Bartusch von Wilucki

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Wappen der Adelsfamilie von Wilucki

Bartusch Adolf Louis Theodor von Wilucki (* 28. November 1848 in Bautzen;[1]19. Januar 1914 in Dresden)[2] war ein sächsischer Jurist und Verwaltungsbeamter, u.a. als Amtshauptmann, zuletzt im Rang eines königlich-sächsischen Geheimen Regierungsrates.

Inhaltsverzeichnis

[Bearbeiten] Familie

Bartusch Adolf Louis Theodor von Wilucki entstammte der ursprünglich aus dem polnischen Landadel stammenden Familie Wilucki mit dem Stammvater Johann Wilucki (urkundlich 1721 erwähnt), Gutsbesitzer in Grodno (damals Polen, heute Weißrussland). Wiluckis Urgroßvater, Andreas Wilucki (17211783) war königlich-polnischer Hauptmann, sein Großvater Adolf Sigismund von Wilucki (17621846) königlich-sächsischer Hauptmann der Kavallerie. Dessen Ehefrau Friederike geb. von Mühlen (17701855), jüngste Tochter des kursächsischen Majors und Herrn auf Cabel, Ernst Rudolf von Mühlen war Erbin und Herrin auf Cabel. Der königlich-preußische Regimentskommandeur, Oberst Ernst von Wilucki (* 1848) war ein Cousin.[3]

Bartusch von Wilucki war der älteste Sohn des königlich-sächsischen Infanterie-Hauptmannes Theodor Rudolf Alexander (von) Wilucki (* 3. Oktober 1813 in Cabel; † 26. Juli 1875 in Dresden) und dessen 1842 geheirateter Ehefrau Julie Jeannette Karoline Gottliebe geb. von Taubadel aus dem Hause Dankwitz (* 11. Februar 1822 in Kreutzburg; † 11. Oktober 1893 in Dresden), Tochter des Ludwig Heinrich Adolf Gottlieb von Taubadel und der Wilhelmine Louise Amalie geb. von Fehrentheil-Gruppenberg. Von Wilucki hatte zwei Brüder:

Bartusch von Wilucki heiratete am 14. Oktober 1880 in Dresden Charlotte Albertine Bertha Henriette von Ahlefeld (* 20. November 1853 in Ludwigsburg; † 6. Mai 1926 in Dresden), zweite Tochter des königlich-dänischen Legationsrates und Herrn auf Ludwigsburg, Carl Friedrich Ludwig Hermann von Ahlefeld (18061855) und dessen Ehefrau Josephine Marix geb. Bloch (18241891). Das Ehepaar von Wilucki hatte zwei Kinder:

[Bearbeiten] Leben und Wirken

Bartusch von Wilucki erhielt seine höhere Schulbildung an der Landes- und Fürstenschule St. Afra in Meißen, in die er zu Ostern, am 5. April 1861 als Schüler eintrat. Er blieb an diesem Gymnasium bis zum 26. März 1867, ala er sein Reifezeugnis erhielt. Danach studierte er Rechts- und Verwaltungswissenschaften an der Universität anfangs in Leipzig,[5] später in Heidelberg.[6]

Anfang 1872 begann von Wilucki seine berufliche Laufbahn als Hilfsreferendar am Gerichtsamt Oschatz,[7] wechselte aber noch im gleichen Jahr als Referendar an das Gerichtsamt nach Tharandt bei Dresden. 1874 wurde er zum Bezirksgericht nach Chemnitz versetzt, ebenfalls als Referendar. Dort zog er in die Logenstraße 29.[8] 1876 wurde er zum Bezirksgerichtsassessor ernannt und zog in Chemnitz in eine Wohnung in der Nicolaistraße 5.[9]

1877 als Bezirksassessor ins erzgebirgische Marienberg versetzt, wechselte von Wilucki in gleicher Position 1879 nach Grimma. 1885 als Regierungsassessor an die königlich Kreishauptmannschaft nach Zwickau berufen, erhielt von Wilucki dort noch 1886 den Titel eines königlich-sächsischen Regierungsrates. Kreishauptmann war zu dieser Zeit Heinrich Bernhard Freiherr von Hausen. In Zwickau wohnte er in der Mittelstraße 4.[10]

1888 ernannte der König Albert von Wilucki zum neuen Amtshauptmann in Marienberg. Er übernahm das Amt von seinem Vorgänger, Eduard Woldemar Starke. Von Wilucki wirkte in Marienberg vier Jahre, bis 1892 und übergab die Amtshauptmannschaft an Hugo von Loeben. 1892 wurde von Wilucki als Amtshauptmann nach Großenhain versetzt. Dort übernahm er das Amt von Karl Heinrich Wäntig. Von Wilucki zog in Großenhain in das Haus 374 in der Dresdner Straße.[11] Er blieb in Großenhain bis 1898 und übergab die Amtsgeschäfte an den langjährigen Amtshauptmann Georg Ferdinand Uhlemann.

1898 wurde von Wilucki im Rang eines Geheimen Regierungsrates an die königliche Kreishauptmannschaft nach Bautzen versetzt, dort als Stellvertreter des Kreishauptmannes Richard von Schlieben.[12] In Bautzen zog von Wilucki in die Bahnhofstraße 6,[13] 1900 in die Töpferstraße 36,[14] 1907 in die Bismarckstraße 19,[15] wo er bis 1912 wohnte. Am 28. Februar 1907 erhielt von Wilucki für sich und seine Nachkommen die Bestätigung für den sächsischen Adelstand.

Von Wilucki wurde 1908 unter Fortzahlung der gesetzlichen Bezüge und Beibehaltung des Titels als Geheimer Regierungsrat a.D. (außer Dienst) in den Ruhestand versetzt. Für seine Verdienste erhielt er bei seiner Pensionierung das Komturkreuz des Albrechtsordens. 1912 zog von Wilucki noch nach Dresden, wo sein Bruder Hesso bereits als pensionierter General lebte. Von Wilucki bezog hier eine Wohnung in der Gellertstraße 4,[16] wo er bis zu seinem Tod wohnte. Ab 1915 ist im Dresdner Adressbuch seine Witwe Charlotte von Wilucka verzeichnet.[17] 1915 zog sie an die Bürgerwiese 24,[18] wo sie bis zu ihrem Tod wohnte.

[Bearbeiten] Auszeichnungen

[Bearbeiten] Quellen

[Bearbeiten] Einzelnachweise

  1. Nach dem GHdA wurde er 1846 geboren. Allerdings wäre er dann bei seiner Reifeprüfung an der St. Afra bereits 21. Jahre alt gewesen, was deutlich älter als andere seiner Jahrgangsstufe gwesen wäre.
  2. Moya Tönnies: Marix und die Bildtapete La prise de la smala d’Abd el-Kader Mit Théophile Gautiers Bericht über seinen Besuch im Herrenhaus Ludwigsburg 1858, 2020, Lesevorschau auf Google Books, S. 89
  3. Wilucki in: Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines Deutsches Adels-Lexicon (Steinhaus - Zwierlein), 1870, Digitalisat auf Google Books, S. 576
  4. Angaben aus den Adressbüchern Dresden, Adressbuch Dresden 1943/44, S. 1068, SLUB
  5. Mirabilia Virgiliana, 1867, Digitalisat, S. 54
  6. Gustav Toepke, Paul Hintzelmann: Die matrikel der Universitaet Heidelberg von 1386 bis 1870, Band 7, 1976, Lesevorschau auf Google Bokks, S. 587
  7. Königlich Sächsisches Justizministerialblatt, Band 6, 1872, Digitalisat auf Google Books, S. 7
  8. Adressbuch Chemnitz 1875, S. 285, SLUB
  9. Adressbuch Chemnitz 1877, S. 276, SLUB
  10. Adressbuch Zwickau 1888, S. 285, SLUB
  11. Adressbuch Großenhain 1892/93, S. 67, SLUB
  12. Datensatz in: Wer ist's?, Band 4, 1909, Digitalisat auf Google Books, S. 1556
  13. Adressbuch Bautzen 1898, S. 95, SLUB
  14. Adressbuch Bautzen 1901, S. 106, SLUB
  15. Adressbuch Bautzen 1907/08, S. 141, SLUB
  16. Adressbuch Dresden 1913, S. 1197, SLUB
  17. Adressbuch Dresden 1915, S. 1174, SLUB
  18. Adressbuch Dresden 1916, S. 932, SLUB

[Bearbeiten] Weblinks

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