Ferdinand von Egidy

Stadtwiki Dresden - Freiraum für Ideen und Wissen über Dresden
Wechseln zu: Navigation, Suche
Wappen der Adelsfamilie von Egidy

Christoph Günther Ferdinand von Egidy (* 2. Januar 1877 in Dresden; † 9. April 1958 in Hamburg) war ein kaiserlicher Marineoffizier, zuletzt im Rang eines Kapitäns zur See.

[Bearbeiten] Familie

Christoph Günther Ferdinand von Egidy entstammte der Familie Egidy, die der innerfamiliären Überlieferung nach aus den spanischen Niederlanden zuerst nach Preußen auswanderte und seit dem späten 17. Jahrhundert im Kurfürstentum Sachsen ansässig wurde. Die Bestätigung des Reichsadelsstandes erfolgte 1687 durch Kaiser Leopold I. an den kursächsischen Hofküchenmeister Samuel Egidy.[1].

Von Egidy entstammte dem 1. Ast der III. Linie der Adelsfamilie von Egidy mit dessem Stammvater Christoph August von Egidy (17661812). Seine Großeltern väterlicherseits waren der königlich-preußische Hauptmann im Reserve-Infanterie-Regiment Nr. 35 und Kompaniechef im Lehrbataillon, Christoph Ferdinand von Egidy (18111852) und dessen 1838 geheiratete Ehefrau Alexandrine Henriette geb. Siegmund (18131887).

Ferdinand von Egidy war der zweitälteste Sohn des königlich-sächsischen Offiziers, Sozialreformers und Schriftstellers, Christoph Moritz von Egidy (* 29. August 1847 in Mainz; † 29. Dezember 1898 in Potsdam) und dessen 1869 geheirateter Ehefrau Luise Charlotte Albertine geb. von Götz (* 15. Mai 1848 in Otterwisch bei Leipzig; † 21. Mai 1933 in Weimar), Tochter des königlich-sächsischen Regierungsrats Wilhelm Albrecht von Götz (18151871) und dessen Ehefrau Luise Friederike Albertine Pauline Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen (18131848). Von Egidy hatte 11 Geschwister, unter anderem:

Ferdinand von Egidy heiratete am 5. September 1906 in Glücksburg Anita geb. Christiansen (* 30. Juni 1886 in Flensburg; † 15. Mai 1970 in Hamburg), Tochter des Kaufmanns Carsten Christiansen und dessen Ehefrau Calline Andrea Petersen. Das Paar hatte zwei Söhne:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Kleiner Kreuzer "Niobe"

Ferdinand von Egidy schlug wie viele Angehörige seiner Familie eine militärische Laufbahn ein. Er war einer von 31 Familienangehörigen, die im Zeitraum von 1729 bis 1915 in das sächsische Kadettenkorps in Dresden eintraten. Von Egidy begann seine Karriere dort bereits 1889, im Alter von 12 Jahren.

Nach dem Besuch der Dresdner Kadettenschule in der Albertstadt wechselte von Egidy zur kaiserlichen Marineschule nach Kiel. Später war er im Marinehafen in Flensburg stationiert, wo er 1905 in der dortigen Lilienstraße 4, nur etwa 300 Meter Fußweg entfernt vom Hafen wohnte. Er hatte zu dieser Zeit den Dienstrang eines Kapitänleutnants bei der kaiserlichen Marine inne.[4]

Nach der Generalüberholung und Wiederindienststellung des kleinen Kreuzers "Niobe" am 19. Juni 1906, verließ von Egidy mit diesem Schiff am 9. Juli 1906 Deutschland Richtung China. Der Kreuzer war nach dem Flaggschiff der Ostasienflotte, dem Panzerkreuzer "Fürst Bismarck" das zweitgrößte Schiff des kaiserlich-deutschen Kreuzergeschwaders in Ostasien. Von Egidy weilte vom 8. September 1906 bis zum 31. Januar 1909 im deutschen Flottenstützpunkt im chinesischen Kiautschou als Offizier, 1908 immer noch im Rang eines Kapitänleutnants. Mit der "Niobe" begleitete von Egidy den Kreuzer "Fürst Bismarck" im Sommer 1907 auch zu einem Marinebesuch in Japan. Am 21. März 1909 traf von Egidy mit der "Niobe" wieder in Kiel ein.

Zuletzt, am Ende des Ersten Weltkrieges hatte von Egidy den militärischen Rang eines Kapitäns zur See (vergleichbar mit dem Dienstgrad Oberst) inne, den zweithöchsten Offiziersrang nach dem Kommodore.

1935 zog von Egidy nach Hamburg. Dort ist er erstmals im Hamburger Adressbuch von 1936 in der dortigen Eichenstraße 50 als Kapitän zur See a. D. (außer Dienst) verzeichnet.[5] Ab 1938 machte sich von Egidy mit der Vermietung und dem Verkauf von Autoanhänger selbstständig.[6] Auch nach dem Zweiten Weltkrieg setzte von Egidy seine Handelstätigkeit mit Bleichert-Lastanhängern, Köhler Spezialanhänger, PKW-Anhänger, LKW-Aufbauten und Kupplungen anfangs fort [7] und lebte danach in den 1950er Jahren als Rentner in der Eichenstraße.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Gothaisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang, Gotha 1908, S. 235
  2. Adreßbuch Kiel 1919, S. 581, Christian-Albrecht-Universität Kiel
  3. Hamburger Adreßbuch 1956, II/ S. 175, SUB-Uni Hamburg
  4. Adressbuch der Stadt Flensburg, Digitalisat auf GenWiki, S. 138
  5. Hamburger Adreßbuch 1936, II/ S. 293, SUB-Uni Hamburg
  6. Erstmals als solcher im: Hamburger Adreßbuch 1939, II, S. 410, SUB-Uni Hamburg
  7. Hamburger Adreßbuch 1947, II, S. 103

[Bearbeiten] Weblinks

Meine Werkzeuge
Namensräume
Varianten
Aktionen
Navigation
Werkzeuge