Paul Sinkwitz

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Wohnhaus in der Gartenstadt Hellerau,
links mit großen Atelierfenstern

Paul Sinkwitz (* 29. März 1899 in Ebersbach; † 15. Juli 1981 in Bad Tölz) zählte zu den bedeutendsten Vertretern der Werkkunst und war ein sehr vielseitiger Maler und Grafiker.

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Sinkwitz lernte in seiner Oberlausitzer Heimat früh das harte Leben der Weber kennen. Hier wurde seine tiefe Frömmigkeit geprägt, im Ersten Weltkrieg seine pazifistische Grundhaltung. Nach dem Krieg studierte er in Leipzig und an der Kunstgewerbeakademie Dresden u. a. bei Arno Drescher und Georg Erler. Ab 1922 lebte er auf Einladung von Karl Schmidt für mehr als 30 Jahre in der Gartenstadt Hellerau, ab 1929 in einem von Fritz Steudtner im Stil der Neuen Sachlichkeit erbauten Holzhaus, Grüne Telle 6.[1] Im Bund Deutscher Gebrauchsgraphiker arbeitete Sinkwitz in der Dresdner Sektion unter Bruno Gimpel mit. Ihr gehörten u. a. auch Arno Drescher, Friedrich Kurt Fiedler, Dore Mönkemeyer-Corty und Willy Petzold an. Von 1924 bis 1929 studierte Sinkwitz an der Kunstakademie Dresden bei Ferdinand Dorsch, Max Feldbauer, Georg Lührig sowie als Meisterschüler des bedeutenden Impressionisten Robert Sterl. Für seine ausgezeichneten Studienleistungen erhielt er ein Ehrenzeugnis und ein Reisestipendium. Sinkwitz schuf das Plakat zur Jahresschau Deutscher Arbeit 1929.[2]

Sinkwitz wurde 1930 zusammen mit Eva Schulze-Knabe mit dem Kunstpreis der Stadt Dresden ausgezeichnet. Ab 1931 lehrte er an der Staatlichen Akademie für Kunstgewerbe, der früheren Kunstgewerbeschule, in der Allgemeinen Abteilung und der Abendabteilung, ab 1940 an der Staatlichen Kunsthochschule bis zur Einberufung zum Kriegsdienst als Dozent für Schriftgestaltung. Von ihm stammen die Schriftfonts Sinkwitz-Gotisch und Sinkwitz-Bastard.[3]

Sinkwitz galt als politisch unbelehrbar und widersetzte sich dem nationalsozialistischen Rassenwahn. Das Atelier an der Kunsthochschule fiel den Luftangriffen der Nacht des 13. Februar 1945 zum Opfer. Sein erstes Plakat nach dem Zweiten Weltkrieg widmete er Käthe Kollwitz. Mit einem weiteren Plakat unterstützte er die Evangelisch-Lutherische Landeskirche Sachsens bei einer Spendenaktion zum Wiederaufbau der Frauenkirche. 1947 wurde er Mitglied der Künstlergruppe Das Ufer. Sinkwitz übersiedelte 1955 nach Stuttgart, wo er wegen Benachteiligung in der Zeit des Faschismus rückwirkend ab 1942 zum Professor berufen wurde. In einer seiner letzten Schriften würdigte 1965 der bedeutende Kunsthistoriker Eberhard Hempel Sinkwitz' Schaffen.[4]

Die Werke von Sinkwitz werden z. B. im Kupferstich-Kabinett, im Stadtmuseum sowie in der Galerie Neue Meister (Lesendes Mädchen) aufbewahrt. Für die Diakonissenhauskirche hatte er 1929 das Wandbild Abendmahl geschaffen und er beteiligte sich auch noch nach seiner Übersiedelung in die Bundesrepublik von 1961 bis 1972 mit dem Altarbild und fünf Glasfenstern am Wiederaufbau. 1980 wurde sein Lebenswerk mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande gewürdigt.[5]

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Christina Manthey, "HELLERAUER KÜNSTLER" – GESTERN UND HEUTE: PAUL SINKWITZ, in: Mitteilungen für Hellerau, 63. Ausgabe, Mai 2005, S. 5-6
  2. 8. Ausstellung Reisen und Wandern, Paul Sinkwitz Entwerfer
  3. Schriftfonts
  4. Wolfgang Krönig: Paul Sinkwitz:
  5. Paul Sinkwitz - Lithograph, in: Löbauer Stadtjournal, Ausgabe 08 / 09, S. 14

[Bearbeiten] Weblinks

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