Friedrich Oskar Kunze
Friedrich Oskar Kunze (* 11. Juni 1831 in Lengenfeld im Vogtland; † 22. Dezember 1893 in Dresden)[1] war ein deutscher Jurist, ehemaliger Bürgermeister von Mittweida und Großenhain sowie späterer Dresdner Stadtrat.
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[Bearbeiten] Familie
Friedrich Oskar Kunze entstammte der sächsischen Familie Kunze. Friedrich Oskars Großvater väterlicherseits war der Stadtschreiber und Advokat (Rechtsanwalt) zu Lengenfeld i.V., Carl Christian Kunze (1773–1824). Sein Großvater mütterlicherseits war der Ratsherr, Kaufmann und Fabrikbesitzer einer Spinnereifabrik zu Lengenfeld i.V., Friedrich Gottlob Bonitz (1773–1840).
Friedrich Oskar Kunze war das erste Kind von Friedrich Wilhelm Kunze (* 21. September 1806 in Lengenfeld i.V.; † 1873) und dessen am 31. August 1830 geheirateter erster Frau Theone geb. Bonitz (* 7. Juni 1807 in Lengenfeld i.V.; † 3. Juli 1840 ebenda). Sein Vater war Gerichtsinspektor, später dann Gerichtsdirektor im Rang und mit Titel eines königlich-sächsischen Bezirksgerichtsrats. Friedrich Oskar Kunze hatte noch zwei Brüder aus der ersten Ehe seines Vaters sowie drei Halbgeschwister aus der zweiten Ehe seines Vaters mit Friederike Wilhelmine geb. Hertel:
- Rudolf Kunze (1834–1883), Pfarrer,
- Carl Kunze (* vor 1840), Assessor,
- Julie Kunze (1844–1924) ⚭ August Bernhard Bechler (1833–1910), Kaufmann und Fabrikbesitzer.
- Otto Kunze (1846–1919), königlich-sächsischer geheimer Regierungsrat in Dresden.
- Hedwig Kunze († 1902) ⚭ Emil Adolf Biel (1848–1900), königlich-sächsischer Schulrat.
Friedrich Oskar Kunze war mit Amalie geb. Kessler († 1928) verheiratet.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Friedrich Oskar Kunze erhielt seine erste Schulbildung auf der Stadtschule im sächsischen Lengenfeld. Ostern 1845, genau am 9. April 1845 wechselte Kunze als Schüler an die Landes- und Fürstenschule St. Afra, wo er seine höhere Schulbildung erhielt. Kunze blieb bis Michaelis 1850 am Gymnasium in Meißen und erhielt am 12. September 1850 sein Reifezeugnis. Danach studierte er wie sein Vater Rechtswissenschaften an der Universität in Leipzig.
Nach seinem Jurastudium ging Kunze zurück in seine vogtländische Heimatstadt nach Lengenfeld, wo er erst Stadtrat und 1855 schließlich Bürgermeister wurde. 1856 folgte er dem Ruf, als Bürgermeister nach Mittweida zu gehen, wo zehn Jahre lang als Bürgermeister wirkte. 1866 ging Kunze als Bürgermeister nach Großenhain. Dieses Amt übte er sieben Jahre aus.
1873 kam Kunze nach Dresden, wo er im gleichen Jahr Mitglied des Stadtrates wurde. Als solcher ist er erstmals 1874 im Dresdner Adressbuch verzeichnet. Er wohnte anfangs in Dresden in der Maternistraße 1.[2] 1875 zog er in die Schweizer Straße 10a,[3] 1877 in die Kaitzer Straße 6,[4] 1880 dann in die Hausnummer 8c in dergleichen Straße.[5]
Kunze zog 1885 in die Schweizer Straße 22,[6] wo er zur Miete im Erdgeschoss und bis zuletzt wohnte. Zwei Jahre vor seinem Tod erhielt er für sein Wirken und seine Verdienste von König Albert 1891 mit dem Albrechtsorden einen der höchsten sächsischen Orden. Kunze blieb bis 1892 noch Mitglied des Dresdner Stadtrates und wurde danach als Stadrat a.D. (außer Dienst) unter Fortzahlung einer Pension in den Ruhestand verabschiedet. Er wurde nach seinem Tod auf dem Annenfriedhof in der Chemnitzer Straße begraben.
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
- bis 1874:
- Königlich-preußischer Roter-Adler-Orden 4. Klasse
- Königlich-preußischer Kronenorden 4. Klasse am Erinnerungsband
- 1886:
- Silbernes Erinnerungskreuz
- Königlich-preußische Kriegsdenkmünze von Stahl
- 1891: Ritterkreuz 1. Klasse des königlich-sächsischen Albrechtsordens
[Bearbeiten] Quellen
- August Hermann Kreyssig: Afraner-Album, Verzeichnis sämtlicher Schüler der Königlichen Landesschule zu Meissen von 1543 bis 1875, 8422 an der Zahl, Meissen 1876, Digitalisat der SLUB, S. 491
- P.H. Kreyssig: I. Nachtrag zu Dr. A.H. Kreyssigs Afraner Album, Hrsg. vom Verein ehemaliger Fürstenschüler zum 350jährigen Stiftungsfest der Kgl. Landes- und Fürstenschule St. Afra zu Meissen, Chrimmitschau 1893, Digitalisat der SLUB, S. 45
- Dresdner Geschichtsblätter, Band 1, Nr.1/5, 1892/1896, S. 120 in der SLUB Dresden
- Dr. phil. Alfred Lindner (1896-1971): Die Triller-Nackommen mit besonderer Berücksichtigung der Linie Bonitz, 1929
- Friedrich Oskar Kunze, Ahnen Bonitz/ Ponitz, Jochen Bonitz auf gedbas.genealogy.net
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, S. 194, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1876, S. 208, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1878, S. 218, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1881, S. 243, SLUB
- ↑ Adressbuch Dresden 1886, S. 268, SLUB