Anna Leykauf

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Ida Anna Falck als Mädchen
Todesanzeige von Anna Leykauf zum Tod ihres zweiten Ehemannes

Ida Anna Leykauf, geboren als Ida Anna Falck (* 14. Januar 1865 in Bockwa bei Zwickau; † 12. Februar 1947 in Dresden-Loschwitz)[1][2] war eine Zwickauer und Dresdner Hausbesitzerin und 1919 eine der 59 weiblichen Mitglieder des Vereins für Geschichte Dresdens.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Ida Anna Falck entstammte der sächsischen Familie Falck mit dem Spitzenahn Michael Falck (* um 1710), „begüterter Einwohner“ in Bockwa. Falcks Urgroßvater väterlicherseits war der Gastwirt, Fleischhauermeister und Kohlenaufseher Johann Christoph Falck (17441791), ihr Großvater der Fleischermeister und Gutsbesitzer Johann Gotthilf Falck (17741845). Anna Falck war das elfte Kind und die jüngste Tochter des Zwickauer Ökonoms, Guts- und Kohlenwerksbesitzers Adam Friedrich August Falck (* 17. August 1824 in Bockwa bei Zwickau; † 6. Mai 1896 ebenda)[3] und dessen 1846 geheirateter Ehefrau Christiane Friederike geb. Wagner (* 9. Januar 1830 in Schedewitz bei Zwickau; † 3. Mai 1914 in Zwickau), Tochter des Schedewitzers Gutsbesitzers Johann August Wagner (17901866) und dessen Ehefrau Christiane Friederike geb. Winter (18031876). Anna Falcks Geschwister waren u.a.:

Anna Falck heiratete in erster Ehe am 18. April 1885 in Bockwa den Guts- und Ziegeleibesitzer Ernst Friedrich Klötzer (3. August 1859 in Schedewitz bei Zwickau; † 7. Januar 1888 in Zwickau),[4] Sohn des begüterten Einwohners David Gottlieb Klötzer (18241882).

Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes heiratete Anna Klötzer geb. Falck in zweiter Ehe am 20. Oktober 1891 in Bockwa den königlich-sächsischen Offizier Philipp Wilhelm Johannes („Hans“) Leykauf (* 3. November 1853 in Dresden; † 10. April 1905 in Wiesbaden).[5] Falcks zweiter Ehemann trat 1870 als Kadett in die sächsische Armee ein, erhielt 1872 sein Offizierspatent als Leutnant und diente zuletzt als Bataillonskommandeur im 9. Infanterie-Regiments Nr. 133 in Zwickau. 1898 wurde er aus dem aktiven Dienst unter Verleihung des Ritterkreuzes 1. Klasse des königlich-sächsischen Verdienstordens entlassen. Er war ein Sohn des Kleidermachers Johann Andreas Leykauf († 1876)[6] und dessen Ehefrau Emilie Luise Anna Leykauf († 1887)[7] aus der Dresdner Schneider- und Kleidermacherfamilie Leykauf,[8] die bereits in den 1850er Jahren in Dresden ansässig war.[9] Die Firma „Leykauf & Hahn“ wurde später königlicher Hoflieferant.[10] Anna hatte mit Hans Leykauf eine Tochter:

Aus der ersten Ehe ihres Ehemannes mit Marie Gertrud geb. Vollert (18641889) hatte Leykauf noch einen Stiefsohn:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Nach ihrer ersten Hochzeit mit dem Guts- und Ziegeleibesitzer Klötzer wohnte Anna Falck verheiratete Klötzer in dessem Haus in der Äußeren Schneeberger Straße 33 in Zwickau.[14] Nach dem Tod ihres ersten Ehemannes erbte sie dieses Haus. Sie ist ab 1890 im Zwickauer Adressbuch als Hausbesitzerin aufgeführt.[15] Sie behielt das Haus auch nach ihrer zweiten Hochzeit mit dem damaligen Hauptmann Leykauf und vermietete es u.a. an den damaligen Zwickauer Bergdirektor Hubert Valentin Neukirch.[16]

Leykauf selbst zog zu ihrem Ehemann nach Leipzig in den dortigen Stadtteil Eutritzsch zog, wo ihr Mann als Kompaniechef im 10. Infanterieregiment Nr. 134 diente. Dort zog die Familie in eine Erdgeschosswohnung in der Delitzscher Straße 51,[17] wo sie bis zum Ende der Leipziger Dienstzeit ihres Mannes wohnte.

Nach der 1894 erfolgten Ernennung ihres Mannes zum Bataillonskommandeur unter gleichzeitiger Beforderung zum Major, zog Leykauf wieder in das heimatliche Zwickau, wo sie bis 1899 mit ihren Kindern wohnten. Sie zog jedoch nicht in ihr dortiges eigenes Haus in der Äußeren Schneeberger Straße, sondern wohnte mit ihrer Familie am Zwickauer Hauptmarkt 20.[18][19] Auch nach der Pensionierung ihres Mannes und dem Umzug nach Wiesbaden behielt Leykauf das Haus 33 in der Äußeren Schneeberger Straße. 1900 wohnte mit ihrem Bruder, dem Kaufmann Ernst Falck auch ein Verwandter ihrer Familie in diesem Haus, der dort Inhaber eines Kohlenversandgeschäfts war.[20][21] Leykauf behielt das Haus in Zwickau als Hausbesitzerin bis mindestens 1920,[22] bevor sie es an die Familie Schreiber verkaufte.[23]

1899 zog die Familie nach Wiesbaden, wo sie im dortigen Adressbuch von 1899/1900 im Haus 2a in der Idsteinerstraße verzeichnet sind.[24] Das Haus gehörte dem Architekt und Feldgerichtsschöffen Wolff.[25] Nach dem Tod ihres Ehemannes verlegte Leykauf 1906 ihren Wohnsitz nach Dresden. Nach dem 1905[26] erfolgten Tod ihres zweiten Ehemannes veröffentlichte Anna Leykauf in den „Dresdner Nachrichten“ eine mehrspaltige, sehr große Anzeige in der Zeitung zum Tod ihres Mannes. 1907 ist Leykauf erstmals im Dresdner Adressbuch in der Bertheltstraße 1 in der Dresdner Johannstadt zu finden.[27] 1912 zog sie an den Albertplatz 8.[28]

1915 kam Leykauf in den damals noch selbstständigen Vorort Loschwitz Dresden. Sie ist dort ab 1916 Adressbuch in einer Wohnung in der ersten Etage in der Fischhausstraße 10 verzeichnet.[29] Das Haus gehörte dem pensionierten königlich-sächsischen Oberst Friedrich Arthur Kästner.[30] 1919 ist Anna Leykauf wie mehrere andere Ehefrauen und Witwen von Offizieren der sächsischen Armee als Mitglied und damit als eine von 59 Frauen im Verein für Geschichte Dresdens verzeichnet,[31] wo sie sich als Hobbyhistorikerin und Unterstützerin des Vereins betätigte. Nach dem 1920 erfolgten Verkauf ihres Hauses in Zwickau kaufte sie von diesem Erlös das 1911[32] errichtete Mietshaus in der Jägerstraße 23 in der Dresdner Antonstadt von dem bisherigen Besitzer, dem Dekorations-Malermeister Anton Weigel. Zu diesem Zeitpunkt wohnte bereits ihr Stiefsohn, der damalige Hauptmann Hans Leykauf in diesem Haus als Mieter im dritten Obergeschoss.[33][34] Leykauf blieb Hauseigentümerin von diesem Haus bis mindestens 1943/44.[35]

Im gleichen Jahr zog Leykauf in eine Wohnung im ersten Obergeschoss in der Wilhelminenstraße 14.[36] Zu dieser Zeit wohnte im zweiten Obergeschoss der sächsische Generalleutnant Rudolph Hammer. Nach dessen Tod zog sie 1927 in die Erdgeschosswohnung in der Angelikastraße 23,[37] dessen Hausbesitzer der Staatsrechtler und Sozialpolitiker Paul Scheven war. In dergleichen Etage wohnte auch der pensionierte Major Felix Bucher,[38] ihr Schwiegersohn. 1933 zog sie mit ihm und ihrer Tochter in die Angelikastraße 17,[39] deren Hausbesitzerin Nanny von Schaeffer war, die Witwe des verstorbenen Oberstleutnants von Schaeffer.[40] 1934 zog Leykauf schließlich in ihr eigenes Mietshaus in die Jägerstraße 23, dort ins dritte Obergeschoss.[41] wo sie noch 1943/44 lebte.[42]

Leykauf starb vier Wochen nach Vollendung ihres 82. Lebensjahres. Ihr Leichnam wurde in einem Urnengrab beigesetzt.

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Datensätze auf Ancestry
  2. Datensatz auf My Heritage, Stammbaumseite Döhler
  3. Datensatz auf MyHeritage, Eckert Web Site
  4. Datensatz auf MyHeritage, Ahnengemeinschaft aus Sachsen
  5. Datensatz auf MyHeritage, Eckert Web Site
  6. Adressbuch Dresden 1876, S. 238, SLUB
  7. Adressbuch Dresden 1887, S. 330, SLUB
  8. Datensätze auf Ancestry
  9. Adressbuch Dresden 1853, S. 85, SLUB
  10. Adressbuch Dresden 1906, S. 635, SLUB
  11. Datensatz auf Ancestry
  12. Datensatz auf MyHeritage, Ahnengemeinschaft aus Sachsen
  13. Datensatz auf MyHeritage, Ahnengemeinschaft aus Sachsen
  14. Adrssbuch Zwickau 1888, S. 166, SLUB
  15. Adressbuch Zwickau 1890, S. 183, SLUB
  16. Adressbuch Zwickau 1892, S. 193, SLUB
  17. Adressbuch Leipzig 1892, S. 380, SLUB
  18. Adressbuch Zwickau 1895, S. 294, SLUB
  19. Adressbuch Zwickau 1895, S. 204, SLUB
  20. Adressbuch Zwickau 1900/01, S. 237, SLUB
  21. Adressbuch Zwickau 1906/07, S. 209, SLUB
  22. Letztmalig im Adressbuch Zwickau 1919/20, S. 222, SLUB
  23. Adressbuch Zwickau, S. 228, SLUB
  24. Adressbuch Wiesbaden 1899/00, S. 431, Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain
  25. Adressbuch Wiesbaden 1905/06, S. 452, Hochschul- und Landesbibliothek RheinMain
  26. Die Quellen in MyHeritage geben alle 1908 als Sterbejahr an, jedoch ist die Zeitungsanzeige eindeutig.
  27. Adressbuch Dresden 1907, S. 632, SLUB
  28. Adressbuch Dresden 1913, S. 683, SLUB
  29. Adressbuch Dresden 1916, S. 2396, SLUB
  30. Adressbuch Dresden 1920, S. 2418, SLUB
  31. Fünfzig Jahre Verein für Geschichte Dresdens 1869–1919, Wikisource
  32. Noch als Baustelle im Adressbuch Dresden 1911, S. 1704, SLUB
  33. Adressbuch Dresden 1920, S. 1402, SLUB
  34. Adressbuch Dresden 1921, S. 1434, SLUB
  35. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1763, SLUB
  36. Adressbuch Dresden 1921, S. 2487, SLUB
  37. Adressbuch Dresden 1927/28, S. 570, SLUB
  38. Adressbuch Dresden 1927/28, S. 1151, SLUB
  39. Adressbuch Dresden 1934, S. 1395, SLUB
  40. Adressbuch Dresden 1934, S. 831, SLUB
  41. Adressbuch Dresden 1935, S. 601, SLUB
  42. Adressbuch Dresden 1943/44, S. 606, SLUB
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