Carl Conrad Rüger
Carl Conrad Rüger, auch Karl Konrad Rüger (* 20. Januar 1748 in Dresden; † 25. September 1807 ebenda)[1][2] war ein sächsischer Beamter und Gelehrter, zuletzt als königlich-sächsischer Regierungssekretär. Er war außerdem ein seinerzeit bekannter deutscher Numismatiker und besaß eine große Privatbibliothek inklusive zahlreicher Urkunden und Landkarten.
[Bearbeiten] Familie
Carl Conrad Rüger entstammte dem sächsischen Stamm der Familie Rüger mit dem Stammvater Egidius Rüger (1553–1610) aus Equarhofen bei Uffenheim (Bayern), seit 1576 evangelisch-lutherischer Pfarrer in Waldmannshofen (Bayern). Rügers Urgroßvater war der kursächsische Geheime Kammerschreiber sowie königlich-polnische Schatzmeister Conrad Rüger (1667–1735). Rügers Großvater war der kursächsische Geheimen Kabinettssekretär und Inspektors des Dresdner Münzkabinetts, Moritz Conrad Rüger (1703–1740).
Carl Conrad Rüger war der Sohn des kursächsischen Ordinarius in der Ober-Rechnungs-Deputation in Dresden,[3] Friedrich Conrad Rüger (* 3. Dezember 1715 in Beicha, heute zu Mochern bei Döbeln; † 8. Mai 1773 in Dresden),[4][5] und dessen am 6. April 1744 geheirateter Ehefrau Johanna Concordia geb. Weinhold (* 1718 in Dresden; † 10. Mai 1780 ebenda),[6] Tochter des kurfürstlich-sächsischen Stück- und Glockengießers zu Dresden, Michael Weinhold (1663–1732). Rüger hatte noch zwei ältere Geschwister:
- Johann Friedrich Conrad Rüger (* 21. Dezember 1746 in Dresden; † 1747),
- Rachel Concordie Rüger (* 20. Dezember 1750 in Dresden).[7]
Carl Conrad Rüger war mit Friederike Caroline geb. Grabner (* 24. März 1749 in Dresden; † 30. März 1823 ebenda) verheiratet. Das Paar hatte folgende Kinder:
- Friedrich Carl Conrad Rüger (1781–1800), starb als Schüler in Schulpforta [8]
- Ernst Conrad Rüger (1786–1861), Schüler in Schulpforta, Advokat (Rechtsanwalt) und Gerichtsdirektor der Patrimonialgerichte zu Schmiedeberg und Bärenburg ∞ Theodora Beata Selmira geb. Krug [9][10]
- Johann Conrad Wilhelm Rüger (* 15. Juni 1788 in Dresden; † 9. Juni 1838 ebenda), königlich-sächsischer Hauptmann der Artillerie ∞ 1828 Wilhelmine Theodore geb. Leonhardi (1804–1875). Aus diesem Zweig entstammten die Schokoladenfabrikanten Conrad Otto Rüger (1831–1905), Conrad Max Rüger (1863–1944) und Conrad Alexander Rüger (1867–1918) sowie die Juristen Conrad Robert Rüger (1829–1899) und Conrad Wilhelm Rüger (1837–1916).
- Conrad Eduard Rüger, Gerichtsschreiber, Rechtsanwalt und Gerichtsdirektor zu Lauenstein/ Erzgebirge ∞ Sophia Juliane geb. Schwenke (* 1799)[11]
- Rahel Henrietta Amalia Rüger ∞ Carl Ephraim Roschig
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Carl Conrad Rüger wurde am 21. Januar 1748 in Dresden getauft und schlug wie sein Vater sowie sein Großvater eine Beamtenlaufbahn ein. Er ist erstmals 1775 im sächsischen Hof- und Staatskalender als Supernumerar-Sekretär in der Lehnsexpedition der kursächsischen Hof- und Justizienkanzlei verzeichnet.[12] Sein Vater ist zu diesem Zeitpunkt nicht mehr im Staatskalender enthalten. Rüger galt als einer der besten Numismatiker seiner Zeit.
1797 und 1799 ist Rüger im Dresdner Adressbuch als Hof- und Justizienkanzleisekretär am Jägerhof im Haus Nummer 221 verzeichnet.[13] Rüger war Eigentümer der Dresdner Häuser Nr. 299 in der Kleinen Brüdergasse und Nr. 367 in der Schössergasse.[14]
Rüger starb im 60. Lebensjahr am Schlagfluss.[15] Ab dem 9. Januar 1809 wurde die zu damaliger Zeit in jeder wissenschaftlichen Hinsicht ausgezeichnete Privatbibliothek Rügers mit vielen Urkunden, Manuskripten und Landkarten im Bücherauktionshaus in der Rampischen Gasse öffentlich versteigert.[16] Das Verzeichnis der "Bibliotheca Ruegeriana", einer Bücher-, Manuskript-, Urkunden- und Landkartensammlung, befindet sich heute in der SLUB.[17]
[Bearbeiten] Quellen
- Conrad Robert Rüger: "Nachrichten über Familie Rüger", Auszug in: Lohrens M. Rheude: Archiv für Stamm- und Wappenkunde, Leseprobe auf Google Books, 7. Jahrgang 1906-1907, S. 191
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensätze auf Ancestry
- ↑ Eduard Maria Oettinger: Moniteur des Dates: Biographisch-genealogisch-historisches Welt-Register ..., Dresden 1867, Digitalisat auf Google Books, S. 165
- ↑ Letztmalig im Churfürstlich-Sächsischen Hof- und Staats-Calender 1765, Digitalisat auf Hathi Trust, S. 123
- ↑ Datensatz auf MyHeritage
- ↑ Datensatz in Ancestry, Stammbaum Ingolf Baum
- ↑ Datensatz auf MyHeritage
- ↑ Datensätze auf MyHeritage
- ↑ Carl Friedrich Heinrich BITTCHER: Pförtner Album. Verzeichniss sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta..., 1543-1843, Digitalisat auf Google Books, S. 424
- ↑ Carl Friedrich Heinrich BITTCHER: Pförtner Album. Verzeichniss sämmtlicher Lehrer und Schüler der Königl. Preuß. Landesschule Pforta..., 1543-1843, Digitalisat auf Google Books, S. 432
- ↑ Hermann Meynert: Geschichte des sächsischen Volkes von den ältesten bis auf die neuesten Zeiten, Leipzig 1835, Digitalisat auf Google Books, S. 637
- ↑ Datensatz auf Gedbas
- ↑ Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Calender 1775, Digitalisat auf Google Books, S. 139f.
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und deren Bewohner 1797, Digitalisat der SLUB, S. 434
- ↑ Dresden zur zweckmäßigen Kenntniß seiner Häuser und Bewohner 1799, Digitalisat der SLUB, S. 403
- ↑ Dresdner Anzeiger 1807 vom 28. September 1807, Digitalisat auf Google Books, S. 810
- ↑ Jenaische allgemeine Literatur-Zeitung, Nr. 85 vom 23. November 1808, Digitalisat auf Google Books, S. 704
- ↑ Digitalisat Bibliotheca Ruegeriana