Carl Gustav Strauch
Carl Gustav Strauch (der Ältere) (* 21. Dezember 1692 in Stockholm; † 26. Dezember 1760 in Dresden) war ein Dresdner Mühlenbesitzer sowie Ratsherr und Bürgermeister in der Zeit von 1748 bis 1757.
[Bearbeiten] Familie
Carl Gustav Strauch entstammte der deutschen Gelehrten-, Theologen- und Pastorenfamilie Strauch, deren Stammlinie bis zu dem Ahnherren Ägidius Strauch († 1597) aus Brabant zurück geht, der aus sich aufgrund seines Glaubens in den 1550er Jahren in Wittenberg niederließ. Dessen Sohn Aegidius Strauch (1583–1657) sowie der gleichnamiger Enkel Aegidius (1632–1682, Sohn des Juristen Johann Strauch (1588–1639), Strauchs Urgroßvater) waren berühmte evangelische Theologen. Strauchs Großeltern väterlicherseits waren der Pfarrer und Superintendent der St.-Annenkirche zu Dresden, Samuel Strauch (1621–1680) und dessen 1645 geheiratete Ehefrau Anna Magdalena geb. Dauth (1623–1674).
Strauch war das siebte Kind des Magisters und Pastors der deutschen Gemeinde St. Gertrud in Stockholm, Aegidius Strauch (* 25. März 1647 in Prettin; † 18. Mai 1709 in Stockholm) und dessen 1678 in Stockholm geheirateter Ehefrau Elisabeth geb. Bezelius (14. Juli 1658 in Stockholm; † 3. April 1709 ebenda)[1], Tochter des Christopher Bezelius (1628–1689) und dessen Ehefrau Barbra geb. Scherle (1630–1686). Carl Gustav hatte zehn Geschwister:
- Anna Barbara Strauch (1679–1749) ∞ 1696 Samuel Ziervogel (1669–1749), königlicher Hofapotheker zu Stockholm, Feldapotheker von Schwedens König Karl XII.,
- Elisabeth Charitas Strauch (1680–1721) ∞ 1. 1699 David Gerdes († 1699), königlich-schwedischer Ingenieur-Kapitän der Festung Stockholm, ∞ 2. 1710 Erich Esseen, königlich-schwedischer Kommissar beim GeneralPostkontor,
- Christopher Strauch (1682–1710), Magister der Philosophie, evangelischer Pastor an der deutschen Kirche St. Gertrud in Stockholm, außerordentlicher Hofprediger am schwedischen Königshof,
- Samuel Strauch (1685–1708), Auditeur bei der schwedischen Armee,
- Johannes Strauch (1686–1687),
- Aegidius Strauch (1688–1688),
- Christina Magdalena Strauch (1694–1754) ∞ 1713 Christoph Scharenberg (1687–1726), Handelsmann in Stockholm, Sohn des Tuchhändlers Johann Scherenberg (1635–1688),
- Augustus Strauch (1696–1696),
- Euphrosina Strauch (1698–1737) ∞ Paul Christian Schröter (1687–1745), Jurist, Stadtsyndikus, Appellations- und Oberkonsistorialrat,
- Anna Magdalena Strauch (1701–1731) ∞ 1718 Hans Lindstedt (1685–1754), Handelsmann in Norrköping.[2]
Carl Gustav Strauch heiratete am 2. Dezember 1727 in Dresden Rahel Sophia Schwartzbach (* 17. Oktober 1704 in Dresden; † 12. Januar 1756 ebenda), Tochter des Dresdner Bürgermeisters Johann Christian Schwartzbach († 1733). Das Paar hatte drei Söhne und eine Tochter. Von diesen kennt man:
- Johann Aegidius Strauch, (* 3. Dezember 1732 Dresden, † 30. April 1802 in Zörbig) 1751 Uni. Wittenberg, 1754 Magister der Philosophie ebd., Sommersemester 1764 Dekan der philosophischen Fakultät, Wintersemester 1768 außerordentlicher Professor Natur und Vökerrecht ebdenda, 1771 Pfarrer Sandersdorf bei Bitterfeld und 1782 Oberpfarrer Zörbig,[3]
- Carl Gustav Strauch, der Jüngere (* 7. Februar 1735 in Dresden; † 24. Juni 1790 ebenda), der Rechtswissenschaften studierte. 1758 veröffentlichte Carl Gustav Strauch, d.J. bei dem Professor an der Universität Wittenberg, Georg Friedrich Kraus seine Dissertation "De usufructu patris in feudo filii". [4] Später arbeitete er als Gerichtssekretär sowie Gerichtsherr. Im sächsischen Hof- und Staatskalender von 1788 wird Strauch, d.J. als Appellationsrat geführt.[5]
- Johann Siegmund Strauch[6], Student der Rechtswissenschaften,
- Johanne Euphrosine Strauch ⚭ mit dem Hofjuwelier Friedrich Reinhardt Schrödel,
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Carl Gustav Strauch erwarb 1711, im heutigen Stadtteil Kaitz die dortige Hofemühle und wurde Besitzer des Amtslehngutes Kaitz.[7] Der Abbruch von Bausteinen für das neue Rathaus am Dresdner Altmarkt/ Ecke Scheffelgasse in einem Steinbruch bei Kaitz im Jahr 1743 dürfte auch mit der Tätigkeit von Strauch als Ratsherr zusammen hängen.[8] 1748 wurde Strauch als einer der drei Dresdner Bürgermeister ernannt, die sich zu dieser Zeit im Amt jährlich abwechselten. Diese Position hatte er bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1757 inne.
Carl Gustav Strauch gleichnamiger Sohn veröffentlichte 1761 nach dem Ableben seines Vaters, zusammen mit Adam Grenz die Leichenpredigt "Der Christ, als ein nach der himmlischen Heimath wandernder Pilgrim". [9]
[Bearbeiten] Quellen
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf MyHeritage
- ↑ Johann Anton August Lüdeke: Denkmal der Wieder-Eröffnung der deutschen Kirche in Stockholm ..., Stockholm 1823, Digitalisat auf Google Books, S. 459ff.
- ↑ vgl. Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen. Bd. 8, S. 443;
- ↑ "De usufructu patris in feudo filii", Georg Friedrich Kraus, Carl Gustav Strauch, Wittenberg, 1758 Onlineausgabe auf Google Books
- ↑ Churfürstlich Sächsischer Hof- und Staats-Kalender auf das Jahr 1788, Leipzig, S. 158 Onlineausgabe der Bayrischen Staatsbibliothek auf Google Books
- ↑ Leipziger Zeitung. Jg. 1867, S. 535 (Online)
- ↑ Geschichte des Mühlengutes Kaitz auf http://dresden-mühlen.de
- ↑ Auszug aus der Kaitzer Geschichte, Geschichtsverein Kaitz e.V.
- ↑ Datensatz auf Google Books