Adolf Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen

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Wappen der Adelsfamilie von Ziegler und Klipphausen

Adolf Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen, vollständiger Name August Adolph Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen (* 12. September 1776 auf dem Rittergut Malsitz bei Bautzen; † 1. Juli 1836 in Dresden) war ein anfangs kurfürstlich-sächsischer, später königlich-sächsischer Offizier und General, zuletzt als königlicher Generaladjutant im Rang eines Generalleutnants der Kavallerie.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Adolf Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen entstammte aus einem der Markgrafschaft Meißen stammenden alten Geschlecht, das noch 1372 unter den Bürgern von Dresden genannt wird. Das Geschlecht hatte in dieser Zeit das meißnische Münzmeisteramt inne und trat in der Folge begütert in den Landadel über. Die Stammreihe der Ziegler beginnt mit dem Ratsherrn zu Dresden, Wigand Ziegler († 1348) der 1324 erstmals urkundlich erwähnt wurde. Der Beiname „von Klipphausen“ entlehnt sich dem gleichnamigen Schloss, das der Stiftshauptmann Hieronymus Ziegler († 1553) auf seinem Besitz Klein-Röhrsdorf bei Meißen 1528 für sich erbauen ließ. Der Kammerherr und barocke Bauherr Joachim Sigismund von Ziegler und Klipphausen (16601734) war ein Verwandter aus dem oberlausitzischen Stamm.

Auch der sächsische Generalleutnant Carl Gottlob von Ziegler und Klipphausen (16501715) war ein Verwandter von ihm aus seinem Cunewalder Ast der Familie. Von Ziegler und Klipphausens Urgroßvater war Friedrich Adolf von Ziegler und Klipphausen auf Nieder-Cunewalde, Wurschen und Nechern (16581707), sein Großvater Gottlob Ehrenreich von Ziegler und Klipphausen auf Nieder-Cunewalde, Malsitz und Luttowitz (16961757).

Von Ziegler und Klipphausen das jüngste Kind und der zweite Sohn von Friedrich Wilhelm von Ziegler und Klipphausen auf Nieder-Cunewalde, Malsitz und Luttowitz (* 24. Januar 1723; † 24. April 1792 in Malsitz) und dessen erster Ehefrau Anna Elisabeth geb. Bömschen. Sein Vater war ein in den Ruhestand versetzter kursächsischer Major und in zweiter Ehe seit 1781 mit Johanna Elisabeth geb. Jentsch verheiratet. Von Ziegler und Klipphausen hatte noch zwei verheiratete ältere Schwestern und einen älteren Bruder:

Von Ziegler und Klipphausen heiratete am 8. Februar 1813 in Dresden Ottonie Wilhelmine Julie geb. von Gablenz aus dem Hause Kroppen (* 11. Februar 1793 in Kroppen; † 25. März 1825 in Dresden). Seine Ehefrau starb im Kindsbett nach der Geburt ihres jüngsten Sohnes. Das Ehepaar hatte fünf überlebende Kinder, darunter zwei verheiratete Töchter:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Getauft am 15. September 1776 in Bautzen, erhielt von Ziegler und Klipphausen seine erste Schulbildung im elterlichen Haus. 1790, mit 14 Jahren trat er als Kadett in die sächsische Armee, in das damalige von Gersdorffsche Leichte Reiter-Regiment (ab 1804 Reiterregiment "Prinz Johann" mit dem späteren König als Chef) ein. 1791, im Alter von nur 15 Jahren erhielt er erst seine Ernennung zum Unteroffizier und noch im gleichen Jahr sein Offizierspatent im ersten Leutnantsdienstgrad als Sous-Lieutenant. Nachdem bereits im Ersten Koalitionskrieg 1792 ein sächsisches Kontingent für die deutsche Reichsarmee gegen Frankreich mobil gemacht wurde, nahm von Ziegler und Klipphausen als junger Leutnant 1793 bei der Schlacht bei Kaiserslautern teil. 1795 kehrte er mit der sächsischen Armee zurück in die Heimat.

Am 30. Juli 1801 wurde von Ziegler und Klipphausen zum Premier-Lieutenant befördert. 1806 nahm von Ziegler und Klipphausen mit der sächsischen Armee an der Seite von Preußen an der Schlacht bei Jena und Auerstedt teil, die Napoleon Bonaparte mit der Großen Armee gewann und in dessen Folge Sachsen dem Rheinbund beitrat sowie zum Königreich erhoben wurde. 1807 diente von Ziegler und Klipphausen im Regiment "Prinz Johann Chevauslegers", dessen Schwadronen in Mühlberg, Kemberg, Schmiedeberg und Düben disloziert waren. Am 9. März 1808 wurde von Ziegler und Klipphausen zum Capitain (Rittmeister) befördert und zum Kommandeur einer Schwadron im Regiment "Prinz Johann Chevauslegers" ernannt. 1809 nahm er als solcher an der Schlacht bei Wagram teil und wurde ...wegen Bravour in der Schlacht... am 4. August 1809 mit dem höchsten militärischen Orden des Königreiches Sachsen, dem Militär-St.-Heinrichs-Orden ausgezeichnet.[1]

Am 22. März 1810 zum Major befördert, war er spätestens 1812 Kommandeur einer Eskadron beim Regiment "Prinz Albrecht Chevauslegers", dessen Einheiten in Lübben, Lübbenau und Luckau stationiert waren. Als solcher nahm er im gleichen Jahr an Napoleons Russlandfeldzug teil, die für das mit Frankreich verbündete Königreich Sachsen eine herbe Niederlage darstellte. Am 25. Januar 1813 wurde von Ziegler und Klipphausen unter gleichzeitiger Beförderung zum Obrist-Lieutenant (Oberstleutnant) zum königlichen Flügeladjutant des sächsischen Königs Friedrich August der Gerechte ernannt. Bereits knapp vier Monate später, am 20. Mai 1813 wurde von Ziegler und Klipphausen zum Oberst befördert und vom sächsischen König zum königlichen Generaladjutant ernannt.

1815 nach der Rückkehr des sächsischen Königs aus der preußischen Gefangenschaft blieb von Ziegler und Klipphausen in seiner Dienststellung als königlicher Generaladjutantadjutant. Im gleichen Jahr kam er nach Dresden, wo er anfangs mit seiner Familie im Haus 364 in der Schössergasse wohnte,[2] ab 1819 dann im Haus 35 in der Seegasse.[3] 1821 zog er in das Haus 304 in der Kleinen Brüdergasse.[4] Weiter als Generaladjutant tätig, wurde von Ziegler und Klipphausen am 2. Januar 1823 zum Generalmajor ernannt, am 8. Oktober 1830 dann schließlich zum Generalleutnant befördert. Aufgrund dieses Dienstranges durfte er den Ehrentitel "Exzellenz" tragen. Von Ziegler und Klipphausen blieb bis zu seinem Tod königlicher Generaladjutant. Er wohnte zuletzt im Haus 34 in der Seegasse, wohin er 1828 gezogen war.[5][6]

Von Ziegler und Klipphausen war interimistischer Oberstallmeister auf Malsitz und Lutowitz bei Budissin. Er wurde am 4. Juli 1836 im Erbbegräbnis in Cunewalde beerdigt.

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Oberst a.D. Georg Richter: Der Königlich Sächsische Militär-St.-Heinrichs-Orden 1736–1918, Ein Ehrenblatt der Sächsischen Armee, Göppingen 1937, S. 39ff.
  2. Dresdner Adress-Kalender 1816, S. 78, SLUB
  3. Dresdner Adress-Kalender 1819, S. 83, SLUB
  4. Dresdner Adress-Kalender 1822, S. 89, SLUB
  5. Dresdner Adress-Kalender 1829, S. 89, SLUB
  6. Dresdner Adress-Kalender 1836, S. 288, SLUB
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