Zellescher Weg
Der Zellesche Weg reicht heute vom Fritz-Foerster-Platz entlang vieler Bauten der TU Dresden bis zur Teplitzer Straße. Er ist einer der ältesten Wege Dresdens und diente einstmals den Mönchen des Klosters Altzelle als kostengünstige Wegstrecke zum Klosterhof Leubniz. Die Straße bildet die Grenze zwischen den Stadtteilen Südvorstadt und Räcknitz/Zschertnitz.
[Bearbeiten] Geschichte
Über die Geschichte des Weges weiß der Heimatforscher Adolf Hantzsch[1] Folgendes zu berichten: „Dem 1162 bei Nossen gegründeten Zisterzienserklosters Altzelle gehörte das Dorf Leubnitz bei Dresden. Um auf der Fahrt dahin von städtischen Abgaben befreit zu bleiben, berührten die Mönche das Stadtgebiet nicht, sondern benutzten von der alten Weißeritzbrücke im Dorfe Löbtau aus den Weg, der sich südlich von der Stadt unterhalb der Dörfer Plauen, Räcknitz und Zschertnitz bis Leubnitz hinzog. Im Volksmund hat er von jeher der Zellesche Weg geheißen, aber erst 1870 wurde vom Stadtrat bestimmt, auch behördlich diesen Namen anzuerkennen. Inzwischen war der Weg auf der Strecke westlich der Zwickauer Straße als öffentlicher Weg eingezogen worden; an seine Stelle trat 1881 die Nossener Straße. Zwei Jahre später stellte man den zwischen der Zwickauer und der Hohen Straße gelegenen Teil des Weges als breite Straße her, führte diese in gerader Richtung bis zur Bergstraße fort und benannte sie Zellesche Straße, während der alte Weg bei der Hohen Straße rechts abzweigend bis zur Bergstraße zunächst noch bestehen blieb, bis mit der Anlegung der Eisenstuckstraße und der Nürnberger Straße auch dieses verschwand. 1905 galt die Bezeichnung Zellescher Weg nur noch für das Stück, das von der Bergstraße beim Sedanplatz aus durch die Felder (!) nach der Mockritzer Straße und weiter bis nach Leubnitz führt“.
Ab den 1950er Jahren begann die Bebauung mit Gebäuden zur Erweiterung der TH Dresden und insbesondere nach der Wende mit Neubauten für die TU Dresden. Bis zu ihrer Einstellung am 15. August 1974 verkehrte die O-Bus-Linie C (später als Linie 61) von Löbtau bis Gruna.
[Bearbeiten] Adressen (Auswahl)
- Ecke Bergstraße Nr. 51: Neue Mensa mit dem Klub Neue Mensa
- Nr. 1 (?)/Ecke Einsteinstraße: CUBE – weltweit erstes Haus aus Carbonbeton; Projekt der TU Dresden; Bau 2021/2022; Richtfest am 3. Februar 2022
- Nr. 12–14: seit 1961 Willers-Bau* (Mathematik); Friedrich Adolf Willers
- Nr. 16: Trefftz-Bau* (1994 benannt, zuvor zu Willers-Bau); Erich Trefftz
- Nr. 17: drepunct-Gebäude: Institut für Sächsische Geschichte und Volkskunde e. V. (ISGV), Bereichsbibliothek, Mensa Siedepunkt
- Nr. 18: Sächsische Landes- und Universitätsbibliothek Dresden, errichtet 1999 bis 2003; zuvor Sportplatz mit baumbestandenen Wällen drumherum
- Nr. 19: seit 1961 Andreas-Schubert-Bau* (ehemals Kerntechnik, heute Physik, Biologie und Psychologie); Johann Andreas Schubert
- Nr. 22a: seit 1985 Mohr-Bau nebst Otto-Mohr-Labor (Bauingenieurwesen); Christian Otto Mohr
- Nr. 24: Institut für Holztechnologie Dresden gGmbH
- Nr. 33: ehem. Wohnung Friedrich Wilhelm Neuffer, Bauingenieur und Professor an der TH Dresden[2]
- Nr. 34: Alcibiades Seraidaris, griechischer Rohtabakhändler
- Ecke Schinkelstraße: am 10. Juli 1973 sogenannte Großraumverkaufsstelle in einem früheren TU-Gebäude eröffnet. Sie gehörte zur Konsumgenossenschaft. Der Flachbau mit 220 Quadratmetern Verkaufsfläche sollte als Übergangslösung dienen, bis die neue Kaufhalle am Berghof Zschertnitz fertiggestellt ist.[3]
- Nr. 40: seit 1953 Drude-Bau (Institut für Hydrobiologie); Carl Oscar Drude
- Nr. 41, 41a, 41b, 41c und 41d: Studentenwohnheime*; errichtet 1950 (41, 41a) und 1951 (41b–d) als Wohnheime für die Arbeiter- und Bauernfakultät; Entwurf: TH-Architektur-Prof. Heinrich Rettig (1900–1974); an den fünf Giebeln jeweils Kunstwerke: Schmied und Bäuerin (Lochstein, 1950) sowie drei Sgraffiti von Eva Schulze-Knabe (1951); zwischen 1996 und 2011 Gebäudesanierung unter Beibehaltung der äußeren Hülle und Restaurierung der Kunstwerke (zunächst Häuser 41a, 41b, 41, nach mehrjähriger Pause 41 c und d)[4]; Nr. 41d Kinderkrippe „Miniforscher“ am Zelleschen Weg (70 Plätze, Träger: Studentenwerk Dresden); Studentenclub DC
(* als Kulturdenkmale ausgewiesen)
Am Willers-Bau wurde 1956 eine astronomische Uhr angebracht. Im Innenhof des Gebäudes steht auf einem Sockel eine Sonnenuhr.
Vor dem Andreas-Schubert-Bau wurde 1997 eine Brunnenanlage neu gestaltet. In dem kleinen Teich befindet sich der Kranichbrunnen, der 1957 von Werner Scheffel geschaffen wurde. Neben der Brunnenanlage steht eine Eiche. Sie wurde 1996 aus Anlass des 60. Geburtstags des Botanikers Prof. Dr. Werner Hempel (1936–2012) gepflanzt. Laut der angebrachten Erinnerungstafel handelt es sich um eine Stiel-Eiche.
[Bearbeiten] Siehe auch
[Bearbeiten] Weblinks
- Zellescher Weg auf dresdner-stadtteile.de
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Zellescher Weg (Dresden)“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Brunnen und Wasserspiele in Dresden“
- Die deutschsprachige Wikipedia zum Thema „Liste der Gedenkbäume in Dresden“
[Bearbeiten] Quellen
- ↑ Adolf Hantzsch: Namenbuch der Straßen und Plätze Dresdens. Baensch, Dresden 1905.
Schriftenreihe Mitteilungen des Vereins für Geschichte Dresdens, 17/18., S. 161 - ↑ Adressbuch von 1937
- ↑ Für jeden guten Einkauf. In: SZ 11.7.1973
- ↑ Infotafel am Zugang zum Gelände, Informationen vom Studentenwerk Dresden und von Architektengemeinschaft Zimmermann Dresden, 4.9.2013
[Bearbeiten] Kunstobjekte
TU - Uhren am Willers-Bau
Sonnenuhr im Innenhof des Willers-Baus
Kranichbrunnen vor dem Andreas-Schubert-Bau
Jubiläumseiche für Prof. Werner Hempel vor dem Andreas-Schubert-Bau
Jubiläumseiche für Prof. Werner Hempel vor dem Andreas-Schubert-Bau - Tafel