Minna Körner
Anna Maria Jakobine (genannt "Minna") Körner (* 11. März 1762 in Nürnberg; † 20. August 1843 in Berlin [1]) war die Tochter des Leipziger Kupferstechers Stock, Ehefrau von Christian Gottfried Körner und Mutter von Theodor Körner und Emma Körner.
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[Bearbeiten] Familie und Leben
"Minna" Stock wurde als zweite Tochter von Johann Michael Stock (* 1737 in Nürnberg; † 30. Januar 1773 in Leipzig) und dessen Ehefrau Marie Helene, geb. Schwabe, verw. Endner (* 1733; † 16. Januar 1782 in Leipzig [2]) geboren. Ihre ältere Schwester war Dora Stock (* 6. März 1759 in Nürnberg; † 30. Mai 1832 in Berlin), eine bekannte deutsche Malerin.
Etwa 1764 zog die Familie Stock von Nürnberg nach Leipzig, wo der Vater als Kupferstecher sein Geld verdiente. Seine angefertigten Bildnisse waren hauptsächlich Aufträge von Buchhändlern. Von 1784, nach dem Tod beider Elternteile, ist ein Brief erhalten, den sie zusammen mit ihrer Schwester Dora, deren Verlobten Ludwig Ferdinand Huber sowie Christian Gottfried Körner an Friedrich Schiller nach Mannheim sandte. Wie ihre Schwester so beschäftigte sich auch Minna Stock mit der Malerei.
Minna Stock heiratete am 7. August 1785 ihren Verlobten Christian Gottfried Körner und zog zusammen mit ihrem Ehemann sowie ihrer Schwester und deren Verlobten Huber nach Dresden. Die Körners besaßen zwei Häuser, eines Am Kohlmarkt, später Körnerstraße 7, und eines am Wilhelmplatz. Im Haus am Kohlmarkt kam ihr Sohn, der spätere Dichter und Freiheitskämpfer Theodor Körner, 1791 zur Welt. Hier waren Schiller und Mozart zu Gast. Ihre Tochter, die spätere Malerin Emma Körner, kam im anderen Haus am Wilhelmplatz zur Welt. Später (1801-15) hatten sie ein Haus Moritzstraße 10 und dazu das Weinbergshaus in Loschwitz.
Zu ihren Gästen zählten Johann Christoph Adelung, Johann Gottlieb Naumann, Ferdinando Paër, Anton Graff, Graf Einsiedel, Johann Wolfgang von Goethe, Heinrich von Kleist, die beiden Humboldt, Ernst Moritz Arndt, Freiherr von Stein, Adam Oehlenschläger, Anna Amalia von Weimar, Elisa von der Recke und ihre Schwester, die Herzogin von Kurland. Körners Haus wurde von den Hof- und Beamtenkreisen gemieden.
1786 kam das erste Kind von Minna und Christian Gottfried in Dresden zur Welt, Johann Edward Körner. Leider verstarb der Junge früh. Am 19. April 1788 wurde das zweite Kind des Ehepaares, Emma Sophia Körner in der sächsischen Hauptstadt geboren. Schließlich folgte am 23. September 1791, ebenfalls in Dresden Carl Theodor Körner.
Als Theodor Körner am 26. August 1813 bei einem Angriff der Lützower Jäger von einer Kugel getroffen und getötet wurde, traf der Tod des Sohnes das Ehepaar und vor allem Minna hart. Am schwersten zu leiden hatte jedoch Emma Körner, die sich von dem Verlust des Bruders nicht mehr erholte und etwa anderthalb Jahre später am 15. März 1815, krank am Herzen starb.[3]
Nachdem all ihre Kinder verstorben waren, zog 1815 das Ehepaar Körner zusammen mit Dora Stock aus politischen Gründen nach Berlin, wo Minna Körner letztlich 1843 verstarb. Ihrem letzten Wunsch entsprechend wurde Minna Körner im mecklenburgischen Wöbbelin bei Gadebusch im Familiengrab des Sohnes, der Tochter und des bereits 1831 verstorbenen Ehemannes beigesetzt.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Lebendaten von Minna Körner auf www.familysearch.org, abgerufen am 26. Mai 2012
- ↑ Lebendaten von Helene Schwabe auf www.familysearch.org, abgerufen am 26. Mai 2012
- ↑ Bunte Bilder aus dem Sachsenlande, herausgegeben vom Sächs. Pestalozzi-Verein, II. Band, 2. Auflage, Leipzig 1895, S. 58
[Bearbeiten] Literatur
- KUMMER, Friedrich, Dresden und seine Theaterwelt, Dresden 1938
- GROSSE FRAUEN der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild, Klagenfurt 1987
- JÄCKEL, Günter: Dresden zur Goethezeit. Die Elbestadt von 1760 bis 1815, Berlin 1988
- Bunte Bilder aus dem Sachsenlande, herausgegeben vom Sächs. Pestalozzi-Verein, II. Band, 2. Auflage, Leipzig 1895
- Dorothea Stock auf Wikisource aus Füßli, Allgem. Künstlerlexikon Th. 2, Abschn. VIII, S. 1744 f.
- Georg Beutel: Bildnisse hervorragender Dresdner aus fünf Jahrhunderten. Verlag Heinrich, Dresden 1908.
[Bearbeiten] Weblinks
- Bildnis der Minna Körner der Deutschen Fotothek auf www. bildindex.de
- Anna Maria Jacobine Körner auf www.luise-berlin.de