Carl Heinrich Adolph von Bose
Carl Heinrich Adolph von Bose, auch Karl Heinrich Adolph von Bose (* 1. November 1766 in Oberthau; † 9. November 1813 in Dresden) war ein königlich-sächsischer Offizier, zuletzt im Rang eines Hauptmannes sowie Haupt-Landesakziseeinnehmer in Leipzig.
[Bearbeiten] Leben und Wirken
Carl Heinrich Adolph von Bose war anfangs als kursächsischer Steuerbeamter verantwortlich für die Erhebung der Akzise in der damals noch zu Sachsen gehörenden Stadt Belzig im heutigen Land Brandenburg. 1806 ging von Bose als Verbrauchssteuereinnehmer oder Akziseeinnehmer nach Leipzig, wo er als Nachfolger von Johann Heinrich Kirchhof Landesakziseeinnehmer des Kreisamtes Leipzig wurde.[1] 1807 und 1808 ist von Bose als „Landesaccis- und Eisenlicent-Haupteinnehmer des Kreisamtes Leipzig“ verzeichnet. In dieser Zeit wohnte er in der Haynstraße in Leipzig-Joachimsthal, wo er auch sein Büro hatte.[2][3] Allerdings wurde er nach einer Notiz im Dresdner Anzeiger vom 2. Oktober bereits Ende 1807 von seinem Amt „zur Güte“ verabschiedet.[4] Sein Nachfolger im Amt wurde Friedrich August Simon, dieser allerdings als Haupt-Landakzise-Interimseinnehmer des Leipziger Kreisamtes.[5] Zuletzt wohnte von Bose bis zu seinem Tod in Dresden, wo er kurz nach seinem 47. Geburtstag bereits verstarb.
[Bearbeiten] Familie
Carl Heinrich Adolph von Bose entstammte dem Ammendorfer Ast des sächsischen Adelsgeschlechts von Bose mit dem Ahnherren Hans Bose auf Kötzschau u.a., das zum sächsisch-thüringischen Uradel zählt. Die ununterbrochene Stammreihe der Adelsfamilie Bose beginnt mit Tedulfus Busz, der erstmals 1230 als Ritter erwähnt wurde und anfangs eine Linie von Lehnsherren und Rittern der Grafen von Mansfeld-Querfurt und der Bischöfe von Merseburg begründete.
Carl Heinrich Adolph von Bose war der Sohn des kursächsischen Majors Carl Hieronymus von Bose auf Ermlitz und Oberthau (* 15. Oktober 1718 in Ermlitz; † 14. September 1797 in Leipzig) und dessen Ehefrau Caroline Friederike von Wolfframsdorff aus dem Hause Dürrenberg (* 25. Juni 1739 in Hartmannsdorf; † 6. Juli 1816). Carl Heinrich Adolph hatte aus der kinderreichen Ehe seiner Eltern noch 16 Geschwister, wovon zwei allerdings im frühen Kindesalter starben:
- Johanna Caroline Louise von Bose (1756–1756),
- Carl Ludwig von Bose (1757–1825), königlich-preußischer Geheimer Oberfinanz- und Staatsrat in Berlin,
- Friederike Erdmuthe von Bose (1758–1825),
- Carl Hieronymus von Bose d.J. (1759–1813), Generaladjutant und Festungskommandant der Festung Königstein, zuletzt im Rang eines königlich-sächsischen Oberst,
- Carl Friedrich Wilhelm von Bose (1760–1818), königlich-sächsischer Major,
- Louise Amalie von Bose (1761–?). Sie heiratete 1799 den Juristen Carl Ludwig Methusalem Müller.
- Maria Wilhelmina von Bose (1763–1801). Sie heiratete 1784 den Major Wolf Ludwig Ernst von Kiesewetter (1760–1835).
- Carl Otto von Bose (1764–1835), königlich-sächsischer Oberst,
- Carl Ernst Wolff von Bose (1765–vor 1797), Junker,
- Henriette Sophie von Bose auf Doberschau (1768–1848), die Ehefrau des königlich-sächsischen Wirklichen Geheimen Rates, sächsischem Konferenzministers und Landesältesten sowie Domherrn zu Merseburg Gottlob Adolf Ernst von Nostitz und Jänkendorf (1765–1836).
- Carl Friedrich Wichmann von Bose (1769 –1839), königlich-preußischer Generalmajor und Gendarmerie-Brigadier,
- Carl Heinrich von Bose (1770–vor 1797), kursächsischer Lieutenant,
- Carl August von Bose (1771–vor 1797), königlich-schwedischer Offizier,
- Carolina Eleonora von Bose (1773–1773),
- Ursula Juliane von Bose (1775–1809). Sie heiratete den königlich-sächsischen Hauptmann August Wilhelm von Auenmüller (1754–1815).
- Carl Traugott von Bose auf Särka und Stacha (1777–1855), königlich-sächsischer Oberappellationsrat.
Carl Heinrich Adolphs Großvater war der Landkammerrat sowie Stiftsdirektor und Marschkommissar zu Merseburg, Carl Bose auf Ermlitz (1684–1756).
Carl Heinrich Adolph von Bose war zweimal verheiratet. Er heiratete am 1. Oktober 1792 in Wahren bei Leipzig Ludowille Charlotte Henriette von Hartmann aus dem Hause Kitzscher bei Borna (* Juni 1758; † 1. März 1802 in Belzig/ Mark), Tochter des kursächsischen Rittmeisters Franz Moritz von Hart(t)mann (* 1749). Die Ehe blieb kinderlos. Seine erste Ehefrau erkrankte spätestens 1801. Bereits zu dieser Zeit hatte von Bose ein Verhältnis mit seiner späteren zweiten Ehefrau. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau heiratete er Wilhelmine Amalie Elisabeth von Teubern geschiedene Nicolai (* 1776 in Dresden; † 17. November 1831 in Colditz). Mit ihr hatte er fünf Kinder:
- Thecla Louise von Bose (* 23. April 1801 in Leipzig; †)[6]
- Mathilde Amalie Sidonie Bertha Hildegard von Bose (* 17. September 1804 in Belzig/ Mark; † 12. September 1898 in Dresden),
- Auguste Josephine Emma Hildegard von Bose (* 20. Februar 1806 in Leipzig; † 19. Februar 1886 in Niederlößnitz bei Radebeul),
- Dora Alwina Serena von Bose (* 29. August 1807 in Leipzig; † 7. März 1857) und
- Carl Adalbert Hugo von Bose (* 25. Oktober 1808 in Leipzig; † 11. August 1856 in Dresden). Er war königlich-sächsischer Offizier, Geograph, Statistiker, Mathematiker und Militärschriftsteller.
[Bearbeiten] Weblinks
[Bearbeiten] Quellen
- Carl von Bose, Georg von Bose, Gerhard von Bose (Hrsg.): Stammtafeln und Beiträge zur Geschichte der Familie von Bose (Bosebuch). Neu herausgegeben 1980, Onlinelink (engl.) unter www.oocities.org
[Bearbeiten] Einzelnachweise
- ↑ Adressbuch Leipzig 1806, SLUB, S. 60
- ↑ Adressbuch Leipzig 1807, SLUB, S. 58
- ↑ Adressbuch Leipzig 1808, SLUB, S. 58
- ↑ Dresdner Anzeiger vom 2. Oktober 1807, S. 823, Online-pdf auf Google Books, S. 522
- ↑ Adressbuch Leipzig 1809, SLUB, S. 57
- ↑ Karl-Heinz Kramer: Meine Ahnen von Bose auf www.lgg-leipzig.de