Moritz Exner

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Moritz Heinrich Exner (* 3. Oktober 1845 in Zittau; † 16. Februar 1911 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Oberstleutnants, ehemaliger Direktor des Königlichen Kriegsarchivs von Sachsen, Miliärschriftsteller und -historiker sowie Friedensrichter.

[Bearbeiten] Familie

Moritz Heinrich Exner entstammte der weit verzweigten sächsischen Familie Exner, deren Stammliste auf den Spitzkrämer und Porzellanhändler Christian Gottlieb Exner († 1795) zurückgeht. Moritz Exner war der Sohn des Zittauer Kaufmanns und Hospitalverwalters Christian Heinrich Exner (* 19. September 1811 in Zittau; † 11. September 1876 ebenda) und dessen 1838 geheirateter Ehefrau Auguste Selma geb. Gelbke (* 13. September 1818; † 4. Mai 1858 ebenda). Moritz Exner hatte noch zwei Brüder und drei Schwestern, u.a. Cäcilie, Louise, Julius sowie den Juristen Gustav Heinrich Exner (18401909).[1]

Moritz' Großvater väterlicherseits war der vornehme Zittauer Kauf- und Handelsherr August Christian Exner (17711847). Das Exner´sche Handelshaus in Zittau entwickelte prächtige Damast-Webentwürfe und belieferte mit seinen Produkten Kunstausstellungen in Dresden und Leipzig. Moritz' Großvater war ein Förderer des Zittauer Musiklebens und ließ 1810 einen eigenen Musiksaal erbauen, der am 20. Januar 1811 eingeweiht wurde. Er erwarb um 1820 den nahe dem Bautzner Tor gelegenen Lustgarten mit dem "Lindenhaus". Für die wiederhergestellte Zittauer Johanniskirche stiftete er 1837 eine Altardecke. Außerdem wurden die Akten der 1705 gegründeten "Kaufmännischen Societät zu Zittau" viele Jahre in dessem Haus verwahrt.

Moritz Exner heiratete am 13. August 1872 in Zittau Doris Eugenie geb. Rode (18491923). Das Paar hatte fünf Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Moritz Exner nahm mit dem I. königlich-sächsischen Armeekorps mit der 1870, zu Beginn des Deutsch-Französischen Krieges gebildeten neuen Maas-Armee unter Führung des sächsischen Kronprinzen Albert am 1. September 1870 an der Schlacht von Sedan teil, worüber er 25 Jahre später zwei Kapitel in einem Gedenkbuch schrieb.[2] Mit der Kapitulation der französischen Truppen und der Gefangennahme des französischen Kaisers Napoléon III. am 2. September war die Schlacht vorentscheidend für den Ausgang des Krieges. Danach wurde Exner zur Festungsgarnison nach Metz versetzt, die nach dem für Deutschland gewonnen Krieg an das Deutsche Kaiserreich fiel und zu einer der stärksten Festungsstädte ausgebaut wurde. In Metz blieb Exner bis mindestens 1879. Ab den 1880er Jahren begann er auch mit seiner Arbeit als Militärschriftsteller, speziell über den Deutsch-Französischen Krieg.

Exner kam 1890 nach Dresden und ist erstmals 1891 im Dresdner Adressbuch als Oberstleutnant z.D. (zur Disposition) im dritten Obergeschoss in der Weintraubenstraße 2c verzeichnet.[3] Er war zu diesem Zeitpunkt zum königlich-sächsischen Generalkommando abkommandiert,[4] ab 1892 zum sächsischen Kriegsministerium. Im gleichen Jahr zog er in die Fürstenstraße 23.[5]

1893 wurde Exner zum Vorstand des sächsischen Kriegsarchivs berufen.[6] Dieses Amt übte er bis 1904 aus.[7] Ab 1905 wurde Exner Friedensrichter, zuerst im V. und XI. Polizeibezirk Dresdens,[8] ein Jahr später zusätzlich für den IV. und ab 1909 schließlich auch für den XXV. Polizeibezirk.[9][10] Exner wohnte zuletzt in der Silbermannstraße 4, wohin er 1894 gezogen war.[11] Er wurde Johannisfriedhof in Tolkewitz beerdigt.

[Bearbeiten] Veröffentlichungen (Auswahl)

[Bearbeiten] Auszeichnungen (Auswahl)

  • Ritterkreuz I. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens mit Kriegsdekoration
  • Königlich-sächsischen Dienstauszeichnungskreuz
  • Offizier des königlich-griechischen Erlöserordens
  • Eisernes Kreuz 2. Klasse

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Adressbuch Zittau 1874, SLUB, S. 47
  2. "Krieg und Sieg" 1870/71: Kapitel Die Maas-Armee und Sedan, Anzeige unter Büchertisch in: Allgemeine Deutsche Gärtner-Zeitung, Nr. 13, V. Jahrgang, Berlin 1. Juli 1895, Online-pdf auf library.fes.de, S. 102f.
  3. Adressbuch Dresden 1891, Häuserbuch, SLUB, S. 93
  4. Adressbuch Dresden 1892, SLUB, S. 160
  5. Adressbuch Dresden 1893, SLUB, S. 166
  6. Adressbuch Dresden 1894, SLUB, S. 171
  7. Letztmalig erwähnt im Adressbuch Dresden 1904, SLUB, S. 288
  8. Adressbuch Dresden 1906, SLUB, S. 285
  9. Adressbuch Dresden 1907, SLUB, S. 283
  10. Adressbuch Dresden 1910, SLUB, S. 280
  11. Adressbuch Dresden 1895, SLUB, S. 191
  12. Datensatz auf opac.mgfa.de
  13. Beide Datensätze auf www.museum.ru
  14. pdf-Download auf www.google.de
  15. Datensätze auf katalog.ub.uni-leipzig.de

[Bearbeiten] Weblinks

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