter eines Generalmajors der Kavallerie a.D., schließlich 1891 sogar noch die Rangerhöhung zum Generalleutnant der Kavallerie a.D.. Mit dieser Rangerhöhung durften von Ehrenstein und seine Ehefrau den Ehrentitel "Excellenz" führen. Von Ehrenstein hatte bis zu seinem Tod das Hofamt des königlichen Oberstallmeisters inne.[14][15] Er starb auf einer Reise des sächsischen Königs zum Schloss Sibyllenort in Schlesien. Karl Hermann von Ehrenstein wohnte zuletzt mit seiner Ehefrau in der Maximiliansallee 3 in Dresden.[16] Er wurde nach seinem Tod auf dem Trinitatisfriedhof beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Fürstlich-reußisches Zivil-Ehrenkreuz 1. Klasse
  • Großkreuz des großherzoglich-Sachsen-Weimarischen Ordens des Weißen Falken
  • Großkreuz des herzoglich-Sachsen-Ernestinischen Hausordens
  • Großkreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens
  • Großkreuz des großherzoglich-hessischen Verdienstordens Philipps des Großmüthigen
  • Großkreuz des königlich-italienischen Kronen-Ordens
  • Großkreuz des großherzoglich-toskanischen Militär-Verdienstordens
  • Großoffizierskreuz des großherzoglich-toskanischen Zivil-Verdienstordens
  • Großkreuz des herzoglich-anhaltischen Ordens Albrecht des Bären
  • Herzoglich-amhaltische Jubiläumsmedaille
  • Königlich-preußischer Kronenorden 1. Klasse (Großkreuz)
  • Goldener Stern zum Großkreuz des königlich-sächsischen Albrechtsordens
  • Großkreuz des großherzoglich-mecklenburgischen Greifenordens
  • Kaiserlich-österreichische Eiserne Krone 1. Klasse
  • Kaiserlich-russischer St.-Annen-Orden 1. Klasse (Großkreuz)
  • Ehrenkreuz 1 Klasse des fürstlich-Schaumburg-Lippischen Hausordens

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Er ist letztmalig im Adressbuch von Dresden 1862 aufgeführt. Im Adressbuch von Dresden 1863 steht, dass seine Witwe nun in der Königstraße 1, zusammen mit dem gemeinsamen Sohn Karl Hermann von Ehrenstein lebt.
  2. Geschichte von Erdmannsdorff auf www.schloss-schoenfeld.de
  3. [https://www.archivinformationssystem.at/detail.aspx?ID=4364185 Datensatz im Österreichischen Staatsarchiv
  4. Adressbuch Dresden 1900, SLUB Dresden, S. 105
  5. Adressbuch Dresden 1860, SLUB Dresden, S. 36
  6. Adressbuch Dresden 1861, SLUB Dresden, S. 37
  7. Adressbuch Dresden 1864, SLUB Dresden, S. 44
  8. Adressbuch Dresden 1870, SLUB Dresden, S. 55
  9. Adressbuch Dresden 1876, SLUB Dresden, S. 70
  10. Adressbuch Dresden 1877, SLUB Dresden, S. 71
  11. Adressbuch Dresden 1882, SLUB Dresden, S. 71
  12. Adressbuch Dresden 1883, SLUB Dresden, S. 68
  13. Adressbuch Dresden 1885, SLUB Dresden, S. 76
  14. Adressbuch Dresden 1888, SLUB Dresden, S. 92
  15. Adressbuch Dresden 1892, SLUB Dresden, S. 111
  16. Adressbuch Dresden 1899, SLUB Dresden, S. 100
  17. Hof- und Staatshandbuch des Königreichs Bayern, 1890, Digitalisat auf Google Books, S. 85
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