Diskussion:Langebrücker Hofewiese

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Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Am Gänsfuß 55

Die Straße Am Gänsefuß verläuft auf der Flurgrenze zwischen Langebrück und der Dresdner Heide. Ihre Benennung resultiert daraus, dass sie die Verlängerung des Wanderweges Gänsefuß ist. Dieser führt als befahrbare Straße durch die Dresdner Heide an der früheren Gaststätte Hofewiese vorbei und endet nahe der Heidemühle an der Radeberger Landstraße. Auf einem Stadtplan von 1976 war die Straße auf Flur Langebrück noch Teil des Steinwegs. Die heutige Benennung erhielt die Straße Ende der 1980er Jahre.

Karlheinz Kregelin: Das Namenbuch der Straßen und Plätze der von 1997 bis 1999 nach Dresden eingemeindeten Ortschaften. Manuskript, 2002.

--Methodios 16:09, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Baumaterial vom Aussspann Zum Weißen Roß an Alten Kannenhenkel

Der Ausspann Zum Weißen Roß wurde 1758 letztmalig erwähnt. Möglicherweise wurde er durch die Kampfhandlungen 1760 zerstört. Andererseits fand der damalige Oberstallmeister Camillo Graf Marcolini hier noch recht intakte Gebäude vor, die er für seine mit Erbpachtvertrag vom 31. Juli 1804 gepachtete Langebrücker Hofewiese abtragen ließ (nur erbpachtsweise Überlassung, und nicht Eigentümer wie oft behauptet, und erst ab 1804 bis zu seinem Tod am 10. Juli 1814 - nicht bereits seit 1739 wie regelmäßig rezeptioniert: das war sein Geburtsjahr). Der Alte Kannenhenkel führte vom Schwarzen Kreuz weiter über die Hofewiese nach Langebrück. Dort errichtete Camillo Graf Marcolini damals die ersten massiven Gebäude - das Wohnhaus für den Wiesenvogt und ein Stallgebäude. Damals wurde die Hofewiese auch erstmals umzäunt, noch heute gibt es einige wenige Begrenzungssäulen aus dieser Zeit, die vielen anderen Säulen stammen aus späterer Zeit. Es bedurfte eines erheblichen Aufwandes, um diese bereits 1547 ersterwähnte jagdliche Einrichtung auf den damals modernsten Stand zu bringen. Hierzu nutzte Camillo Graf Marcolini sogar das Material des Jagdschlösschens des Dresdner Saugartens (um 1560 als "Treybegarten" angelegt), das Matthäus Daniel Pöppelmann im Jahr 1710 für August den Starken errichtet hatte. Der Dresdner Saugarten war Mittelpunkt der Dresdner Heide und Ausgangspunkt von acht strahlenförmigen Wegen, die noch heute als Alte Eins bis Alte Acht bezeichnet werden. Wie zum Ausgleich dafür ließ Camillo Graf Marcolini ab 1800 das Waldschlösschen errichten, das von Dresden erheblich bequemer zu erreichen war als das Jagdschlösschen tief in der Heide. Schon vor der Gründung der Societäts-Brauerei zum Waldschlösschen (in Betrieb seit Ende 1837) war das Gasthaus Waldschlößchen ein beliebtes Ausflugslokal für die Dresdner, die von hier den Waldschlößchenblick genießen konnten. Kurz nach der Inbetriebnahme der Societäts-Brauerei zum Waldschlösschen gab es deswegen dorthin Ende 1838 auch eine der ersten Dresdner Omnibus-Linien. Der Öffentliche Personennahverkehr begann die Verkehrsströme zu konzentrieren, und die Dresdner Heide begann zu verwaisen. Reisen fanden auf anderen Wegen, Straßen und nun auch Schienen statt, und das Schwarze Kreuz verlor endgültig seine Bedeutung. Es war bereits 1854 nur noch eine Sage. Ab 1861 wurde der Alte Kannenhenkel zu einer rein forstwirtschaftlichen Waldstraße umgebaut, dem Gebauten Kannenhenkel.

Ab dem Jahr 1868 wurden die restlichen Steine des ehemaligen Gasthauses Zum Weißen Roß zum Wiederaufbau des Dorfes Klotzsche nach einem Dorfbrand verwendet. Dieses Baumaterial (aus dem Spätmittelalter bis um 1650) war von erheblich höherer Qualität als das von 1868. Von diesem Schicksal waren auch jagdliche Einrichtungen wie der Lausaer Saugarten (um 1710 zwischen Langebrück und Weixdorf angelegt, auch als "Sausprudel" bezeichnet) und der Langebrücker Saugarten (1781/1782 als "neuer Saugarten" angelegt) betroffen. Nach den Ereignissen von 1830 wurden alle Saugärten aufgegeben, da die bisherigen Hetz- und Parforcejagden nicht mehr in Mode waren. Eine volkstümlich "Pilz" genannten Sandsteinsäule mit Holzdach im Langebrücker Saugarten erinnert noch an die letzte Parforcejagd in der Dresdner Heide durch König Friedrich August dem Gerechten in seinem Todesjahr 1827.

--Methodios 16:09, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Naturdenkmal Altarme der Prießnitz im Revier Hofewiese

Auf dem Gebiet der Dresdner Heide befinden sich 17 der insgesamt 112 Naturdenkmale der Stadt. Fünf dieser Denkmale gehören zum Fauna-Flora-Habitat Prießnitzgrund.


Altarme der Prießnitz im Revier Hofewiese (ND 4)

vgl. Naturdenkmale

--Methodios 16:14, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Ersterwähnung 1547

die Hofewiese in Langebrück wird erstmal urkundlich erwähnt

--Methodios 16:15, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Hofewiese-Wirtin Ariane Zastrow

Warum Hofewiese-Wirtin Ariane Zastrow ihr Stadtratsmandat nicht annimmt

https://www.saechsische.de/lokales/dresden/warum-hofewiese-wirtin-ariane-zastrow-ihr-stadtratsmandat-nicht-annimmt-RRTFPNCR4POMGOVCXBKS5Y4ONY.html

9. August 2024

--Methodios 16:20, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] 1907: Geplante Bahnstrecke Klotzsche - Hofewiese - Heidemühle - Bühlau

Für das Nachschieben von schweren Güterzügen bis zum Bahnhof Klotzsche wurde 1902 im Neustädter Bahnhof eine kleine Lokeinsatzstelle mit einem dreigleisigen Ringlokschuppen erbaut und noch bis Ende der 80er Jahre genutzt.Die Gleisanlagen und das Empfangsgebäude des heutigen Bahnhofs „Dresden-Klotzsche“ entstanden 1907 mit dem dreigleisigen Ausbau der Strecke vom Neustädter Bahnhof bis nach Klotzsche. Nach dem Zweiten Weltkrieg musste das dritte Gleis als Reparationsleistung wieder abgebaut werden. Zeitgleich mit dem Umbau der Bahnhofsanlage gab es ein Projekt für eine Eisenbahnlinie von Klotzsche nach Bühlau, die dort in den seit 1906 bereits bestehenden Bahnhof Weißig-Bühlau münden sollte. In der östlichen Bahnhofsausfahrt in Höhe des Abzweiges nach Königsbrück sollte diese Strecke weiter über die Hofewiese und Heidemühle gehen. Da man lediglich mit einem Ausflugsverkehr rechnete und keinen relevanten Güterverkehr einkalkulieren konnte, kam diese Trassierung nie zur Ausführung.

vgl. Bahnhof Klotzsche

--Methodios 16:26, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Gedenkstein für den Maler Guido Hammer (gest. 1898) Nähe Heidemühle und Hofewiese

In der Dresdner Heide wurde in der Nähe der Heidemühle ein Granitfindling mit seinem Abbild aufgestellt. Auf diesem Denkmal, das man von der Straße zur Hofewiese erreichen kann und ihm zu Ehren errichtet wurde, steht die Inschrift „Dem trefflichen Schilderer des deutschen Waldes – Maler Guido Hammer gewidmet“. Die Gedenkplatte wurde von Robert Ockelmann (1849-1915) erstellt.

--Methodios 16:31, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Der Fürstenweg von Volkersdorf zur Hofemühle

Die Grenzstraße in Klotzsche ist Teil eines alten Weges vom früheren Kammergut bei Volkersdorf bis zur Hofewiese in der Dresdner Heide, der seit der ersten Hälte des 17. Jahrhunderts mit Fürstenweg bezeichnet wurde. Weil die Bezeichnung für die Straße in Klotzsche nicht mehr zeitgemäß war, erfolgte 1945 die Umbenennung in Grenzstraße. Die Straße bildete die natürliche Grenze zwischen dem Flughafen und dem Industriegelände nördlich von Klotzsche einerseits und der damaligen Stadt Klotzsche

Dr. Karlheinz Kregelin „Namenbuch der Straßen und Plätze im Norden der Stadt Dresden“ (Manuskript)

--Methodios 16:34, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Dresdner Wanderer- und Bergsteigerverein: „Zum Jahreswechsel um die Hofewiese“ seit 1980

Der Verein organisiert zahlreiche Sportwanderungen, darunter einige mit inzwischen langer Tradition:

vgl. Dresdner Wanderer- und Bergsteigerverein

--Methodios 16:43, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Altes Dresden

1547 erstmals erwähnt

1804 Neubau B Graf Camillo Marcolini

1935-36 Erweiterung A Willy Schmid


1547 königlicher Jagdhof

1739-1814 Bes. Camillo Marcolini (Lebensdaten, nur Erbpacht ab 1804 - s. o.)

ab 1818 Bes. König Anton (1828)

ab 1877 Schankrecht

ab 1913 Inh. Frommert, früherer Oberwachtmeister im Königlichen Marstall


Postkarte 1898 - Edgar Schmidt, Dresden

Postkarte um 1900 - C. H. Schmidt, Langebrück

Postkarte 1900 - Max Köhler, Dresden

Postkarte 1901 - C. H. Schmidt, Langebrück

Postkarte 1902 - Edgar Schmidt, Dresden

Postkarte 1903 - Hugo Engler, Dresden

Postkarte 1904 - Paul Heine, Dresden

Postkarte 1905 - Hugo Engler, Dresden

Postkarte 1905

Postkarte 1906 - C. H. Schmidt, Langebrück

Postkarte 1908 - Max Köhler, Dresden

Postkarte 1909

Postkarte 1909 - Alfred Hartmann, Dresden

Postkarte 1909 - Schlesische Kunstanstalt *Breslau

Postkarte 1909 - Carl Döge, Dresden

Postkarte um 1910 - K. & M. D.

Postkarte um 1910 - A. & R. Adam, Dresden

Postkarte um 1910

Postkarte um 1910

Postkarte um 1910 - Rudolf Brauneis, Dresden

Postkarte 1910 - Johs. Kleiner, Langebrück

Postkarte 1912 - P. Vibrans, Klotzsche-Dresden

Postkarte 1912 - Carl Döge, Dresden

Postkarte 1912 - Kurt Krause, Dresden

Postkarte 1914 - Walter Karlowa, Dresden

Postkarte 1914 - Kurt Krause, Dresden

Postkarte 1915 - C. H. Schmidt, Langebrück

Postkarte 1915

Postkarte 1922 - Paul Schulze, Dresden

Postkarte 1925 - Paul Schulze, Dresden

Postkarte 1929 - Kurt Krause, Dresden

Postkarte 1931 - A. & R. Adam, Dresden

Postkarte 1940

Postkarte 1940 - F. S. Jahn, K. A. Dresden

https://www.altesdresden.de/index.htm?get_haus=gaen055

--Methodios 16:55, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Sachsens Schlösser

Hofewiese

Gänsefuß/Dresdner Heide

01465 Dresden OT Langebrück

Historisches

Der ehemalige königliche Jagdhof wurde 1547 erstmals erwähnt. Zwischen 1739 und 1814 befand er sich im Besitz des Grafen Camillo Marcolini.

Der Jagdhof kam 1828 an den sächsischen König Anton, der den Jagdhof zur Pferdezucht nutzen und von einem Wiesenvogt verwalten ließ. Für diesen wurde ein Wohn- und Wirtschaftsgebäude errichtet.

1877 wurde das Schankrecht erteilt und bis 1960 erfolgte die private Bewirtschaftung des Landgasthofes Hofewiese. Zwischenzeitlich erfolgten Erweiterungsarbeiten im Jahre 1935.

Anschließend nutzte die HO die Hofewiese bis 1985. Danach wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt und die Hofewiese nur noch als Kiosk betrieben.

Nachwendezeit

Ab 1993 wurde die Gaststätte, die wegen Baumängel 2000 schließen musste, gepachtet. Danach stand die Hofewiese leer. 2005/2006 wurde sie für 22.600 EUR an einen Unternehmer aus Bayern verkauft. Da die Investitionsklausel nicht erfüllt wurde, wurden die Rückabwicklung des Verkaufs sowie eine Neuausschreibung vorangetrieben. Eine Problematik stellten begonnene Sanierungsarbeiten dar, für die keine Genehmigung eingeholt worden war.

Heutige Nutzung

Das Gelände wurde 2015 erneut verkauft und ist mittlerweile wieder zu einem beliebten Ausflugsziel avanciert. Die Sanierung soll nach und nach vorgenommen werden.

https://sachsens-schloesser.de/dresden-hofewiese/

Sachsens Schlösser ist ein Hobby-Projekt von:

Katja Kretzschmar

Lohmener Straße 38

01829 Stadt Wehlen

--Methodios 17:09, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Lage

Die 1547 erstmals erwähnte Langebrücker Hofewiese, ob ihrer Größe von knapp 50 Hektar auch als die Hofewiese bezeichnet, liegt zwischen der Heidemühle und Langebrück, vollständig von Wald umschlossen.

Das Ostravorwerk verwaltete sie, weshalb sie früher auch Vorwerkswiese hieß.

Der sächsische Kabinettsminister Graf Camillo Marcolini ließ hier zu Beginn des 19. Jahrhunderts ein Gebäude errichten und die komplette Wiese mit 56 weitgehend noch heute erhaltenen Sandsteinsäulen einfassen, die mit der Jahreszahl 1804, seinen Initialen und den Kurschwertern geziert sind.

Seit 1828 im Besitz König Antons, wurde die Hofewiese zur Pferdezucht genutzt und durch einen Wiesenvogt verwaltet.

Ab 1877 mit dem Schankrecht ausgestattet, erfolgte im Jahre 1935 die Erweiterung des Gaststättengebäudes und danach anschließend für weitere 50 Jahre sowie zwischen 1993 und 2000 dessen Nutzung als solches.

Heute steht es auf Grund baulicher Mängel leer.

Der die Wiese überquerende Gänsefuß-Weg wurde 1973 zur Straße ausgebaut.

Seit April 2009 ist der Abschnitt zwischen Hofewiese und Heidemühle aber wieder offiziell ein Waldweg und die Zufahrt für Kraftfahrzeuge nur noch über Langebrück gestattet.

Für das Rot- und Rehwild der Heide ist die Hofewiese ein wichtiger Brunft- und Äsungsplatz.

https://www.geocaching.com/geocache/GC376KY_hofewiese

--Methodios 17:08, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Wikipedia - nur ein Abschnitt (Langebrücker Hofewiese) von Dresdner Heide

2016 ging die Hofewiese in den Besitz von Holger Zastrow über.[15] Vorerst eröffnete Pfingsten 2016 ein Biergartenbetrieb. Der Gasthof soll ab 2019 saniert werden und als Eventgaststätte wiedereröffnen. Ab Juli 1945 diente das Lokal für einige Monate als Internats-Parteischule der KPD.

https://de.wikipedia.org/wiki/Dresdner_Heide#Langebr%C3%BCcker_Hofewiese

--Methodios 17:13, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Holger Zastrow

Die Sächsische Zeitung widmete uns in dieser Woche einen großen Bericht. Da er auf der Internetseite der SZ nicht für jeden verfügbar ist, haben wir ihn transkribiert. Wer mag, kann ihn hier nachlesen.

DIE SEITE DREI

„Ein magischer Ort“

Holger Zastrow hat vor gut einem Jahr die #Hofewiese in der Dresdner Heide übernommen. Erst gab es Häme, jetzt sind die Neider in der Überzahl.

Wer Holger Zastrow an der Hofewiese aus dem Auto steigen sieht, reibt sich die Augen. Da steht einer in ramponierten Arbeitsschuhen, ausgebeulten Cargohosen und einer staubigen Kapuzenjacke. Sein Wagen, ein Pick-up, macht jedem Holzfäller Ehre. Nur die randlose Brille erinnert an den richtigen Zastrow. An jenen hinterm Rednerpult mit Schlips und Anzug. An den stellvertretenden FDP-Bundesvorsitzenden, den Landeschef, der gegen die Regelwut der anderen Parteien wettert.

Das hier ist ein anderer #Zastrow, einer, der mit den Händen in den Hosentaschen durch den Nieselregen läuft und über die richtigen Spielgeräte für die Gäste seines Biergartens redet. „Ich lerne hier mit jedem Tag dazu. Eine Lektion ist, Kinder brauchen nicht viel, um Spaß zu haben. Ihnen reichen ein paar Strohballen oder Holzstämme zum Toben. Eine Spiellandschaft mit Klettergerüst und Rutsche wird es nicht geben“, sagt er.

Auch für die älteren Besucher geht es spartanisch zu. Für sie stehen Bierbänke und Tische bereit, auf der Wiese sind Liegestühle verteilt. Für alle gibt es hier vor allem eins: viel Platz. „Die Leute wollen ihren Freiraum. Den geben wir ihnen. Das Unfertige hat seinen Charme. Es muss nicht immer das Geleckte, Perfekte sein.“ Der Biergarten brummt, und Bodenständigkeit ist vielleicht das Erfolgsrezept. Schließlich konnte der Neu-Gastwirt sich in den zurückliegenden Wochen vor Besuchern nicht retten. An den Wochenenden kamen sie zu Tausenden. Anders als anfangs geplant, öffnete Holger Zastrow sogar in der Woche. Die Folgen: lange Schlangen vor Grill und Zapfhähnen. An einem Sonntag musste der Kübelwagen anrücken, da der WC-Container unter dem Ansturm in die Knie ging. Gestört hat das niemanden. Missstimmungen sind überhaupt selten.

Nur in einem Punkt versteht der Eigentümer keinen Spaß. Kürzlich verschmähten Wanderer Bratwurst und Limo aus seinem Hause und holten Stullen und Bier aus dem Rucksack. „Das können wir nicht dulden. Das ist ein Biergarten, kein Picknickplatz. Wir haben mit einigem Aufwand die Anlage hergerichtet. Unsere Preise sind moderat.“ Einzelfälle, wie gesagt. Ansonsten herrscht meist aufgekratzte Stimmung. „Für mich ist es die Magie des Ortes, der die Leute zu uns kommen lässt. Hier haben Dresdner einst schöne Nachmittage verbracht, Geburtstage oder Hochzeiten gefeiert. Jetzt wollen sie wieder an den Ort, an den sie schöne Erinnerungen haben“.

Die Magie des Ortes existiert zweifelsohne. Sie rührt aus der jahrhundertealten Geschichte dieses 50 Hektar großen Areals her. Mehr als 400 Jahre reicht sie zurück.

1547 taucht es erstmals in alten Urkunden auf. Vermutlich wurde hier Heu zur Wildfütterung des kurfürstlichen Jagdreviers gewonnen. Zwei Scheunen standen wohl bereits um 1560 an der Wiese.

Noch bis 1830 musste jeder erwachsene Einwohner des Ortes einen Tag im Jahr unentgeltlich das Gras der Hofewiese mähen.

Später gelangte das Gelände in den Besitz des sächsischen Kabinettsministers Graf Camillo Marcolini. 1804 ließ er hier ein Gebäude errichten.

Die Lage weckte auch bei Regenten Begehrlichkeiten. Ab 1828 hatte König Anton die Hand drauf. Es wurde zeitweise zur Fohlenzucht sowie als Futterstelle der königlichen Marstallpferde genutzt. Der Wiesenvogt, eine Art Verwalter, zog in ein festes Haus ein. Schon er erkannte das Potenzial und schenkte zunächst ohne Genehmigung Bier aus.

Später gab es dann die Erlaubnis zum Betrieb einer kleinen Schankwirtschaft. 1877 erteilten die Behörden die volle Schankkonzession. Das war die Initialzündung für die touristische Nutzung. Die Hofewiese wurde zum beliebten Rastplatz für Heidewanderer. Der letzte Wiesenvogt, Max Frommert, übernahm nach dem Ende der Monarchie das Gasthaus als Pächter.

1935 erhielten die Wettiner die Nutzungsrechte zurück. Sie erweiterten das Haus und statteten es mit wertvollen Jagdtrophäen und historischen Gemälden aus. In dieser Zeit kam unter anderem ein Stich von Canaletto in den Gastraum. Den gibt es noch heute, er ist an einen sicheren Ort ausgelagert. „Mir hat der Langebrücker Ortsvorsteher Christian Hartmann zugesichert, wenn das Haus wieder in Ordnung gebracht ist, dann kehrt der Stich hierher zurück.“

So weit ist es aber noch lange nicht. Der große Brocken steht wie als Mahnung da. Verschlossen, mit bröckelndem Putz und trüben Fensterscheiben. Der Gasthof ist momentan nicht nutzbar. Im Keller plätschert Wasser, in einer Gaststube ist die Decke eingebrochen. „Nach ersten Schätzungen kostet der Wiederaufbau wohl eine Million Euro.“

Noch vor einigen Wochen hätte Holger Zastrow keine Chance auf eine Finanzierung gehabt. „Alle rieten mir von einem Kauf ab“, erzählt der Inhaber. Das ist ein Fass ohne Boden. Die Summen, die hier reingesteckt werden müssen, spielt man nie ein. Die Besucher werden sicher mal gucken kommen, einen Kaffee trinken und sind dann wieder verschwunden, lauteten die Argumente. „Gestandene Gastwirte sagten mir, in Dresden ist das Angebot riesig, wer braucht einen Gasthof mitten im Wald?“ Diese Stimmen sind deutlich leiser geworden. Jetzt macht das Wort Goldgrube die Runde. Das sei aber genauso falsch.

Der Gastwirt quält sich noch immer mit dem Klein-Klein. „Hier funktionierte nichts. Wir konnten kein Elektrokabel verwenden. Bis heute behelfen wir uns mit Baustrom. Die Kabel für Licht und Wasserkocher haben wir provisorisch verlegt. Auch einen neuen Wasseranschluss mussten wir installieren lassen.“ Sicher ist, durch die große Resonanz sind die Chancen, bei den Banken einen Kredit zu bekommen, gestiegen. „Konkret vereinbart ist noch nichts, aber alle Gespräche deuten drauf hin. Auch Privatleute wollen plötzlich einsteigen.“

Zastrow bleibt aber bei seinem Plan. Ein Wiederaufbau Stück für Stück und solide finanziert. „Jeder Cent, den wir hier verdienen, wird in die Hofewiese gesteckt. Das war bisher so, das wird auch so bleiben. Wir machen nur, was wir uns leisten können.“ Wie vorsichtig Zastrow vorgeht, zeigt sich auch beim Personal. Noch ist kein einziger fester Mitarbeiter für die Hofewiese angestellt. Bis auf seine Frau vielleicht, die als Chefin der Betreiberfirma fungiert. „Das kann bei den vielen Aufgaben, die anstehen, nicht so bleiben.“ Er selber merke das ganz deutlich. Oft fahre er nachts noch nach Langebrück und sammele die Wegweiser zur Hofewiese wieder ein oder schleppe Biertische durch die Gegend, sagt er.

Auch wenn am vergangenen Wochenende mit Halloween offizieller Saisonausklang gefeiert wurde, der Betrieb geht weiter. „Wir haben auf alle Fälle bis Neujahr jedes Wochenende geöffnet. Mit Feuerkörben, Heizpilzen, Weihnachtsdekoration und Lichterketten sieht das dann richtig weihnachtlich aus.“ Den Höhepunkt gibt es am vierten Advent mit einem kleinen Weihnachtsmarkt und Bläsergruppe. „Den Markt werden wir auch zwischen den Jahren betreiben.“ Sollte Schnee liegen, dann ist sowieso geöffnet. „Da habe ich eine Garantie gegeben. Sobald es weiß ist, werden die Feuerkörbe angeheizt.“

Warum das Ganze? Warum stapft Holger Zastrow in Cargohosen durch den Regen? Im Büro seiner Agentur Zastrow+Zastrow ist es sicher gemütlicher. „Nur eine Sache machen, das liegt mir nicht. Das gab sicher den Ausschlag, mich um die Hofewiese zu bewerben“, sagt er. Nur eine Aufgabe? Holger Zastrow sitzt für die FDP im Dresdner Stadtrat. Er ist Landeschef der FDP Sachsen und Beisitzer im Präsidium der Bundes-FDP. Hinzu kommt die Leitung seiner Agentur. Offenbar fehlte da noch was. „In die Werbebranche passe ich nicht mehr so richtig rein. Mich für Aufträge zu verbiegen und den Aufraggebern so lange um den Bart zu gehen, bis wir den Zuschlag bekommen. Das liegt mir nicht mehr.“

Aufgaben, bei denen Mitsprache, Erfahrung und auch mal Ecken und Kanten von der Werbeagentur verlangt werden, sind die Ausnahme.

„Glücklicherweise wird genau das bei der Organisation des Semperopernballs von uns verlangt. Deswegen machen wir das auch so gerne. Solche Aufträge sind aber die Ausnahme. Auch in der Politik fehle mittlerweile der Drive. „In der Politik dauert alles ewig. Um eine Idee durchzusetzen, braucht man einen langen Atem, oft geht es überhaupt nicht voran. Ergebnisse sind fast nie mit den Händen zu greifen.“

Hier in der Heide ist das anders, sagt er. „Auf der Hofewiese bist du nur dir verpflichtet. Hier kann ich meine Ideen ausprobieren und bekomme sofort das Ergebnis, spätestens am nächsten Wochenende. Entweder die Besucher sagen mir, was toll ist oder schlecht oder bleiben gleich ganz weg. Für mich ist die Hofewiese so eine Art Lebenswerk. Damit werde ich die nächsten Jahre beschäftigt sein.“ Wie zur Bekräftigung steuert er auf einen Seiteneingang des Gasthofes zu. Hier soll ein Hofladen rein. Die Räume könnten schon hergerichtet werden, bevor im anderen Teil des Hauses die großen Arbeiten laufen. Honig von ortsansässigen Imkern, vielleicht Wildfleisch, Milch und Joghurt sollen angeboten werden.

Den Ausflüglern geht das alles nicht schnell genug. „Immer wieder fragen Paare nach, sie wollen ihre Hochzeit hier feiern. Ich könnte jedes Wochenende Räume vermieten. Auch Firmen sind interessiert. Gerade in der jetzt bevorstehenden Weihnachtszeit laden sie gern ihre Belegschaft ein.“ Ob er denn nicht ein Kellergewölbe für solche Zwecke hätte, vielleicht mit Wellness. „Hab ich. Im Keller steht das Wasser sogar kniehoch“, sagt er lachend. Über den Winter stehen Gespräche mit Banken an, mit Architekten und Baufirmen. „Konkret ist noch nichts.“ Neben dem Haus sei ja bekanntlich das Abwasser das größte Problem. Die Stadt lege sich noch nicht fest, wie die Lösung aussehen könnte. Erst einen Antrag stellen, über den wird dann entschieden. „Erst dann weiß ich, mit welchen Kosten ich rechnen muss. Gewissermaßen habe ich einen Sack gekauft, aus dem die Katze noch nicht raus ist.“

Thomas Drendel

SZ Donnerstag 3. November 2016

Holger Zastrow

sammelt alte Postkarten von der Hofewiese - sie geben dem Ort die Geschichte wieder (Vergrößerungen)

Aus der Luft ist der Gasthof zwischen den Bäumen kaum auszumachen. Der Biergarten befindet sich rechts neben dem Gebäude versteckt unter Linden.

Rustikale Tische und Stühle. So ähnlich wie auf dieser historischen Postkarte soll die Gaststube wieder entstehen.

https://www.facebook.com/hofewiese/photos/a.588700551297714/676548405846261/?type=3

--Methodios 17:35, 16. Okt. 2024 (CEST)


„Die Hofewiese ist eine ganz starke Marke“ Holger Zastrow startet Probelauf im Biergarten und kann sich vor Besuchern kaum retten

Seit 1. April hat die Hofewiese in der Dresdner Heide endlich wieder einen Besitzer. Obwohl die größte Hürde – die umfangreiche und teure denkmalgerechte Sanierung der Gebäude – noch bevorsteht, ist Holger Zastrow optimistisch, dass das Projekt Hofewiese ein voller Erfolg wird. Holger Zastrow rotiert. Schenkt Kaffee aus, legt Kuchen auf Teller, holt Bockwürste aus dem Topf, öffnet Bierflaschen, schenkt Wein ein. Kassiert, gibt Wechselgeld raus, schreibt alles Verkaufte in eine Liste. Und grüßt. Immerzu. Denn wirklich alle Gäste grüßen ihn, einige zücken gleich ihre Kamera, um den zu knipsen, den sie ja als FDP-Mann im Anzug aus den Medien kennen. Hier, im Verkaufskiosk im Biergarten, steht er leibhaftig in blauem Shirt und Funktionshose. Und kann sich über zu wenig Arbeit absolut nicht beklagen. „An den Wochenenden werden wir von den Dresdnern förmlich überrannt, sonntags stoßen wir an unsere Kapazitätsgrenzen", sagt er. Dabei ist Zastrow kein Wirt, will auch keiner werden – doch seit er den Biergarten, der seit Pfingsten freitags bis sonntags im Probetrieb läuft, nun auch wochentags augenzwinkernd als „Notversorgung" offen hat, muss er einfach mit anpacken. „Obwohl mir viele Gastronomen abgeraten haben, vor der Sanierung der Gebäude zu starten, habe ich gesagt: Lasst es uns probieren, ich will sehen, ob es läuft, ob die Dresdner wirklich kommen." Und wie sie kommen. In „ihre" Hofewiese, die sie von früher kennen. „Fast jeder Gast hier erzählt mir seine Geschichte zu diesem Ausflugsziel. Neulich waren zwei Hundertjährige da und selbst sie konnten sich an Besuche mit ihren Großeltern hier erinnern." Eine ganz starke Marke sei diese Stück Land mitten in der Heide bei Langebrück eben. Für den Marketingprofi Zastrow ein Geschenk. Zugleich auch eine neue Herausforderung, denn „hier können wir uns als eigenständige Eventagentur profilieren. Sonst sind wir ja eher Dienstleister", spielt er auf seine Werbeagentur an. Allerdings eine, die so viel Erfahrung hat, dass sie den nächsten SemperOpernball organisiert. Weshalb Zastrow eigentlich in der Agentur sein müsste... Doch nun muss er halt in der Heide Gas geben. Denn es hat sich herumgesprochen, dass man hier wieder einkehren kann. Dass vieles improvisiert und provisorisch ist schreckt die Gäste nicht ab. Im Gegenteil: „Wenn mal wieder Bockwurst oder Kuchen alle sind, dann bitte ich die Besucher um Verständnis und bekomme es auch." Bis Jahresende hat der Hofewiese-Besitzer jedenfalls noch eine Menge vor: „Wir werden Weinfest und Federweißerfest, ein Pilzfest, Halloween und ein Bierfest feiern." Für diese „Hofewies‘n" tüftelt er schon am Konzept. Ein solches muss auch für das Hauptgebäude her. Zehn Container Müll sind herausgetragen, doch bis es nutzbar ist, ist noch sehr viel Arbeit nötig. Zu groß sind die Schäden der vergangenen Jahre. „Wir fangen jetzt mit den Planungen an. Das Haus bleibt auf jeden Fall öffentlich, Wohnungen wird es nicht geben", sagt Zastrow und man ahnt, dass er auch noch Bauexperte in Sachen denkmalgerechte Sanierung wird. Carola Pönisch

Hier noch ein paar Infos zur Hofewiese Die Hofewiese wurde 1547 erstmals urkundlich erwähnt. 1804 ließ der sächsischen Kabinettsminister Graf Camillo Marcolini einen Neubau errichten, 1828 kaufte König Anton die Hofewiese zurück. Eine Schankkonzession besteht seit 1877. 1985 wurde der Gaststättenbetrieb eingestellt, das Gebäude war zu marode, nur der Kioskverkauf blieb. 1992 bis 2000 gab es einen Pächter, dann folgte Leerstand. 2006 erwarb ein bayrischer Investor das Haus und vermietete es an den Ersten Sachsenbund zu Dresden, der wegen ausbleibender Sanierung 2013 zwangsgeräumt wurde.

4. August 2016

https://www.wochenkurier.info/dresden/artikel/die-hofewiese-ist-eine-ganz-starke-marke

--Methodios 18:15, 16. Okt. 2024 (CEST)

Radeberg

Was wird an der Hofewiese in Langebrück gebaut?

Hier am Eingang zur Hofewiese sind zwei der acht neuen und hochmodernen Abwasserkammern zu sehen.

Eingang und Parkplatz der Hofewiese in der Dresdner Heide sind momentan eine große Baustelle. Bis zum 1. April muss alles fertig sein, denn dann startet die Saison.

Siri Rokosch

21.03.2023, 17:02 Uhr


Radeberg. Langebrück. Der beliebte Ausflugsbiergarten Hofewiese bei Langebrück in der Dresdner Heide ist derzeit geschlossen. Es ist Winterpause. Inhaber Holger Zastrow nutzt diese Zeit um wichtige und notwendige Baumaßnahmen durchführen zu lassen - leider zu sehr teuren Preisen, wie er sagt.

Der Hofewiese am Gänsefuß in der Dresdner Heide fehlt seit mindestens der Wendezeit ein Abwassersystem. Deshalb war die Bewirtschaftung mit Mehrweggeschirr bislang schwierig. "Dafür muss man Spülen können und das ging nicht", erklärt Holger Zastrow. Zudem konnten die Sanitäranlagen nur in Form von einer "Containerlösung" angeboten werden.

Zastrow habe seit Jahren für ein Abwassersystem gekämpft, sagt er. Selbst die Option bis nach Langebrück Gräben zu ziehen, habe im Raum gestanden. Nun wird momentan eine dezentrale Abwasseranlage gebaut. Diese kann künftig das gesamte Gelände, sowohl den Biergarten als auch das Haus, vom Abwasser befreien.

Neues Abwassersystem für die Hofewiese Über acht Kammern, die sich am Eingangsbereich neben dem alten Gasthof und neben den Parkplätzen befinden, wird das Abwasser geklärt. Das System verfüge über einen Fettabscheider für den Küchenbereich, an Haus und Scheune, über eine abflusslose Grube, welche nach Bedarf geleert werde, einen Pufferspeicher, der die Abwassermenge reguliert sowie über eine Versickerungsanlage, sagt der Betreiber der Hofewiese. Das heißt, das Abwasser der Hofewiese wird gereinigt und später in das Steingrundwasser geleitet. Herausgefilterte Stoffe werden gesammelt und separat per Lkw abtransportiert.

Während der Bauarbeiten seien viele alte Leitungen, Kabel und Schächte zutage gekommen. Früher wurde die Abwasserproblematik offenbar auch über Sickergruben gelöst.

Zusätzlich zum neuen Abwassersystem ist nun auf dem gesamten Grundstück der Hofewiese auch der Trinkwasseranschluss verlegt worden. Zudem wurden leistungsfähige Elektroleitungen verlegt, wie Holger Zastrow sagt: "Bisher sind uns regelmäßig die Sicherungen durchgeflogen, denn wir haben mit Baustrom gearbeitet." Jetzt kommen noch Glasfaserleitungen hinzu, für ein stabiles Internet.

Inhaber Holger Zastrow vor der neuen Abwasseranlage in der Nähe des Besucher-Parkplatzes.

Quelle: Marion Doering

Sanitärbereich wird neu gebaut

Auch der Sanitärbereich wird neu gebaut. Mehrere Toiletten für Frauen und Männer kommen an ihren ursprünglichen Platz in das alte Scheunengebäude, links neben den Eingang. Der Sanitärbereich soll im Sommer fertiggestellt sein. Bis dahin bleibt die mobile "Containerlösung" bestehen.

Bauauflage für den Inhaber ist auch die Schaffung einer Löschwasser-Zisterne. Diese soll unterhalb des Parklatzes entstehen und 50.000 Liter Wasser fassen können. Baustart hierfür sei in dieser Woche.

Baumaßnahmen haben sich preislich verdoppelt Zastrow wünscht sich, dass die Hofewiese ein Ausflugsziel für jedermann bleibt - wie vor 145 Jahren. "Ich möchte nicht, dass die Hofewiese das Schicksal vieler Ausflugsziele teilt und in eine Seniorenresidenz oder in Wohnungen für einige Wohlhabende umgewandelt wird. Die Hofewiese ist für alle da, muss ein öffentlicher Ort bleiben und auch jenen, die sich nicht viel leisten können, schöne Stunden und Erlebnisse schenken. Dafür arbeiten wir, und es wäre schön, künftig mehr Respekt und Unterstützung seitens mancher Behörden zu bekommen. Denn wir schaffen das nur, wenn man aufhört und Steine in den Weg zu legen. Die Parkplatzproblematik ist dabei nur ein Beispiel", betont er.

Die jetzige Investition ist deutlich gestiegen. Von geplanten rund 300.000 Euro liegen die Baukosten für das laufende Gesamtprojekt, bestehend aus der Löschwasserzisterne, den Medien, der Toiletten und der Logistikflächen nun bei mehr als 650.000 Euro. "Und da stoßen wir langsam an unsere Grenzen", sagt Zastrow, der sich von einigen Behörden und Ämtern mehr Unterstützung wünscht: "Wir versuchen schon vor den Antragstellungen für Baumaßnahmen mit allen zuständigen Ämtern Fragen zu klären, doch manchmal habe ich das Gefühl, die reden gar nicht miteinander."

So habe das Denkmalamt ihm zum Beispiel gesagt, er müsse bei einer geplanten Sanierung des Gasthauses die Holztreppe erhalten. Vom Brandschutz sei aber die Auflage gekommen, die Holztreppe abzubauen. "Und dann stehe ich da und frage mich. Was soll ich nun tun?", erklärt der Hofewiesebesitzer.

Saisonstart in der Hofewiese mit Osterwasser Bis Ende März müssen die Bauarbeiten an der Abwasseranlage, der Löschwasser-Zisterne und den Elektroleitungen abgeschlossen sein, denn am 1. April soll die Hofewiese wieder Gäste empfangen. "Wir öffnet am ersten Aprilwochenende zwischen 10 und 18 Uhr, aber ohne Veranstaltung. Bis Mitte Mai wollen wir dann an den Wochenenden und Feiertagen öffnen und danach auch wieder wochentags, außer an den Montagen, da ist Ruhetag", sagt Holger Zastrow.

Die erste Veranstaltung ist am Osterwochenende geplant. Frühaufsteher können am Ostersonntag bereits 5.15 Uhr in den Biergarten kommen, sagt der Betreiber: "Dann gehe ich mit den Frauen das Osterwasser holen. Die Männer können hier etwas trinken", lacht Zastrow, denn: "Traditionell dürfen die Frauen dabei nicht reden. Und ich versuche natürlich, sie während der Wanderung zum Sprechen zu animieren."

Der Ostermontag stünde danach im Zeichen der Familie. "Beim Familientag gibt es das beliebte Ponyreiten mit dem Ponyhof Langebrück und der Reitschule Bosert. Wir haben Osterbasteln und Kinderschminken und das Puppentheater." Der diesjährige Waldtrödelmarkt wird wegen der Bauarbeiten erst am 23. Juli stattfinden und nicht wie geplant am 23. April.

Personal für die Hofewiese gesucht

Das Hexenfeuer am 30. April soll dann auch wieder Familien und deren kleine verkleidete Hexen und Zauberer ansprechen. "Ähnlich wie zu Halloween wird es eine Hexendisko für Kinder und das Ponyreiten geben und wir verbrennen natürlich auch eine Hexe", verspricht Zastrow.

Für die Bewirtschaftung sucht er dringend noch Personal aus der Gastronomie, vor allem auch Vollzeit, denn gerade bei schönem Wetter würden die Menschen anstehen, und das könne mit mehr Mitarbeitern verhindert werden.

Die Hofewiese hat eine lange Tradition. Der sächsische Kabinettsminister Graf Camillo Marcolini ließ auf dem Gelände 1804 ein Gebäude errichten und die komplette Wiese mit 56 weitgehend noch erhaltenen Sandsteinsäulen einfassen, die mit der Jahreszahl 1804, seinen Initialen und den Kurschwertern verziert sind. Ab 1877 galt das Schankrecht, 1935 wurde das Gaststättengebäude erweitert. Holger Zastrow eröffnete zu Pfingsten 2016 ein Biergartenbetrieb. Wann er das Gaststättengebäude sanieren kann ist noch unklar - geplant ist dies aber weiterhin.

https://www.saechsische.de/lokales/bautzen-lk/radeberg/radeberg-was-wird-an-der-hofewiese-in-langebrueck-gebaut-LT5YA7AMZVPWMYQ2CTNWLQZ754.html

--Methodios 19:48, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Heidemühle und Hofewiese

Mitten im Wald liegt im Priesnitzgrund die Heidemühle. Sie ist von allen Seiten auf Fußwegen gut zu erreichen, am bequemsten vom weißen Hirsch her. Die Heidemühle wurde als Schneidemühle an dieser Stelle 1841 errichtet. Zwei Jahre später errichtete der Müller den Schankbetrieb. Nach einem Brand 1880 entstand das jetzige Gebäude. Anfang des 20. Jahrhunderts kam der Mühlenbetrieb zum Erliegen.

Auf halbem Wege zwischen Langebrück und der Heidemühle liegt die Gaststätte Hofewiese.

Die Hofewiese liegt auf einer Lichtung in der Dresdner Heide. Zur Zeit des Feudalismus diente die Lichtung nur der Gewinnung von Futter für das Wild und führt die Jagdpferde des Landesherren. Die Bewohner der umliegenden Dörfer mussten im Frondienst das Gras mähen und das Heu wenden und einfahren.

Vorübergehend gehörte die Hofewiese in Erbpacht dem Grafen Marcolini, der auf Staatskosten die Wohngebäude errichten ließ. 1877 erhielt die Hofewiese eine Schank Konzession, das Wohnhaus des Wiesenvogts wurde zum Wirtshaus gebaut. In den behaglichen Gaststuben hängen Trophäen der Jagd und viele Tierbilder. Vor dem Gasthaus befindet sich ein wunderschöner Gästegarten umgeben von der Dresdner Heide.

https://www.hotel-pension-kaden.de/hofewiese/

--Methodios 18:19, 16. Okt. 2024 (CEST)

Der im Zentrum der Dresdner Heide gelegene Saugarten war einst eine Lichtung, zu der hin ab 1601 Schwarzwild-Treibjagden des Kurfürstlichen, später Königlichen Hofes stattfanden. Das hier im Jahr 1710 von dem bedeutenden Dresdner Barock-Baumeister Matthäus Daniel Pöppelmann errichtete Jagdhaus wurde um 1850 abgerissen. Ein großer Teil der Steine fand dann beim Bau der Elbmauer des am Neustädter Elbufer stehenden Schlosses Albrechtsberg Verwendung.

Ein Granitfindling am Saugarten trägt ein Bronzebildnis des Dresdner Landschaftsmalers und Kupferstechers Guido Hammer.

Die im Jahr 1881 im Stil eines Schweizerhauses gebaute Gaststätte Heidemühle steht etwa auf halber Strecke an der quer durch die Dresdner Heide verlaufenden Radeberger Straße. Diese seit dem 16. Jahrhundert bekannte, im Jahr 1840 zur Straße ausgebaute direkte Verbindung zwischen Dresden und Radeberg überquert hier mit der seit 1558 bekannten Hengstbrücke, einer Bogenbrücke, den Fluss Prießnitz. Am Ort der Heidemühle stand einst eine Sägemühle. Einen Ausschank gab es hier ab 1843. Zusammen mit der Gaststätte wurden im Jahr 1881 auch eine Mahl-, Schneide- und Ölmühle, ein Mühlgraben und ein Wehr zum Stau des Prießnitz-Flusses gebaut. Zur Ergänzung der besonders im Sommer ungenügenden Wasserkraft besaß die Mühle bald auch einen Dampfmaschinenantrieb. In der Zeit der DDR waren in den Gebäuden der Heidemühle ein Ferienheim und ein Kinderferienlager eingerichtet. In der Nähe befand sich an der Prießnitz ein Freibad.

Im Norden der Dresdner Heide, zwischen der Heidemühle und Langebrück, befindet sich die etwa 47 ha große und etwa 2 km lange, im Jahr 1547 erstmals als Langebrucker Wiese erwähnte Hofewiese. Dieser bedeutende Äsungs- und Brunftplatz des Reh- und Rotwildes der Heide lieferte einst auch das Futter für die Wildfütterung im kurfürstlichen Jagdgebiet. Die Hälfte des hier geernteten Heus wurde eine Zeit lang an das (im Gebiet der heutigen Dresdner Friedrichstadt gelegene) kurfürstliche geliefert. Die Arbeitskräfte kamen aus Klotzsche und Langebrück.

Später befand sich der größte Teil der Hofewiese bis 1804 in Bewirtschaftung durch den Langebrücker Förster. Danach wurde das Gelände eingeebnet, entwässert und mit einem Zaun eingehegt. Seitdem nutzt man es als Wiese, Weide und teilweise auch als Ackerfläche.

Zeitweise befand sich die Hofewiese im Besitz des sächsischen Kabinettsministers Graf Camillo Marcolini (1739-1814).

Im Jahr 1828 fiel sie an den sächsischen König, der einen Wiesenvogt für die Beaufsichtigung einstellte und für diesen im mittleren Bereich der Wiese ein Wohn- und mehrere Wirtschaftsgebäude errichten ließ.

Im Jahr 1877 erlangte der Wiesenvogtsitz das Schankrecht. Die Zufahrt zu dem bis 1960 privat bewirtschafteten Landgasthof Hofewiese ist von Langebrück oder von der Heidemühle über den Gänsefußweg (im Jahr 1973 zur Straße ausgebaut) möglich. Zwischen 1960 und 1985 betrieb die Handelsorganisation (HO) der DDR hier eine Gaststätte, danach war nur noch ein Kiosk geöffnet. Zwischen 1993 und 2000 führte ein Pächter die Gaststätte, dann ruhte der Gaststättenbetrieb.

Bild: Landgasthof Hofewiese in der Dresdner Heide um 1900 (nach einem alten Foto)

https://www.dresden-und-sachsen.de/dresden/heide.htm

--Methodios 18:30, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Miszellanea [Akten verschiedenen Inhalts] zur Nachlassregulierung des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini (Kommissionsakte)

Miszellanea [Akten verschiedenen Inhalts] zur Nachlassregulierung des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini (Kommissionsakte)

Archivale im Bestand

10047 Amt Dresden

Archivaliensignatur 3590

Datierung 1826 - 1840

Band: [Bd. 2]

Enthält u. a.: Besteuerung der Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide].

- Aufstellung der Gebühren und Auslagen für den unter Vormundschaft stehenden Franz Graf Marcolini.

- Auszug aus den Akten des Amtes Annaburg über einen Rechtsstreit zwischen den Erben des Grafen Marcolini und dem Richter Christian Gottlob Schlobach wegen einer Schuldforderung.

Provenienz: Justizamt Dresden, I.

Abteilung

Registratursignatur: Lit. M, No. 180, Vol. Ib

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=17900f08-3035-4b46-ad22-55a13d7bd041

--Methodios 19:38, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Übergabe eines Vorwerks an der Bautzner Straße in Dresden, des sogenannten Plantagengutes in Hosterwitz und der Langebrücker Hofewiese aus dem Nachlass des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini durch die Pächter an die Erben

Übergabe eines Vorwerks an der Bautzner Straße in Dresden, des sogenannten Plantagengutes in Hosterwitz und der Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide] aus dem Nachlass des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini durch die Pächter an die Erben (Kommissionsakte)

10047 Amt Dresden


Archivaliensignatur 3586

Datierung 1822 - 1824

Enthält u. a.: Inventare zu den genannten Grundstücken.

Provenienz: Justizamt Dresden

Registratursignatur: Lit. M, No. 147

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=6086227c-1263-4bb0-88ca-ab402b8f50c2

--Methodios 19:28, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Gesuch von Peter Graf Marcolini um Überlassung der Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide]

Verkauf der Grundstücke im Königreich und Herzogtum Sachsen aus dem Nachlass des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini (Kommissionsakte)

10047 Amt Dresden

Archivaliensignatur 3583

Datierung (1815 - 1822) 1823 - 1824, 1829 - 1830

Bd. 2

Enthält u. a.: Tabellarische Aufstellung der Grundstücke aus dem Nachlass.- Festlegung der Versteigerungsbedingungen.- Gesuch von Peter Graf Marcolini um Überlassung der Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide].- Berichte über Versteigerungen.

Enthält auch: Klage einiger Angestellten Camillos Graf Marcolini in Sachsen und Prag gegen Peter Graf Marcolini als Universalerben wegen Auszahlung der im Testament ausgesetzten Pensionen.- Verkauf des Freiguts in Lotzdorf [nw. Radeberg] des Dresdener Amtsverwalters Heinrich Gottlieb Neitzsch an den Kaserneninspektor Carl Christian Haden aus Dresden vom 14.10.1823.

Provenienz: Justizamt Dresden

Registratursignatur: Lit. M, No. 118, Vol. II


https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=5145877c-f154-4493-ba4f-dd4d17265e8b

--Methodios 19:37, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Abtretung des Erbpachtsrechts über die Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide] an das Oberstallamt.

Verkauf der Grundstücke im Königreich und Herzogtum Sachsen aus dem Nachlass des Kabinettsministers Camillo Graf Marcolini (Kommissionsakte)

10047 Amt Dresden

Archivaliensignatur 3585

Datierung 1827 - 1832, 1840

Bd. 4

Enthält u. a.: Bezahlung rückständiger Kaufgelder.- Abtretung des Erbpachtsrechts über die Langebrücker Hofewiese [in der Dresdener Heide] an das Oberstallamt.

Provenienz: Justizamt Dresden, I. Abteilung

Registratursignatur: Lit. M, No. 118, Vol. IV

https://www.archiv.sachsen.de/archiv/bestand.jsp?guid=d5a285c5-6229-48e5-a2f0-f310d298d9ff

--Methodios 19:37, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Die Geschichte des Landguts Hofewiese

Die Geschichte der eigentlichen Hofewiese reicht bis in das 16. Jahrhundert zurück, während die der gleichnamigen Waldgaststätte erst rund 300 Jahre später einsetzt. Der Name ist in zweierlei Richtungen zu erklären. Zum einen befand sich die Hofewiese in landesherrlichem Besitz, gehörte also dem Hofe, zum anderen hatten die Bauern der Heiderandorte hier „Hofedienste” zu leisten. Als Ausgangspunkt für die Gastwirtschaft ist die Übernahme der Hofewiese 1804 durch den späteren Kabinettsminister Graf MarcoliniI zu sehen. Auf sein Betreiben hin waren das Wohnhaus für den Wiesenvogt sowie Stallgebäude errichtet worden. Zu dieser Zeit trat der neue Wiesenvogt Hausche seinen Dienst an. Er übte das Amt über 40 Jahre unter vier Königen aus. Es waren zuerst die Waldarbeiter, die an der „Hofewiese” rasteten, denn Aufgabe des Wiesenvogts war es auch, sie sowie das königliche Wirtschaftspersonal mit Speisen und Getränken zu versorgen. Daraus entwickelte sich ein ständiger Schankbetrieb, wenn auch noch ohne Schankkonzession. Vorüberkommende Wanderer konnten gelegentlich einen Imbiß erhalten. Allerdings hing das von dem Wohlwollen und der Laune der Frau des Wiesenvogts ab. Von deren eigenartiger Bewirtung erzählt manche Anekdote.

Hofewiese Langebrück (c) Deutsche Fotothek Fotograf: unbekannt Mehr Verständnis für die Bedürfnisse der Besucher hatte der Nachfolger von Hausche, der Wiesenvogt Däbler. Er übernahm 1870 das Amt. Danach stieg die Zahl der einkehrenden Gäste rasch an. In seine Amtszeit fallen zahlreiche bauliche Veränderungen, die dem Ausbau zum regulären Gasthaus dienten. So wurde vom Wohnhaus der Kuhstall abgetrennt und in das Stallgebäude verlegt, außerdem entstand im Stallgebäude eine Kutscherwohnung. Die Küche wurde vergrößert und Gästezimmer in der oberen Etage eingerichtet. Im Jahre 1877 erhielt das Waldgasthaus auch das längst fällige Schankrecht. Die nachfolgenden Wiesenvögte Karl Lehmann (1885 bis 1899), Julius Grössel (1899 bis 1904) und Louis Schilling (1904 bis 1913) betrieben neben ihrem eigentlichen Aufsichtsamt gleichzeitig das Gastgewerbe. Erneute Umbauten erfolgten 1904.

Hofewiese Langebrück (c) Deutsche Fotothek Fotograf: Walter Möbius Als letzter Wiesenvogt wirkte Max Frommert von 1913 bis 1927. Während dieser Zeit erlebte die Gaststätte einen weiteren Aufschwung. Nach dem Tod von Frommert 1927 führten Familienangehörige die Gaststätte weiter bis zur Übergabe 1933 an Albert Fuchs, einen Verwandten der Familie. Die 30er Jahre brachten nochmals eine Reihe baulicher Maßnahmen. Nachdem 1932 die Gaststätte bereits erweitert worden war, erhielt 1934 das Grundstück Anschluß an das Elektro- und Trinkwassernetz. Vom Herbst 1935 bis Frühjahr 1936 brachte ein grundsätzlicher Um-und Erweiterungsbau die letzte große Veränderung. Danach präsentierte sich die „Hofewiese” so, wie sie noch vielen ehemaligen Gästen in Erinnerung ist.

Hofewiese Langebrück (c) Deutsche Fotothek Fotograf: unbekannt Das einstöckige Gebäude mit dem ausgebauten Dachgeschoß ist in seinem schlichten Stil der Landschaft angepaßt. In dem nach Süden gerichteten Vorbau aus grobbehauenem Holz sowie im Garten unter schattigen Bäumen fanden bis zu 700 Gäste Platz. Die ungekünstelte rustikale Innenausstattung spiegelte jagdliche Tradition wider. Und das nicht nur in den beiden Jagdzimmern, sondern auch im Hauptraum, der großen Gaststube. Da gab es holzgetäfelte Wände, eine dekorative Deckenbemalung und vor allem viele Gemälde mit Wild- und Jagdmotiven, auch Jagdtrophäen und -geräte, unter anderem zwei historische Armbrüste. Hauptsächlich Langebrücker Kunstmaler, wie der Tier- und Landschaftsmaler Karl Hans Taeger, hatten die Gemälde geschaffen. Das bekannte Bild „Strecke der letzten Hoffagd Friedrich August III.” stammt von dem Historienmaler Rudolf Trache. Eine Holzschnitzerei, zwischen 1840 und 1850 von dem Fuhrmann Zschaler angefertigt, zeigte den „Reisezug Friedrich August II. durch Bayern”. Oft kehrten Künstler und hochrangige Gäste ein. Großer Beliebtheit erfreuten sich die Reitvorführungen und das Jagdspringen auf den Wiesen, veranstaltet von Reitervereinen aus Dresden.


Wechselhaft und kompliziert gestalteten sich die Eigentumsverhältnisse im 20. Jahrhundert. Das 1828 wieder erlangte königliche Eigentum blieb bis nach dem 1. Weltkrieg bestehen. Danach ging im Rahmen der Vermögensauseinandersetzung zwischen dem Freistaat Sachsen und dem vormaligen Königshaus die „Hofewiese” an den Freistaat, so verankert im Gesetzblatt vom 9.8.1924. Verwaltungsseitig unterstand das Anwesen der Domänenverwaltung im Sächsischen Finanzministerium. Der Pachtvertrag mit der Wirtsfamilie lief weiter. Ein Jahrzehnt später, am 1. April 1935, erhielten die Wettiner die Gebäude und einige Nutzungsrechte zurück, indem sie dem Familienverein „Haus Wettin Albertinische Linie unter Vorsitz von Prinz Ernst Heinrich von Sachsen (mit Wohnsitz in Moritzburg) übereignet wurden. Die Ländereien verblieben bei der Forstverwaltung und fielen 1946 unter das Gesetz über die Bodenreform. Das Verfügungsrecht über die Gebäude bekam die Gemeinde Langebrück.

Zwischen der Gemeindeverwaltung Langebrück und dem Betreiber der Gaststätte, der Familie Fuchs, bestand bis 1959 weiterhin der Pachtvertrag und die „Hofewiese” konnte auch in schwierigen Zeiten ihren guten Ruf erhalten. Danach erfolgten kurzzeitige Verpachtungen an zwei Gastwirte, ehe die Gemeinde Langebrück 1960 mit der HO-Gaststätten einen Übernahmevertrag abschloß, In der Folgezeit wechselten die Wirtsleute mehrfach. Als langähriger Pächter bewirtschaftete die Familie Witomsky von 1970 bis 1985 das Waldgasthaus, das ein gern aufgesuchtes Ausflugsziel geblieben war. Allmählich verblaßte jedoch der frühere Glanz, bis schließlich 1987 nur noch ein Kiosk und der Gästegarten mit eingeschränktem Angebot übrig geblieben waren. Statt der angekündigten Sanierung kam es wenig später zur vollständigen Schließung, die bis 1992 andauerte.

Nach rund 30 Jahren gab die HO-Nachfolgeeinrichtung, die Gast GmbH, am 23. Mai 1991 die „Hofewiese” kostenlos an die Gemeinde Langebrück zurück. Die darauffolgende Auseinandersetzung zwischen Langebrück und der Stadt Dresden hinsichtlich der Eigentumstechte entschied die Treuhand zu Gunsten Langebrücks. Über die Eingemeindung Langebrücks kam die Gaststätte schließlich 1999 doch noch zu Dresden. Leider mußte der Verlust etlicher Gemälde sowie von historischen Jagdwaffen und auch der alten Schnitzerei festgestellt werden, deren Verbleib nicht zu klären war.

1992 übernahmen die Wirtsleute Hortschansky die „Hofewiese” in Erbpacht. Neben einer provisorischen Versorgung am Kiosk und im Biergarten begannen erste Sanierungsarbeiten, orientiert am historischen Stil und im Sinne des Denkmalschutzes. Der zu HO-Zeiten eingebaute Selbstbedienungstrakt wich einem schmalen Gastraum mit Sitzgruppen auf einem Podest. Ab Sommer 1993 war der traditionsreiche Waldgasthof wieder geöffnet. Allerdings entsprach die Entwicklung in den Folgejahren nicht den Erwartungen. Die „Hofewiese” mußte 2000 wieder geschlossen werden. Erneut war der denkmalgeschützte Waldgasthof zu einem verlassenen Anwesen geworden. Bedingt vor allem durch den inzwischen hohen Sanierungsaufwand und Abwasserprobleme gelang es nicht, einen neuen Betreiber auf der Basis eines Erbbauvertrags zu finden. Im Februar 2006 verkaufte die Stadt Dresden schließlich die „Hofewiese” an einen bayrischen Investor, der seine Investitionszusagen jedoch nicht erfüllte. Stattdessen überlies er das Areal dem dubiosen Verein „Sachsenbund“, der das Objekt der endgültigen Verwahrlosung preisgab. Hin und wieder wurde zwar eine Art Imbiss auf Spendenbasis angeboten. Insgesamt aber wurde die Hofewiese zusehends vermüllt, Inventar vergammelte oder verschwand und der bauliche Zustand der Gebäude litt weiter. Mit Kappung der Stromzufuhr stand auch der Keller unter Wasser.

In einem langjährigen Rechtsstreit errang die Landeshauptstadt Dresden die Rückgabe der Hofewiese und startete 2014/15 einen neuen Verkaufsversuch. In einem wettbewerblichen öffentlichen Ausschreibungsverfahren wurde ein neuer Investor und Betreiber gesucht. Dabei waren die Seriosität des Bieters, das Konzept und die gebotene Kaufsumme die Bewertungskriterien. In dem Verfahren setzte sich in allen Punkten der bekannte Dresdner Unternehmer und Politiker Holger Zastrow durch, der die Tradition aufgreifend die Hofewiese als öffentlichen und für jedermann zugänglichen Ausflugsort, großen Biergarten und Eventlocation erhalten und entwickeln will. Der Biergarten soll seine frühere Größe bekommen und seine Wirtschaftlichkeit unter anderem durch eine rege Veranstaltungstätigkeit erreichen, um die Scheune und das Hauptgebäude schrittweise sanieren zu können. Die ehemaligen Gaststättenräume sollen als Regenvariante den Biergartenbetrieb unterstützen, aber ansonsten hauptsächlich Familien-, Firmen- und Vereinsfeiern sowie für Seminare, Tagungen und Workshops und kleinere Veranstaltungen genutzt werden.

Seit 2016 befindet sich die Hofewiese jetzt im Eigentum der Familie Zastrow. Stück für Stück ist seither das Leben in die alt-ehrwürdige Hofewiese zurückkehrt. Etliche Sanierungsarbeiten sind bereits erfolgt, laufen gerade oder sind in der Planung. Der von Ariane Zastrow unter dem Namen „Landgut Königlich-Sächsische Hofewiese“ betriebene Biergarten hat sich längst wieder zu einem beliebten Ausflugsziel entwickelt und gehört zu den größten und schönsten Freiluftwirtschaften in Sachsen.

(Der größte Teil des Textes ist dem Buch „Dresdner Heide“, herausgegeben vom Landesverein Sächsischen Heimatschutz e.V., erschienen im Berg- und Naturverlag Rölke, entnommen.)


Wiesenvögte und Gastwirte der Hofewiese


1563 Erwähnung „Wiesenvoigt zu Langebrück”

1724 Michael Thamm

1804-1828 Gottfried Kunze

1828-1869 Herr Hausche

1877 Erteilung der Schankkonzession. Ab jetzt betrieben die Wiesenvögte auch die Gastwirtschaft.

1869-1884 Herr Däbler

1884-1899 Karl Lehmann

1899-1904 Julius Größel

1904-1913 Louis Schilling

1913-1927 Max Frommert

1927-1933 Herr Lukas

1933-1945 Albert Fuchs

1945-1947 Willy Stareck

1947-1958 Albert Fuchs

1958-1960 Herr Starke

1961-1964 unbekannt

1965-1967 Herr Klose

1968-1970 Eberhard Irmscher

1970-1971 Rainer Wagner/Roland Witomsky

1970-1984 Familie Witomsky

1984 bis 1992 weitgehend geschlossen.

1992-2000 Reiner Hortschansky

2000 bis 2015 weitgehend geschlossen.

2016 Kauf der Hofewiese durch Holger Zastrow und Wiedereröffnung des Biergartens.

2016 bis heute Ariane und Holger Zastrow

https://landgut-hofewiese.de/geschichte-der-hofewiese/

--Methodios 19:54, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] 26, September 1828: Marcolinis Besitz wird veräußert - Aufgenommen wurde die Subhastation vom Justizamt Dresden am 29sten Juni 1828.

Marcolinis Besitz wird veräußert

Anmerkung: Einem Hinweis eines Historikerkollegen verdanke ich diese Nachricht, in der weitere Details zur Hofewiese zu erwarten sind. Auch hier sind Akten vorhanden, beginnend beim Erwerb durch Marcolini und endend beim Verkauf der Hofewiese an König Anton. So jedenfalls der bisherige bekannte Fakt. Ob es wirklich so war, wir werden sehen. Am 13. September wird in der Staats – und Gelahrten Zeitung des Hamburgischen unpartheyischen Correspondenzen angezeigt: Die Freiwillige Subhastation des Nachlasses Seiner Exzellenz des verstorbenen Königlichen Kabinettsministers und Wirklichen Geheimen Rates, auch Oberstallmeisters etc. Herrn Camillo Grafen Marcolini. Unter den aufgeführten Grundstücken ist auch die Hofewiese. Hierzu sind in der Annonce zwei Angaben gemacht: …sowie die in Langebrücker Flur gelegene Gräflich Marcolinische Landbesitzung, die Hofewiese genannt. Versteigerungstermin der Hofewiese ist der 26. September 1828. In der üblichen Beschreibung bei einer Versteigerung heißt es: Die Landbesitzung bei Langebrück bildet eine ebene, ununterbrochene Fläche, ist ringsum verzäunt, und enthält 19 Scheffel, 14 Metzen Feld, 193 Scheffel, 2 Metzen Wiesenboden. Es gehört dazu ein Wohnhaus, ein Stallgebäude, ein dabei befindlicher Keller und ein kleineres Häuschen. Aufgenommen wurde die Subhastation vom Justizamt Dresden am 29sten Juni 1828.

https://www.dresden.de/media/pdf/langebrueck/heidebote/heidebote-2018/Heidebote_02_2018.pdf

--Methodios 20:00, 16. Okt. 2024 (CEST)

[Bearbeiten] Weblinks

https://www.alpenvereinaktiv.com/de/punkt/schwarzes-kreuz/37688860/#caml=8hk,2a40t3,8g6pst,0,0

https://www.die-infoseiten.de/regional/wandern-in-der-dresdner-heide/

https://www.dresden-elbland.de/de/poi/bruecke/kannenhenkelbruecke/2684444/#caml=a14,2a88hk,8gbl9s,0,0

https://wanderweg.org/kannenhenkel

https://www.saechsischer-heimatschutz.de/files/heimatschutz/AK%20Dresdner%20Heide/Dateien%20mit%20RWV/Rundwanderungen_pdf/AKDH-Wanderroute%20M1_210311.pdf

https://www.saechsischer-heimatschutz.de/files/heimatschutz/AK%20Dresdner%20Heide/Dateien%20mit%20RWV/Rundwanderungen_pdf/AKDH-Wanderroute%20H5_210128.pdf

https://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Schwarzes_Kreuz_Dresdner_Heide.JPG

--Methodios 20:04, 16. Okt. 2024 (CEST)

https://wiki.openstreetmap.org/wiki/Dresdner_Heide

https://de.m.wikiversity.org/wiki/Projekt:Altes_Dresden/Stadtteil/Dresdner_Heide

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a2/Geschichte_der_Dresdner_Heide_und_ihrer_Bewohnerschaft.pdf

--Methodios 08:50, 17. Okt. 2024 (CEST)

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