Karl Gustav Brescius
Karl Gustav Brescius, auch Carl Gustav Brescius (* 28. Februar 1793 in Bautzen; † 3. August 1874 in Dresden)[1] war ein sächsischer Jurist, Beamter u.a. als königlich-sächsischer General-Akzise-Bezirksinspektor in Bautzen und Oberzollrat in Dresden.
[Bearbeiten] Familie
Karl Gustav Brescius entstammte der Lausitzer Familie Brescius. Karl Gustav Brescius war der Sohn des königlich-sächsischen Oberpostmeisters Christian Karl Brescius (* 7. November 1756 in Bautzen; † 3. August 1839 ebenda) und dessen 1790 geheirateter Witwe des Bautzner Stadtarztes Dr. med. Christian Gotthold Feller (1755–1788),[2] Johanne Friederike verw. Feller geb. Rüde (* 28. August 1762; † 11. April 1831 in Bautzen), die Tochter des Bautzner Apothekers, Historikers und Rittergutsbesitzers Elias Rüde.[3] Karl Gustavs Großvater war der kaiserliche Post- und Kommissionsrat, Karl Ehrenfried Brescius (1730–1802), königlich-sächsischer Oberpostmeister zu Bautzen. Karl Gustav hatte noch zwei Geschwister:
- Henriette Friederike Brescius (1794–1876). Sie heiratete den Oberamts-Regierungsrat Ludwig Eduard Roux (1794–1855).
- Ernst Theodor Brescius (* 1798), wahrscheinlich zeitig gestorben.[4] [5]
Karl Gustav Brescius heiratete am 27. Mai 1822 Hermine Mathilde geb. Starke (* 9. Juni 180?; † 9. Mai 1839 in Dresden)[6] die jüngste Tochter des Bautzner Juristen, Ratsherrn und Bürgermeisters, Dr. jur. Friedrich Traugott Starke (1763–1822).[7] Karl Gustav und Hermine Mathilde Brescius hatten acht Kinder:
- Clara Mathilda Brescius (* 1822/23; † 1908 in Dresden), ab 1875 in Dresden als hinterlassene Tochter des Oberzollrates Brescius vermerkt, zu dieser Zeit am Dippoldiswaldaer Platz 5,[8] zuletzt wohnend in der Ludwig-Hartmann-Straße 8.[9]
- Karl Guido Brescius (* 25. März 1824 in Bautzen; † 4. Dezember 1864 in Pirna-Sonnenstein), Eisenbahningenieur und –baumeister, Direktor der Albertbahn. Er war der Erbauer der Hänichener Kohlezweigbahn, dem Vorgänger der Windbergbahn.
- Bianka Gabriele Brescius (* 16. März 1825 in Bautzen; † 9. Oktober 1886 in Dresden).[10] Sie war mit dem königlich-sächsischen Medizinalrat und Arzt, Dr. med. Julius Andreas Brückmann (1820–1887)[11] verheiratet.
- Gustav Felix Brescius (* 1827 in Bautzen; † 20. Dezember 1852 in Dresden)[12]
- Adele Maria Brescius (* 17. Dezember 1829 in Bautzen; † 14. Mai 1907 in Dresden).[13] Sie war mit dem königlich-sächsischen Hofrat und Professor Hugo Fleck (1828–1896) verheiratet und wohnte zuletzt in der Pestalozzistraße 11.[14]
- Karl Emil Brescius (* 20. Januar 1832 in Bautzen; † 1882 in Rödelheim),[15][16] Pharmazeut, anfangs in Dresden ebenfalls in der Stallstraße 4 wohnend,[17] später Besitzer der "Chemischen Fabrik Emil Brescius AG" in Rödelheim bei Frankfurt/ Main, vormals "E. Schering", zur Herstellung von Cyankalium und Cyan-Präparaten,[18][19]
- Bernhard Gustav Brescius (* 1. Dezember 1836 in Dresden; † 21. April 1837 ebenda), am 24. April 1837 in Dresden beerdigt.[20] und
- Robert Brescius (* Mai 1839 in Dresden; †). Seine Mutter starb kurz nach seiner Geburt.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Karl Gustav Brescius studierte Rechtswissenschaften, schlug danach aber eine Beamtenlaufbahn ein und war 1819 Assistenz-Inspektor in der General-Akzis-Inspektion und –Einnahme zu Leipzig im Amt Budissin (Bautzen).[21] 1823 war er schließlich Akzis-Inpektor zu Bautzen im Markgrafentum Oberlausitz,[22] 1826 wurde er zum Inspektor des ersten Bezirks des Markgrafentums Oberlausitz ernannt.[23] 1828 war Brescius General-Akzis-Inpektor für Bautzen, Kamenz, Elstra, Königsbrück und Pulsnitz.[24] 1831 war er zudem Stellvertreter des königlichen-sächsischen Kommissionsrates Friedrich August Schlosser, Bautzner Vorstand des Vereins für Statistik für das Königreich Sachsen.[25] Zur gleichen Zeit arbeitete Brescius auch als Advokat in Bautzen.[26]
Brescius kam 1833 als Oberinspekteur nach Dresden, wo bereits sein Cousin Eduard Brescius seit zwei Jahren als Kaufmann arbeitete. Karl Gustav ist erstmals 1834 im Dresdner Adressbuch verzeichnet und ließ sich anfangs in der Schlossgasse im Haus Nr. 320 nieder, zog aber Ostern desgleichen Jahres bereits in eine kleine Wohnung in der Neustädter Kaufhalle am Antonsplatz.[27] Ebenfalls 1834 wurde Brescius zum königlich-sächsischen Obersteuer-Inspektor ernannt.[28] Ab 1838 ist er als solcher im Dresdner Packhofgebäude aufgeführt, [29] Bei einer Untersuchung für das Hauptsteueramt Dresden beschäftigte sich Karl Gustav Brescius mit der Steuer für die damaligen 17 Dresdner Brauereien. Er bestätigte in seinem Schreiben am 10. März 1841, dass zwar die „Rente“ für die 11 Altstädter und 3 Neustädter Brauereien „unbestritten“ sei, dagegen die für die zwei Friedrichstädter Brauhäuser und die Waldschlösschenbrauerei aber „sehr bedenklich“ sei.[30]
1840 erhielt Brescius den Rang eines königlich-sächsischen Zollrats im Hauptsteuer- und Elbzollamt Dresden.[31],[32] In dieser Dienststellung blieb er bis zu seiner Pensionierung. 1848 zog er mit seiner inzwischen größer gewordenen Familie in die Stallstraße 3.[33]
Nach seiner Pensionierung zog Brescius 1865 in die Marienstraße 8a.[34] und ist letztmalig 1874 im Adressbuch verzeichnet.[35]
[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)
[Bearbeiten] Quellen
- Gothaisches Genealogisches Taschenbuch der Briefadeligen Häuser, 2. Jahrgang Gotha 1908, Justus Perthes, Digitalisat auf http://digital.ub.uni-duesseldorf.de, S. 121ff.
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Arzteblatt Sachsen 8/2008, Online-pdf auf www.slaek.de, S. 436f.
- ↑ Geschichte von Dahren und dessen Mühlen
- ↑ Nicht im Gothaischen Genealogischen Taschenbuch verzeichnet.
- ↑ Lausitzische Monatsschrift 1798, Digitalisat auf Google Books, S. 245
- ↑ Leipziger Zeitung 1822, Digitalisat auf Google Books, S. 1320
- ↑ Siehe Notizen zum Datensatz auf Gedbas
- ↑ Adressbuch Dresden 1875, SLUB, S. 57
- ↑ Letztmalig im Dresdner Adressbuch 1908, SLUB, S. 206
- ↑ Datensatz auf MyHeritage, Anmeldung erforderlich
- ↑ Adressbuch Dresden 1886, SLUB, S. 78
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 302
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Datensatz auf Geneanet, Anmeldung erforderlich
- ↑ Adressbuch Dresden 1856, SLUB, S. 34
- ↑ Datensatz auf rzbl04.biblio.etc.tu-bs.de
- ↑ Datensatz in der Chemiker Zeitung 1885, Online-pdf
- ↑ Datensatz auf Ancestry
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat 1819, Digitalisat, SLUB, S. 100
- ↑ Königlich Sächsischer Hof-, Civil- und Militär-Staat 1823, Digitalisat, SLUB, S. 108
- ↑ Lausitzisches Magazin, Görlitz 1826, Digitalisat auf Google Books, S. 265
- ↑ Königlich Sächsischer Hof, Civil- und Militär-Staat 1828, Digitalisat auf Google Books, S. 126
- ↑ Mittheilungen des statistischen Vereins für das Königreich Sachsen, Leipzig 1831, Digitalisat auf Google Books, S. VIII
- ↑ Leipziger Zeitung 1831, Todesanzeige für Johanne Friederike Brescius verw. Feller, geb. Rüde, Digitalisat auf Google Books, S. 923
- ↑ Adressbuch Dresden 1834, SLUB, S. 36
- ↑ Adressbuch Dresden 1835, SLUB, S. 34
- ↑ Adressbuch Dresden 1838, SLUB, S. 37
- ↑ Vom Brauhandwerk zur Brauindustrie, Die Geschichte der Bierbrauerei in Sachsen 1800-1914, Holger Starke, Böhlau Verlag GmbH & Cie Köln, 2005, ISBN 3-412-17404-1, Seite 105, Leseprobe auf Google Books
- ↑ Staats-Handbuch für das Königreich Sachsen 1843, Digitalisat auf Google Books, S. 132
- ↑ Adressbuch Dresden 1841, SLUB, S. 32
- ↑ Adressbuch Dresden 1849, SLUB, S. 25
- ↑ Adressbuch Dresden 1866, SLUB, S. 52
- ↑ Adressbuch Dresden 1874, SLUB, S. 55
- ↑ Adressbuch Dresden 1848, SLUB, S. 24