August Sigismund Manitius
August Sigismund Manitius, auch August Siegesmund Manitius (* 20. Januar 1792 in Skäßchen bei Großenhain; † 12. August 1861 in Dresden) war ein sächsischer Lehrer und ehemaliger Direktor des Freimaurer-Instituts in Dresden-Friedrichstadt.
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[Bearbeiten] Familie
August Sigismund Manitius stammt aus der bis ins 16. Jahrhundert zurück verfolgbaren Bürgerfamilie, die ursprünglich aus der Oberlausitz kam und den Namen Manitz trug. Er war der älteste Sohn des evangelisch-lutherischen Pfarrers zu Skäßchen, Gottlob August Manitius (* 16. Juli 1761 in Skäßchen; † 9. März 1834 ebenda) und dessen am 26. November 1790 in Dresden geheirateter erster Ehefrau Friederike Amalie Schmid (* 18. August 1769 in Dresden; † 24. Juni 1817 in Skäßchen), Tochter des kursächsischen General-Akzise-Inspektors und Advokats (Rechtsanwalts), Johann Sigismund Schmid. August Sigismund Manitius hatte noch fünf Geschwister:
- Christiane Eleonore Amalie (* 29. November 1794 in Skäßchen; † 13. Juni 1841 im Krankenhaus auf Schloss Hubertusburg),
- Friedrich Moritz Wilhelm (* 22. August 1796; † 15. Februar 1836 in Dresden), Kaufmann,
- August Christlieb Wilhelm (* 8. März 1799 in Skäßchen; † 16. November 1882 in Dresden), Gymnasiallehrer und Subrektor am Lyzeum in Annaberg, Pfarrer in Wolkenstein,
- Karl August (* 10. Oktober 1801 in Skäßchen; † 26. Juli 1854), Bibliothekar an der königlichen Bibliothek in Dresden, Dichter und Philosoph,
- Heinrich August (* 3. November 1804 in Skäßchen; † 29. März 1883 in Dresden), Lehrer an der Kreuzschule in Dresden.
August Sigismund Manitius heiratete am 14. September 1824 in Belzig Christiane Wilhelmine am Ende (* 11. September 1797 in Bitterfeld; † 16. Juni 1885 in Dresden), Tochter des Kreissteuereinnehmers zu Mühlberg, Johann Gottlob am Ende. Sie wohnte nach dem Tod ihres Ehemannes erst in der Sophienstraße 7,[1] später bei ihrem jüngsten Sohn am Schützenplatz 4b in Dresden.[2] Das Paar hatte sechs Kinder:
- Gottlob August (* 15. August 1825 in Dresden; † 7. August 1894 ebenda), später Apotheker, u.a. in der Dresdner Engel- und Mohrenapotheke, später in Königstein und ab 1867 in der Hofapotheke zu Dresden, starb unverheiratet.
- Juliane Friederike Wilhelmine (* 10. März 1827 in Dresden; † nach 1903), verheiratet mit Moritz Engel, Rechtsanwalt und Standesbeamten zu Dresden.
- Hanna Luise Wilhelmine (* 26. Februar 1829 in Dresden; † 12. November 1899 ebenda), wohnte bei ihrem Bruder [3], starb unverheiratet.
- Karl August Reinhold (* 23. Mai 1831 in Dresden; † 23. März 1896 in Leipzig), später Buchhalter und Buchhändler in verschiedenen Städten, heiratete zwei Mal, u.a. 1874 seine Cousine Aida Clara Manitius (1836–1874), Tochter des ehemaligen Gymnasiallehrers und Subrektors zu Annaberg, August Christlieb Wilhelm Manitius (1799–1882, s.o.). Reinhold wohnte in der Landhausstraße 3.[4]
- Heinrich August Emil (* 22. Oktober 1833 in Dresden; † 1. Februar 1906 ebenda)[5], seit 1880 Inspektor der Kasernenbauten in der Albertstadt, später Beamter der Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen und im Statistischen Amt der Stadt Dresden, heiratete zwei Mal.
- Friedrich August Clemens (* 4. März 1836 in Dresden, † 30. September 1874 ebenda), seit 1864 Assessor beim Rat zu Dresden, wohnte zusammen mit seiner Mutter und Schwester [6], starb unverheiratet.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
August Sigismund Manitius erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er am 16. April 1807 als Schüler eintrat. Sein Reifezeugnis erhielt er mit dem Abgang von der Meißner Schule im November 1812. Danach absolvierte er ein Studium an der Universität in Wittenberg. Von dort wechselte er 1813 an die Universität nach Leipzig, wo er 1816 sein Studium beendete. Anschließend wurde Manitius Lehrer am Richterschen Privatinstitut Leipzig. Von 1819 bis September 1824 arbeitete er als erster Lehrer an der Oberen Mädchenschule in Belzig.
Am 2. Oktober 1824 wurde August Sigismund Manitius zum Direktor des Freimaurer-Instituts in Dresden berufen. Er zog dabei in die Dresdner Friedrichstadt in das Haus 103 in der dortigen Prießnitzstraße.[7] 1831 ist er zudem im Freimaurer-Institut auch als 1. Lehrer verzeichnet.[8] 1839 zog er in die Wachsbleichstraße 13.[9] Am 20. Juni 1856 wurde Manitius als Director emer. (emeritierter Direktor) pensioniert. Nach seiner Versetzung in den Ruhestand zog er mit seiner Frau in die Seminarstraße 6.[10]
Die Manitiusstraße in Dresden wurde nach ihm benannt.
[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)
- 1860: Die Festung Königstein im Königreiche Sachsen, nach d. vorh. Hilfsquellen geogr., naturgesch., gesch., topogr. u. statist. beschrieben ...
[Bearbeiten] Quellen
- Genealogisches Handbuch Bürgerlicher Familien, 10. Band, Bernhard Koerner, Verlag W.C. Bruer, Berlin, 1903
- August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 425
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Dresden 1862, S. 164, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1868, S. 202, SLUB
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 178 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 178 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Batschauer & Oehmichen Ahnenforschung
- ↑ Adreß- und Geschäftshandbuch der Königlichen Haupt- und Residenzstadt Dresden für das Jahr 1868, Seite 178 auf adressbuecher.genealogy.net
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1826, S. 125, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Kalender 1831, S. 170, SLUB
- ↑ Dresdner Adress-Handbuch 1840, S. 165, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1857, S. 148, SLUB
[Bearbeiten] Weblinks
- Manitius, August Siegesmund im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Datensatz im Kalliope-Verbund
- Grabstätte Manitius auf dem Inneren Matthäusfriedhof, Dresden-Friedrichstadt, Grabskulptur von Andreas Ullrich
- Grabstätte Manitius auf dem Inneren Matthäusfriedhof, Dresden-Friedrichstadt, Grabskulptur von Andreas Ullrich
- Manitius auf Genwiki: Belzig/Pfarrer